Название: Louba der Spieler
Автор: Edgar Wallace
Издательство: Bookwire
Жанр: Языкознание
isbn: 9783754181287
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Louba packte ihn heftig beim Arm und riß ihn herum, bis das Licht voll in sein Gesicht fiel.
»Du hast gefunden, was du hier suchtest«, knurrte er, »sonst wärst du nicht so frech und unverschämt!«
»Und wenn ich dir etwas weggenommen hätte, würdest du es doch nie bei mir finden«, lachte da Costa.
Louba schüttelte ihn.
»Was hast du genommen? Los - ’raus damit!«
»Gibst du mir vielleicht das wieder, was du mir während eines langen Zeitraums auf die verschiedenste Weise abgeknöpft hast?« fragte da Costa zurück. Plötzlich lächelte er. »Natürlich mußt du es mir wieder geben - es bleibt dir gar nichts anderes übrig!«
Louba betrachtete ihn düster von oben bis unten.
»Du kommst aus diesem Zimmer nicht heraus, bevor du nicht hergibst, was du geklaut hast«, sagte er.
»Wie du meinst«, stimmte da Costa ganz gemütlich zu. »Bitte - durchsuche mich.« Er hob einladend beide Arme hoch.
Mißtrauisch sah ihn Louba an und ließ dann mit einer Geschicklichkeit, die langjährige Übung bewies, seine Hände durch die Taschen des anderen gleiten.
Da Costa verfolgte die vergeblichen Bemühungen seines Rivalen mit heller Freude. Louba nahm seine Sache genau, aber schließlich mußte er doch einsehen, daß selbst in den Schuhen da Costas nichts versteckt war.
»Entweder du rückst jetzt mit der Sprache heraus, oder ich ziehe andere Saiten auf«, drohte Louba wütend und sprang unvermittelt auf da Costa los.
Er packte ihn am Kragen, stieß ihn zurück, so daß sein Oberkörper auf der Brüstung des offenen Fensters lag, und drückte ihm unbarmherzig den Hals zusammen.
»Also … wie steht es?« murmelte Louba. »Was hast du weggenommen - oder soll ich dich hinunterwerfen?«
»Laß los«, keuchte da Costa, »nichts habe ich genommen - laß los, laß los, oder …« Durch eine geschickte Wendung bekam er seinen Hals frei, duckte sich zusammen und versetzte Louba mit dem Kopf einen solchen Stoß vor den Magen, daß dieser rückwärts taumelte, über einen Stuhl stürzte und polternd mit dem Kopf am Boden aufschlug.
»So«, sagte da Costa atemlos, »merk dir das! Wenn du noch einmal handgreiflich wirst, dann hat dein letztes Stündchen geschlagen.«
Louba raffte sich mühsam auf.
»Du Hund …!«
»Und wenn ich auch noch nicht habe, was ich hier suche«, unterbrach ihn da Costa, »so weiß ich jetzt wenigstens, wo ich danach schauen muß.«
»Ich werde die Polizei anrufen«, knirschte Louba und griff nach dem Telefonhörer.
»Ruf sie nur«, spottete da Costa. »Fragt sich nur, für wen von uns beiden das unangenehmer wäre. Die Polizei könnte zum Beispiel fragen, wo du das Etwas herhast, das ich suche, Louba. Denk drüber nach. Gute Nacht.«
Er drehte sich um, kletterte gewandt durchs Fenster und stieg kaltblütig auf den eisernen Stufen der Feuerleiter zu seiner eigenen Wohnung hinauf, die ja direkt über der Loubas lag.
Louba runzelte die Stirn. Was hatte der Kerl nur in seinem Zimmer gesucht? Er prüfte sorgfältig alles nach - seinen Schreibtisch, seine Wertgegenstände, aber nichts fehlte.
In einer alten Truhe hatte er verschiedene Andenken und Raritäten von relativ geringem Wert. Als er den Dekkel öffnete, sah er sofort, daß da Costa hier herumgewühlt hatte.
Ganz oben lag aufgeklappt das glasperlenverzierte Kästchen, das ihm seinerzeit in Kates Gegenwart in die Hände gefallen war. Er berührte die Feder am Boden des Kästchens und betrachtete den leeren Raum darunter.
Plötzlich begann er übers ganze Gesicht zu grinsen. War es möglich, daß da Costa glaubte, er, Louba, hätte einen solchen Gegenstand in Händen, ohne das einfache Geheimnis der verborgenen Feder entdeckt zu haben? Glaubte da Costa wirklich, daß der Schatz, den das Kästchen wahrscheinlich einmal enthalten hatte, immer noch darin war?
Diese gute Gelegenheit konnte er sich nicht entgehen lassen, da Costa zu ärgern.
Er legte das Kästchen wieder in die Truhe zurück. In den falschen Boden aber steckte er einen Zettel, auf den er eine Bemerkung für da Costa kritzelte:
Hätte ich gewußt, was Sie wollten, dann hätte ich Sie höflichst um die Annahme eines solch kleinen Beweises meiner Hochachtung für Sie gebeten.
»So ein Dummkopf«, murmelte er dann vor sich hin, als er in sein Schlafzimmer ging. »Nicht nötig, das Fenster zu schließen, wenn das alles ist, was er will!«
Kapitel 10
Am nächsten Vormittag ging Frank Leamington zu Beryl. Er hatte immer noch die Hoffnung, daß sie vielleicht doch ihren Entschluß geändert hätte.
Beryl führte ihn in ein Zimmer, wo sie ungestört miteinander sprechen konnten.
»Frank, du hättest nicht mehr kommen sollen. Wirklich … Es hat doch keinen Sinn.« Niedergeschlagen sank sie auf einen Stuhl.
»O nein, Beryl, so schnell gebe ich nicht auf. Selbst wenn du unsere Verlobung löst - solange ich lebe, wirst du diesen Mann bestimmt nicht heiraten!«
Sie schaute ihn besorgt an.
»Frank«, fragte sie, »was hast du vor?«
»Nichts wird mich dazu bewegen, zuzuschauen, wie du Louba heiratest. Du weißt nicht, wer er ist!«
»Ich will es auch gar nicht wissen - ich werde ihn heiraten …«
»Du tust es nur, weil du ihm Geld schuldest, nicht wahr?«
Sie preßte die Lippen zusammen.
»Gut, du brauchst mir nicht zu antworten, ich kann raten. Aber trotzdem … Hättest du nicht zu mir kommen können, Beryl?«
»Nein, Frank. Ich darf für meine Dummheiten weder dich noch Mutter strafen … Was ich mir eingebrockt habe, muß ich wohl selber auslöffeln … Und ich glaube auch gar nicht, daß du die Summe bezahlen könntest, selbst wenn ich damit einverstanden wäre. Und wenn du es könntest, wärst du für dein ganzes Leben ruiniert. Noch schlimmer ist es, an Mutter zu denken - du weißt, wie furchtbar ihr jede Aufregung schadet … Und Louba will nicht warten, nicht einen Tag lang. Außerdem, Frank, habe ich mein Versprechen gegeben.«
»Ist das dein letztes Wort?« fragte er. »Ist es damit aus zwischen uns?«
»Ja«, flüsterte sie schwach. »Du wirst vergessen, Frank … In kurzer Zeit … Vielleicht mit jemand anders glücklich werden.«
Er lachte rauh.
»Kümmere dich nicht darum, was aus mir wird, Beryl. Eines verspreche ich dir - du wirst diese Kreatur nicht СКАЧАТЬ