Schatzsuche wider Willen. Jonathan Turner E.
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Читать онлайн книгу Schatzsuche wider Willen - Jonathan Turner E. страница 8

Название: Schatzsuche wider Willen

Автор: Jonathan Turner E.

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия:

isbn: 9783847668046

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      „Das brauchst du auch nicht. Du arbeitest doch am Flughafen und fliegst ein Shuttle, sagtest du? Gut, dann auf zum Flughafen!“

      „Raumhafen!“, verbesserte Old Bob ihn und schloss die Tür wieder. Angestrengt sah er nach draußen, wo der Regen stärker wurde.

      „Hey, das war echt eine linke Nummer von dir, die du da drin abgezogen hast. Hast mich einfach im Stich gelassen. Das hättest du nicht tun sollen, dann hättest du jetzt nicht so ein schlechtes Gewissen, stimmt’s?“

      „Ich hätte dann auch noch meine Scheibenwischer!“, lachte Old Bob belustigt über die Absurdität der Situation. Hank stimmte in das Lachen mit ein.

      Die Fahrt zum Raumhafen der Stadt gestaltete sich als eine sehr mühselige Angelegenheit, bei der Old Bob den Bus mehrmals anhalten musste, da er wegen des starken Regens die Straße nicht mehr einsehen konnte. Da aufgrund des Gegenverkehrs ein Überholen von Old Bobs Bus unmöglich war, bildete sich trotz der wenigen Fahrzeuge hier unten ein Stau hinter ihnen. Ein Choleriker hinter ihnen regte sich so sehr auf, dass er, nur um seiner Wut freien Lauf zu lassen, mit einer Plasmaschrotflinte aus seinem Wagen feuerte und das Hinterteil von Old Bobs Bus durchlöcherte. Old Bob ging hinter dem Lenkrad in Deckung. Hank stürzte zum Henkfenster und zeigte dem Choleriker den Mittelfinger, was die Situation naturgemäß nicht verbesserte.

      „Lass den Kerl bloß in Ruhe und geh in Deckung“, rief Old Bob ihm zu, als er sah, was Hank da trieb. Da eine kurze Pause eingetreten war, die der Irre nutzte, um seine Flinte nachzuladen, und Hank sowieso wieder das Interesse an der Situation verloren hatte, befolgte er Old Bobs Rat. Die Plasmaflinte ging genau in dem Augenblick wieder los, als ein Blitz den schwarzen Himmel über ihnen erhellte. Dann wurde es wieder düster und blieb es auch, bis ihr Ziel in Sichtweite kam.

      Der Raumhafen der Stadt beherbergte zwei riesige Flugfelder, die mit großen Raumschiffen nur so vollgepackt waren. Hank konnte vielen ‚schweren Brummern’ bei ihren Starts und Landungen zusehen. Früher waren Flüge ins All nur mit Brennstoffraketen möglich gewesen und dann wurde auch nichts Größeres als ein Spaceshuttle ins All befördert. Deshalb staunte Hank nicht schlecht über die riesigen, kugelförmigen Frachtraumschiffe der Händler. Da die Raumschiffe alle mit einem vollautomatischen Piloten ausgestattet waren, so dass die Flugkapitäne darauf zurückgreifen konnten, machte denen das Navigieren im Regen nichts aus. Und so waren auch halsbrecherisch aussehende Manöver möglich, die ja sowieso der Autopilot absolvierte.

      Der Bus hatte die reguläre Fahrbahn jetzt verlassen und das wütende Hupkonzert der aufgebrachten Meute hinter ihnen verebbte nun völlig. Old Bob war dafür sehr dankbar gewesen.

      Hank eröffnete Old Bob plötzlich: „Da gibt es so einen Uhrenladen auf einem Planeten namens Quazar IV nahe dem Orion Hauptplaneten. Da muss ich hin.“

      „Was? Zu diesem Planeten-Verbund, den die Aliens künstlich erschaffen haben, wovon einer sogar eine eigene Intelligenz besitzt und ein anderer der Sitz des galaktischen Rates ist?“

      Hank überlegte kurz, da er aber nichts von intergalaktischer Geschichte wusste, kam er zu keinem Ergebnis.

      Dies war nicht schlimm, denn Old Bob fuhr schon weiter fort: „Ich fliege aber zum Mond und nicht zum Orion! Weiter komme ich auch gar nicht mit meinem Shuttle.“

      „Das macht nix. Wenn ich hier keinen geeigneten Flug finde, dann flieg’ ich mit zum Mond, um von dort weiter bis zu Quazar IV zu kommen.“

      Old Bob nickte ihm zu. Spätestens dann war er Hank los. Es kam also alles wieder für ihn ins Lot. Dachte er.

      Den Bus parkte Old Bob auf einem weitflächig abgesperrten Gelände, das nur für Piloten der Raumschiffe und Shuttles reserviert war, und dann stiegen sie aus. Old Bob stapfte gleich in Richtung des Check-In-Schalters. Hank folgte ihm wie ein Dackel.

      All die großen Raumschiffe machten ihn nervös, aber er wusste nichts mit dieser Nervosität anzufangen. Konnte es wirklich Reisefieber sein? Nein, dachte er. Er lebte seit zehn Jahren abseits der Menschheit und der Aliens. Wie konnte er sich plötzlich auf diesen Trip ins All freuen? Um sich von diesen zutiefst widersprüchlichen Gefühlen zu befreien, erzählte er Old Bob seine ganze bisherige Lebensgeschichte und fügte noch einige lustige Anekdoten aus seinem, wie er fand, reichhaltigen Fundus an Lebenserfahrungen, hinzu.

      Old Bob hörte Hank zwar zu, kam aufgrund Hanks plötzlichen Redeschwalls gar nicht dazu, ihn zu kommentieren.

      Hank stoppte auf einmal und hielt Old Bob am Ärmel seines Anzugs fest. „Hey, warte mal! Wer ist denn das?“

      „Was? Wen meinst du?“ Old Bob blickte sich um, konnte aber nichts entdecken. Er hoffte inständig, dass heute nichts Unvorhergesehenes mehr geschah. So viel Aufregung wie heute hatte er noch nie erlebt.

      „Wer fliegt denn da oben herum? Sind das die Bullen?“, fragte Hank fasziniert.

      „Ja, du hast Recht, das ist in der Tat ein Gleiter der Raumhafenpolizei. Ich frage mich, weswegen die hier sein könnten.“

      „Also, wegen mir nicht“, lachte Hank.

      Old Bob zuckte mit den Schultern und gemeinsam stapften sie weiter in Richtung des großen Flughafenkomplexes.

      Das Check-In dauerte nur wenige Minuten, da Old Bob beim Flughafenpersonal natürlich bekannt war. Hank sahen sie von oben herab mit einer guten Portion Misstrauen an. Als Hank dann jedoch anfing, jedem zu erklären, dass er nur zum Orion fliegen wollte, da vielleicht dort jemand seine Digitaluhr reparierte, wurde er auf schnellstem Wege durchgewunken. Old Bob bekam von einigen seiner Kollegen verständnislose Blicke zugeworfen, die immer noch an ihm zu haften schienen, als er mit Hank längst das Terminal verlassen hatte. Sie alle schienen ihn zu fragen: Mit was für einem Geisteskranken hast du dich da nur eingelassen?

      Die beiden betraten nun den gigantisch wirkenden Abflugplatz der Raumschiffe. Old Bobs Shuttle lag am gegenüberliegenden Ende, und um dies sicher erreichen zu können, mussten sie nach dem Verlassen des Terminals eine Magnetbahn nehmen, die in die gewünschte Richtung fuhr und 20 Meter über dem Erdboden verkehrte. An dieser Stelle brachte sie ein Aufzug hinauf auf die Plattform, von der die Bahn abfuhr.

      Hätte Old Bob in diesem Moment aus der Bahn in Richtung seines Shuttles geschaut, so wäre ihm eine seltsame Figur aufgefallen, die sich in dessen Nähe herumtrieb. Die Gestalt suchte etwas, war aber schon kurz darauf hinter einem Landebein des Shuttles außer Sicht.

      Hank war seit den längst vergangenen Tagen seiner Kindheit nicht mehr an einem großen Flughafen gewesen, an einem Raumhafen schon gar nicht, und so betrachtete er mit einem gewissen Interesse die Abflüge und die gekonnt waghalsig aussehenden Manöver der Piloten.

      „Hey, kannst du auch so cool starten, Bob?“, fragte Hank, als er ein besonders tollkühnes Manöver eines Polizeicruisers verfolgte, der zwischen zwei Gebäuden hindurch flog und dabei lässig einer Brücke auswich, die ein Gebäude mit einem anderen verband.

      Das Polizeiflugzeug verschwand im schnellen Flug vom Flughafenfeld und war innerhalb kürzester Zeit außer Sichtweite.

      „Jeder kann das machen, wenn er den Autopiloten einschaltet.“

      „Darf ich das auch mal versuchen?“

      „Um Himmels Willen! Nein! Bei allen mir gnädigen Göttern! Nein!“, platzte es aus Old Bob hervor. Kleinlaut fügte er hinzu: „Entschuldige bitte.“

      „Schon gut, du brauchst СКАЧАТЬ