Die sinnliche Hexe in Wien!. Amelie Oral
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Название: Die sinnliche Hexe in Wien!

Автор: Amelie Oral

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия:

isbn: 9783738051315

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СКАЧАТЬ die Lassallestraße entlang, von wo sie in die kleineren Seitenstraßen des Stuwerviertels einbog. Etliche Straßen und Gassen waren so angelegt, dass sie nur Fußgängern die Benutzung erlaubten, für Fahrzeuge waren sie gesperrt. Der Dreck, der sich über das Pflaster verteilte, gehörte zu diesem Milieu genauso wie die halb zerfallenen Hausfassaden mit ihren von Holzwürmern zerfressenen Fensterrahmen und die zahlreichen Sexgeschäfte, die, der Teufel wusste weshalb, sich keinerlei Konkurrenz machten, sondern sich allesamt eine goldene Nase verdienten.

      Bereits früh morgens begann im Stuwerviertel ein geschäftiges Treiben, das wohl an der Attraktivität des direkt angrenzenden Praters beruhte. Die meisten Bars waren geöffnet und draußen standen die Anmacher, die, jeder auf seine ihm eigene Weise, die vorbeischlendernden Passanten auf ihren Schuppen aufmerksam zu machen suchten, aus denen in den meisten Fällen rotes Licht, quoll.

      Viele Bars besaßen neben dem Eingang ein Glaskästchen, in dem man Bilder der Tänzerinnen bewundern durfte, oft genug Fotografien, die ihren Zweck verfehlten, sie wirkten eher abstoßend denn anziehend.

      Angéles Beine schmerzten, denn sie war bereits seit ein paar Stunden durch die Straßen getrabt. Vor einem dieser Aushänge blieb sie stehen und betrachtete aufmerksam die Bilder.

      „Nicht schlecht, unsere Mädchen, was?“ Ein unrasierter Mann — und nicht nur sein Gesicht, sein gesamtes Äußeres wirkte ungepflegt -, trat an sie heran, um sie in ein Gespräch zu verwickeln.

      „Vielleicht“, gab Angéle einsilbig zurück und war gespannt, was der Typ anstellen würde, um sie zum Eintritt in die Bar zu bewegen.

      „Vielleicht?“, widerholte er überrascht. „In ganz Wien finden Sie keine besseren.“

      „Dann muss Wien in den letzten Jahren ja ganz schön heruntergekommen sein“, gab Angéle Kontra.

      „Das kann man wohl sagen“, meinte der Kerl und nickte, um seine Worte zu unterstützen, ganz gewichtig mit dem Kopf. „In den letzten Jahren hat sich Wien nicht gerade zu seinem Vorteil verändert. Zu viele Ausländerinnen, vor allem Ost-Europäerinnen, auf dem Strich. Das verdirbt das Geschäft und senkt das Niveau.“

      Damit mochte er sogar Recht haben, überlegte Angéle. Die schönen Damen verdienten ihr Geld selten auf dem Auto- oder Straßenstrich. Sie wurden durch Agenturen oder von privat vermittelt.

      So gut wie alle aber inserierten in den einschlägigen Kontaktseiten im Internet — das war es! durchzuckte es sie!

      Die Suche im Internet, meist mit Bild und Beschreibung der Mädchen, würde ihre Suche gewiss erleichtern.

      „Bei uns“, unterbrach der Mann ihre Gedanken, „bei uns treten allerdings nur reinrassige europäische Mädchen auf.“

      „Jetzt schon?“, fragte Angéle. „Ist da überhaupt schon was los?“

      Sie deutete in Richtung des Eingangs, der durch rotes Licht überflutet war.

      „Viel ist um diese Tageszeit natürlich nicht los. Ich glaube, zwei Herren sind gerade drin. Aber die Konkurrenz ist groß, Wir müssen praktisch rund um die Uhr was bieten.“

      „Und jetzt?“, wollte Angéle wissen. „Treten die Damen denn jetzt gerade auf?“

      „Klar“, grinste er anzüglich. „Natalie zieht gleich 'ne geile Nummer ab. Da werden nicht nur Männer scharf. Kommen Sie doch rein und sehen Sie sich's an.“

      Er tat eine einladende Geste.

      „Großes Interesse habe ich nicht“, antwortete Angéle ehrlich.

      Aber irgendwo musste sie sich ausruhen. Ihre Füße bedurften der Erholung.

      „Gibt's auch was zu trinken?“, fragte sie.

      „Wie war's mit einem Sektfrühstück — nur aus Sekt? Vielleicht mit einem Schuss Orangensaft?“

      „Keine schlechte Idee. Wahrscheinlich sündhaft teuer, was?“

      „Bestimmt nicht“, versicherte er. „Wir haben ganz zivile Preise.“

      Er tat einen Schritt auf Angéle zu. „Ganz zu schweigen von der Unterhaltung, die Ihnen geboten wird.“

      Diesen Satz raunte er ihr schon beinahe verschwörerisch zu.

      „Na schön“, meinte Angéle achselzuckend. „Meinetwegen. Hauptsache, ich kann mich für ein paar Minuten hinsetzen.“

      „Wir haben sehr bequeme Stühle“, beeilte sich der Anmacher zu versichern und schob den Vorhang beiseite, um ihr den Eintritt großzügig zu gewähren.

      Sie konnte sich der Atmosphäre, die sie umfing, nicht gänzlich entziehen. Das tiefrote Licht und der dunkel eingerichtete Raum taten sofort ihre Wirkung. Aus den Boxen jaulten die neuesten Hits, viel zu laut, um sich unterhalten zu können. Aber darin lag ja auch nicht der Sinn, man schlenderte nicht in solche Schuppen, um über irgendwelche philosophischen Probleme zu diskutieren. Am besten redet man nur, wenn man seine Bestellung aufgab und hing dann seinen eigenen Gedanken nach oder aber, man sah den Stripperinnen zu, die sich in derartigen Etablissements mehr oder weniger aufreizend entkleideten.

      Von früheren Besuchen in Stripper-Bars wusste sie, dass die überwiegende Mehrzahl der Tänzerinnen noch nicht einmal Mittelmaß war. Manchen gelang es kaum, sich kunstgerecht nach den Takten der Musik zu wiegen. Viele entkleideten sich, als seien sie daheim in ihrem Bad und versäumten es, die Gäste durch aufreizende Blicke anzuheizen.

      Eine ältere Dame, mit einem schwarzen Einteiler, schulterfrei, und Lederstiefeln bekleidet, bot ihr einen Tisch direkt vor der Bühne an. Angéle bestellte eine Flasche Sekt und kalten Orangensaft. Nach den Preisen fragte sie erst gar nicht, sie wusste, es würde sich um eine hohe zweistellige Summe handeln. Die Möblierung war denkbar einfachgehalten und passte ganz in diese verdreckte Ecke von Wien.

      Kleine Rundtischchen waren wahllos über den Raum verteilt, die mit zwei oder drei Stühlen, nicht gerade von der bequemsten Sorte. An der kleinen Bar standen ein paar altersschwache Hocker. Das Personal bestand aus zwei reiferen Animierdamen, die gleichzeitig als Bedienung tätig waren. Die beiden Männer, von denen der Anmacher gesprochen hatte, saßen beinahe verschämt in der hintersten Ecke der Bar und blickten verstohlen zu Angéle.

      Vermutlich überlegten sie, was eine derart fein gekleidete Dame in einen solch mittelmäßigen Schuppen trieb.

      „Und wo bleibt die Unterhaltung?“, fragte Angéle die Bedienung, als sie den eisgekühlten Sekt brachte. Die Frau lächelte verheißungsvoll.

      „Hanna muss sich nur noch etwas anziehen. Dann wird sie auf die Bühne kommen.“

      Hanna hieß die Stripperin also, die die Gäste auf Touren bringen sollte. Eigentlich, so überlegte Angéle, war es gar nicht notwendig, ob so eine Tänzerin etwas von ihrem Job verstand oder nicht. Für den überwiegenden Teil der Kundschaft genügte es bestimmt, in einem anrüchigen, mit diffusem Licht geschwängerten Lokal zu hocken und eine nackte Frau zu begaffen, um erregt zu werden. Die meisten Männer waren ziemlich anspruchslos und leicht zufriedenzustellen. Der beste Beweis dafür waren diese mittelmäßigen Etablissements, die auf dem Markt ohne jede Chance wären, bestände ihre Kundschaft aus Männern, die auf Niveau oder härtere Sachen aus waren.

      Angéle bot auf ihrem Landsitz in Tirol beides: Niveau und harte Sachen! Von gekonnt СКАЧАТЬ