Baobab - Die heilsame Frucht des Apothekerbaums. Kompakt-Ratgeber. Barbara Simonsohn
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Название: Baobab - Die heilsame Frucht des Apothekerbaums. Kompakt-Ratgeber

Автор: Barbara Simonsohn

Издательство: Bookwire

Жанр: Сделай Сам

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isbn: 9783863746162

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СКАЧАТЬ widerfährt den Söhnen und Töchtern der Erde … Wir sind ein Teil der Erde, und sie ist ein Teil von uns … Unser Gott ist derselbe Gott. Diese Erde ist ihm heilig.«2 Selbst Papst Franziskus hat daran erinnert, in seiner Enzyklika »Laudato si’«, dass die Schöpfung fragil ist und wir dazu verpflichtet sind, sie zu bewahren. Das gibt Hoffnung.

      Die Erde ist Milliarden Jahre gut ohne uns Menschen ausgekommen. Wir aber können ohne die Erde nicht leben. Möge es noch lange Leben auf diesem Planeten geben, Schönheiten wie Baobabs wachsen, blühen und fruchten und Myriaden von Lebewesen den Reigen der Schöpfung tanzen.

       Baobab, Afrikas Wunderbaum

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       Die Geschichte und Verbreitung des Baobab-Baumes

      Rupert Watson schreibt in seinem Buch,3 dass die Buschmänner von Namibia und Botswana immer noch auf Baobab-Zisternen angewiesen sind, ohne die sie nicht durch die wasserlose Wüste der Kalahari reisen könnten. Weil das Baobab-Fruchtfleisch so ein beliebtes Nahrungsmittel in Afrika ist, ist die Verbreitung des Baumes auch entsprechend hoch: Das Fruchtfleisch wird gegessen, die Samen ausgespuckt, und sie können so gleich an Ort und Stelle keimen. F. W. H. Migeod schrieb 1924 in »Through Nigeria to Lake Chad«: »Wenn man Baobab-Bäume in der Wildnis findet, zeugen sie meist von einem Dorf, das es irgendwann einmal dort gab.«4

      Die Heimat des afrikanischen Baobabs ist Afrika südlich der Sahelzone bis zum Süden Afrikas in frostfreien Gegenden. Adansonia digitata wurde als erster Affenbrotbaum entdeckt und beschrieben. Er ist der typische Baum der afrikanischen Savanne und tritt dort als Solitär, also einzeln, auf oder in kleinen Baumgruppen. Seine Ansprüche an Boden und Klima sind sehr moderat. So wächst er auf bis zu 1500 Metern Höhe und verträgt sogar salzigen Boden. Trockenheit macht ihm nichts aus. Er wirft vorher seine Blätter ab und kann bis zu 140 000 Liter Wasser – das sind rund 800 Badewannen voll! – in seinem dicken Stamm speichern.

      Von den acht Baobab-Arten wächst eine in Afrika, eine in Australien und sechs auf Madagaskar. Der afrikanische Affenbrotbaum wird hauptsächlich durch Frucht-Fledermäuse bestäubt, während der australische Affenbrotbaum Adansonia gibbosa von Nachtfaltern bestäubt wird. Vermutlich kannten schon die alten Ägypter afrikanische Affenbrotbäume, und auch die Phönizier. In Ägypten fand man in Berendike am Roten Meer vor einigen Jahren Baobab-Samen aus dem 4. oder 5. Jahrhundert vor Christi Geburt. Der spanische Naturforscher Al-Bakri beschrieb in seinem Werk »Buch der Straßen und Königreiche« im Jahr 1068 den Baobab-Baum und seine Früchte. Er nannte schon die fiebersenkende Wirkung des Fruchtfleisches. Auch der portugiesische Seefahrer Vasco da Gama beschrieb diesen Baum. Charles Darwin bewunderte Baobab-Bäume auf den Kapverdischen Inseln und schrieb 1832 über ihre beeindruckende Größe und Langlebigkeit. Dr. David Living-stone, ein berühmter Forscher, beschrieb 1857 einen Baobab-Baum in der Nähe der Viktoriafälle. Im Louvre in Paris findet man in der ägyptischen Abteilung unter der Nummer 1403 eine Baobab-Frucht, die dort schon vor der Katalogisierung im Jahr 1852 ausgestellt war.

       Baobab auf Madagaskar, 1861

      Der afrikanische Affenbrotbaum wächst in 32 Ländern Afrikas. Nur in Liberia, Uganda, Dschibuti und Burundi gibt es die schönen Riesen nicht wild. Arabische Händler brachten Samen vermutlich schon im 11. Jahrhundert in den Jemen, nach Ägypten, in den Oman, auf die Insel Sansibar und auch nach Indien und Sri Lanka. Heute findet man verschiedene Baobab-Arten in allen Ländern der Tropen.

      INFO

       DIE NAMEN DES BAOBABS

      Der Name »Baobab« kommt usprünglich aus dem Arabischen: »Baoho-Bab« heißt »viele Samen«. Auf Madagaskar nennt man ihn »Renala«, was »die Mutter des Waldes« bedeutet, im Englischen »Lemonade tree«, weil sich mit Wasser, Pulpe und Honig/Zucker eine leckere Brause zubereiten lässt. Der Name »Upside-down-Tree« weist auf die skurrile Baumform hin. Im Französischen wird Baobab »Arbre de mille ans« genannt, »Baum von tausend Jahren«. In afrikanischen Sprachen wird für den Baobab oft »um«, »ma« oder »mu« benützt – für »Mutter«.

       Ein botanisches Wunder

      Kein anderer Baum wächst in so unterschiedlichen Klimazonen mit einer Niederschlagsmenge von 200 bis 2000 Millilitern pro Jahr. Kein anderer Baum kommt mit so unterschiedlichen Böden zurecht, von salzig über sandig bis felsig. Der afrikanische Adansonia digitata wächst in semiariden Gegenden südlich der Sahara. Als größter Sukkulent der Welt kommt er einzigartig mit Trockenheit und Hitze zurecht. Die Wege der Befruchtung und Verbreitung der Samen sind spektakulär.

      Baobabs gehören zur Familie der Malvengewächse und der Unterfamilie der Wollbaumgewächse oder Bombacoideae. Die Stämme der Bäume sind entweder konisch geformt, zylindrisch oder flaschenförmig, und ihre Kronen sind kompakt.

      Blätter trägt der Baum nur rund vier Monate im Jahr, er kann sogar 15 Monate blattlos bleiben. Ähnlich wie bei der Kirsche sind die Blätter einfach gegliedert und zweipaarig angeordnet. Die Blätter der erwachsenen Bäume sind meist gefiedert und sehen aus wie die Finger einer Hand, ähnlich wie beim Kastanienbaum. Die Laubblätter sind oft ledrig und behaart. In Mali werden Baobabs wegen ihrer nährstoffreichen Blätter gesät, die erste Ernte erfolgt bei guter Pflege schon nach vier Wochen. Zwischen acht (Westafrika) und 23 Jahren braucht ein Affenbrotbaum bis zur ersten Blüte. Die Blüten sind eine Besonderheit. Sie sind glänzend und cremeweiß und tragen in ihrer Mitte viele purpurne Staubblätter. Die bis zu 1100 Staubblätter sehen aus wie ein weichhaariger Rasierpinsel. Die Blüten öffnen sich nur für eine Nacht, genau für 18 Stunden, und die Bestäubung findet vor allem durch Buschbabys, das sind kleine Affen, statt und durch nachtaktive Ägyptische Flughunde. Die großen Fledermäuse lieben Aasgeruch, die Blüten stinken entfernt nach Schweißfüßen, Aas und Schwefel.

      Die Früchte sind ebenfalls spektakulär. Ein Baum kann bis zu 300 Stück tragen, die mehr als 30 Kilo Fruchtfleisch enthalten. Große Früchte können bis zu 50 Zentimeter lang werden mit mehr als 400 Samen. Die Früchte sehen aus wie Kürbisse, von der Form her oft wie ein gigantisches Komma oder ein menschlicher Fötus. Die Fruchtkapsel ist hart wie die einer Kokosnuss, bedeckt mit samtigen Haaren. Die Hülle ist so fest, dass man sie nur mit einer kleinen Handsäge aufbekommt. Eingebettet sind die kleinen herzförmigen Samen in cremefarbenes trockenes Fruchtfleisch mit der Konsistenz von Tafelkreide; es ist durchzogen von rötlichen Fruchtfasern.

      Am meisten tragen zur Verbreitung der Samen die Paviane bei, der Affenkot bietet einen guten Dünger für den Start. Sie »überfallen« Baobab-Bäume und sind beim Plündern ganz still, obwohl sie sonst so viel Lärm machen. Man hört nur das Runterfallen der harten Schalen – wie Regentropfen gegen eine Fensterscheibe. Mit ihren starken Zähnen fällt es ihnen leicht, die harte Fruchtschale zu knacken. Da sie Nahrungskonkurrenten für den Menschen darstellen, werden viele Paviane in der Nähe von Plantagen erschossen. Damit entfällt diese Möglichkeit der Verteilung von Samen. Auf Madagaskar wurden Elefantenvögel und Riesenlemuren ausgerottet, das waren die Hauptverbreiter der Baobab-Samen. Seither stehen alle Affenbrot-Arten dort auf der Roten Liste. Der Baum selbst ist als Schössling schlank und kaum als Baobabab-Baum СКАЧАТЬ