Grundbegriffe der Philosophie. Группа авторов
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СКАЧАТЬ sind und daher betrachterabhängig erscheinen. Diese Unterteilung gilt als problematisch. Mindestens ebenso bedeutsam, und ebenso umstritten, ist die Unterscheidung zwischen wesentlichen und akzidentellen E. eines Gegenstands (→WesenWesen, SubstanzSubstanzAkzidens). Unter der Annahme, dass London nicht existieren könnte, ohne eine Stadt zu sein, ist ihm die Stadt-E. z. B. wesentlich, während es wohl nur akzidentell acht Bahnhöfe hat – immerhin könnte leicht einer dazukommen.

      R. gruppieren sich besonders auffällig nach formalen Merkmalen wie Stelligkeit und Symmetrie. Bei der Stelligkeit geht es darum, wie viele Dinge eine R. verknüpft: Die Liegt-nördlich-R. ist zweistellig (A liegt nördlich von B), [79]Liegt-zwischen dagegen dreistellig (A liegt zwischen B und C) usw. Eine zweistellige R. heißt symmetrisch, wenn sie immer wechselseitig besteht. Lieben ist z. B. nicht symmetrisch, Verheiratetsein aber schon: Wenn A mit B verheiratet ist, dann ist B auch verheiratet mit A. Ein Grenzfall der R. ist die →IdentitätIdentität, in der jeder Gegenstand zu sich selbst und zu sonst nichts steht.EigenschaftenRelationen

      Wolfgang Schwarz

      David Armstrong: Universals. An Opinionated Introduction. Boulder [u. a.] 1989.

      Michael Loux: Metaphysics. A Contemporary Introduction. London [u. a.] 1998. 32006.

      Alex Oliver: The Metaphysics of Properties. In: Mind 105 (1996) S. 1–80.

      Emotionen

      Mit dem Begriff ›E.‹Emotionen und verwandten Ausdrücken wie ›Gefühl‹ oder ›Affekt‹ wird eine Vielzahl unterschiedlicher Phänomene bezeichnet. Typischerweise sind damit Erlebnisse oder Empfindungen gemeint, die auftreten, wenn etwas für das SubjektSubjekt bedeutsam ist, und die dabei mit bestimmten körperlichen Veränderungen sowie charakteristischen Verhaltensweisen einhergehen. Emotionen

      Nachdem PlatonPlaton, AristotelesAristoteles, Baruch de SpinozaSpinoza, Baruch de, René DescartesDescartes, René und David HumeHume, David sich eingehend mit den E. befasst hatten, wurde ihnen in der Philosophie des 20. Jh. zunächst kaum Beachtung zuteil. Wegbereitend für eine [80]Renaissance der E. war die von Anthony KennyKenny, Anthony (Action, Emotion, and Will, 1963), William LyonsLyons, William (Emotion, 1980) und Ronald de SousaSousa, Ronald de (The Rationality of Emotion, 1987, dt. 1997) vertretene Auffassung, E. wie Furcht, Ärger, Empörung, Neid, Trauer, Bewunderung, Scham oder Stolz seien keine reinen Empfindungen (feelings), sondern intentionale und damit kognitive mentale Zustände (→IntentionalitätIntentionalität, GeistGeist). Demnach erschöpft sich z. B. Furcht nicht in dem ›Wie-es-ist‹, sie zu empfinden, sondern ist auf etwas gerichtet und repräsentiert dieses als in bestimmter Weise seiend (→BedeutungBedeutung). Furcht ist stets Furcht vor etwas, z. B. vor einem zähnefletschenden Hund, der im aktualen und bewusstenBewusstsein emotionalen Zustand als furchterregend bzw. gefährlich betrachtet wird. Erst durch diese Bewertung lässt sich der konkrete emotionale Zustand überhaupt dem E.-Typ Furcht im Unterschied etwa zu Angst zuordnen. Indem mit der IntentionalitätIntentionalität der E. die MöglichkeitMöglichkeit eröffnet wird, dass diese ihr intentionales Objekt (wie im Beispiel den Hund) korrekt (z. B. als gefährlich) repräsentieren, sind E. kognitive Zustände, die ihrem Träger WissenWissen über die WeltWelt vermitteln können. Emotionen

      In seiner Frühphase richtete sich der Kognitivismus nicht nur gegen die Interpretation von E. als reinen Empfindungen, sondern blendete den Empfindungsaspekt sowie andere mögliche Aspekte einer E. oft ganz aus. So sind laut Robert SolomonSolomon, Robert (The Passions, 1976, dt. 2000) E. identisch mit WertWerteurteilUrteilen. Mittlerweile wird gemeinhin akzeptiert, dass auch eine kognitivistische Theorie der E. der Tatsache Rechnung tragen muss, dass E. ihrer NaturNatur nach gefühlte Zustände sind. Wie dies geschehen kann, ist strittig. Vielfach wird der Empfindungsaspekt als isolierte [81]Komponente einer E. analysiert und mit einer Jamesschen Körperempfindung gleichgesetzt, d. h. mit dem →BewusstseinBewusstsein der mit einem emotionalen Zustand einhergehenden physiologischen Prozesse (William James, »What is an Emotion?«, in: Mind 9, 1884). Dagegen haben Peter GoldieGoldie, Peter (The Emotions, 2000) und andere in der Tradition Alexius MeinongMeinong, Alexius vons (Psychologisch-ethische Untersuchungen zur Werth-Theorie, 1894) eingewandt, dass IntentionalitätIntentionalität als die Gerichtetheit auf ihr jeweiliges ›Objekt‹ (wie in dem Beispiel oben der Hund) und Empfindungsqualität einer E. nicht voneinander getrennt werden könnten und dass E. wesentlich »intentionale Empfindungen« (feelings towards) seien. Emotionen

      Die meisten Philosophen nehmen mit HumeHume, David (A Treatise of Human Nature, 1739/40) an, dass E. notwendigerweise motivierende Kraft haben; die Mehrzahl der Psychologen stimmt hiermit überein (Nico H. FrijdaFrijda, Nico H., The Emotions, 1986). Neben ihrem werteWertenden intentionalenIntentionalität Inhalt ist es diese Eigenschaft der E., die sie für die →EthikEthik unverzichtbar macht (Bennett W. HelmHelm, Bennett W., Emotional Reason, 2001; Robert C. RobertsRoberts, Robert C., Emotions, 2003; Sabine A. DöringDöring, Sabine A., Gründe und Gefühle, 2009). Insofern E. weder auf kognitive, aber nichtmotivierende Überzeugungen (beliefs) noch auf motivierende, aber nichtkognitive Wünsche (desires) reduzierbar sind, sondern motivierende Kraft und kognitiven Gehalt in sich vereinen, könnte sich auf ihrer Grundlage der handlungsleitende Charakter moralMoralischer UrteilUrteile erklären lassen, ohne diese deshalb vom Bereich des WissenWissens und der ErkenntnisErkenntnistheorie ausnehmen zu müssen (Michael SmithSmith, Michael, The Moral Problem, 1995).Emotionen

      Sabine A. Döring

      [82]John Deigh: Cognitivism in the Theory of Emotions. In: Ethics 104 (1994) S. 824–854.

      Sabine A. Döring: Die Moralität der Gefühle. In: S. A. D. / Verena Mayer (Hrsg.): Die Moralität der Gefühle. Berlin 2002. S. 15–35. Nachdr. in: Achim Stephan / Henrik Walter (Hrsg.): Moralität, Rationalität und die Emotionen. Ulm 2003. S. 17–50.

      Peter Goldie (Hrsg.): Oxford Handbook of the Philosophy of Emotion. Oxford 2008.

      Empirismus

      Dem E.Empirismus zufolge beruht →WissenWissen auf ErfahrungErfahrung (griech. empeiria). Diese sehr allgemeine Behauptung kann auf unterschiedliche Weise spezifiziert werden. Je nachdem, was unter WissenWissen und ErfahrungErfahrung verstanden und wie die Beziehung des Auf-etwas-Beruhens gedeutet wird, ergeben sich verschiedene Thesen. Doch im Gegensatz zum →RationalismusRationalismus, der die →VernunftVernunft als wichtigste Quelle menschlicher ErkenntnisErkenntnistheorie ansieht, weist der E. diese Rolle stets der ErfahrungErfahrung zu. Indem der E. die ErfahrungErfahrung zur Grundlage des WissenWissens erklärt, wendet er sich gegen den →SkeptizismusSkeptizismus. Vielen empiristischen Auffassungen gemeinsam ist die Zurückweisung der Behauptung, wir verfügten über angeborenes WissenWissen oder angeborene →IdeenIdee und →BegriffBegriffe. Empirismus

      Empiristische Positionen finden sich bereits in der Antike (z. B. bei EpikurEpikur) und im Mittelalter (z. B. bei Thomas von AquinThomas von Aquin). Einen Höhepunkt erreichte die Entwicklung empiristischer Denksysteme im 17. und 18. Jh. mit dem Britischen Empirismus, als dessen wichtigste Vertreter John LockeLocke, John, George BerkeleyBerkeley, George und David HumeHume, David gelten. Locke [83]zeigt im ersten Buch seines Essay Concerning Human Understanding (1690), dass Versuche anzugeben, was es heißen kann, eine Vorstellung oder die Kenntnis der WahrheitWahrheit einer AussageAussage sei angeboren, entweder in unhaltbare Thesen münden oder keine Unterscheidung zwischen angeborenen und nicht angeborenen IdeenIdee und Kenntnissen mehr zulassen. LockeLocke, John vergleicht den menschlichen →GeistGeist deshalb mit einem leeren Blatt Papier, das erst von der ErfahrungErfahrung beschrieben wird, und versucht im zweiten Buch des Essay darzulegen, wie alle IdeenIdee aus der WahrnehmungWahrnehmung gewonnen werden können. Locke gilt als Ideen-Empirist. WissenWissen СКАЧАТЬ