Название: Rückkehr zu Gott
Автор: Jörg Gabriel
Издательство: Bookwire
Жанр: Документальная литература
Серия: Studien zur systematischen und spirituellen Theologie
isbn: 9783429060831
isbn:
Viertes Kapitel: Taulers Spiritualität – eine theologische Reflexion
Fünftes Kapitel: Taulers Spiritualität im Kontext des heutigen Spiritualitätsverständnisses
Sechstes Kapitel: Taulers Spiritualität im Kontext einer modernen Spiritualität
I. | Das Denken des „Einen“ in der transkonfessionellen Spiritualität Willigis Jägers |
II. | Rückfragen christlicher Theologen |
III. | Das Denken des „Einen“ bei Tauler und Eckhart |
Praktische (konkrete) Perspektiven
Erstes Kapitel
Taulers Leben und Nachwirken
I. Taulers Leben
Über Johannes Taulers Leben ist nicht sehr viel bekannt, ganz genau kennen wir nur sein Sterbedatum (am 13. Juni 1361). Tauler selbst verbirgt sich ganz hinter seiner Verkündigung, d.h. Jesus Christus. Da das Bekannte ausreichend und ausführlich beschrieben worden ist1, beschränken wir uns an dieser Stelle auf die wesentlichen Fakten. Johannes Tauler wurde um 1300 in einer wohlhabenden Straßburger Bürgerfamilie geboren.2 Mit vierzehn oder fünfzehn Jahren trat er in den Dominikanerorden in Straßburg ein. Nach einem Jahr Noviziat, sechs bis acht Jahren studium artium, studium naturarum und dem Studium der philosophia moralis sowie der theologischen Sentenzen des Petrus Lombardus und wahrscheinlich des weit verbreiteten Compendium theologiae veritatis des Dominikaners Hugo Ripelin (+ 1268)3 erfolgte mit mindestens 25 Jahren die Priesterweihe.4 Mit großer Wahrscheinlichkeit war der Dominikaner Johannes von Sterngassen5 Taulers theologischer Lehrer während der Ausbildungszeit. Im Urkundenbuch der Stadt Straßburg wird Johannes von Sterngassen als Konventuale des Dominikanerklosters geführt. Um 1320 wirkte er dort auch als Lektor. Johannes von Sterngassen verfasste neben einem Kommentar zu den Sentenzen des Petrus Lombardus auch einen eigenen Sentenzenkommentar.6 Das ist insofern von Bedeutung für Tauler, da Johannes von Sterngassen, obgleich er sich in seinen lateinischen Werken als Vertreter des Thomismus erweist, in der Frage des Unterschieds zwischen Dasein und Wesenheit von Thomas von Aquin (1224/25 – 1274) abweicht und statt dessen der Theologie und Philosophie des Albertus Magnus (ca. 1193 – 1280) folgt. Albertus Magnus aber beeinflusst – wie wir in dieser Arbeit sehen werden7 – das philosophischtheologische Denken im deutschen Kulturraum und die sog. „deutsche Mystik“, zu deren Vertretern Meister Eckhart (ca. 1260 – 1327/28), Heinrich Seuse (ca. 1295 – 1366) und Johannes Tauler gehören.8
In seiner Ausbildungszeit – zwischen 1314 und 1323/24 – hat Tauler СКАЧАТЬ