Название: "Seid ihr bereit ...?" - Priester sein in unserer Zeit
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Издательство: Bookwire
Жанр: Документальная литература
Серия: Fuldaer Hochschulschriften
isbn: 9783429060244
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10 Die ihr einst Nicht-Volk (wart), (seid) jetzt aber Volk Gottes, die, die kein Erbarmen fanden, jetzt aber (sind sie bzw. seid ihr) solche, die Erbarmen gefunden haben.
Der Autor des 1 Petr geht in 1 Petr 2,5 von einer zentralen christologischen Aussage zu einer ekklesiologischen über, wenn die Adressaten in die von ihm aufgenommene und weiterentwickelte Stein-Metaphorik einbezogen werden. Der Imperativ (Pass.)6
fordert die Angesprochenen auf, sich selbst als „lebendige Steine“7 zu begreifen, die zu einem „geistlichen Haus“ auferbaut werden (vgl. auch 1 Petr 4,17: „Haus Gottes“). Das Pneuma ist dabei als die schöpferische Mitte des vom Geist erfüllten Hauses anzusehen.8 Hausbaumetaphorik ist in der antiken Literatur relativ häufig zu beobachten9 und Leserinnen und Lesern des Neuen Testaments vor allem aus paulinischen Briefen vertraut, insbesondere was die Verwendung des Verbs
Und: Sie werden Gott dargebracht „durch Jesus Christus“.13 Die geistlichen Opfer sind die dem Erwählungshandeln Gottes angemessene Antwort der Berufenen. Die Adressaten des Schreibens sind nach 1 Petr 2,5 berufen „zum Priesterdienst an der Welt
Als alttestamentliche Grundlage des Sprachgebrauchs von 1 Petr 2,5.9 ist neben Ex 19,618 auch Ex 23,22 zu bedenken. In beiden Fällen liegt ein metaphorischer Sprachgebrauch vor. Es geht um die Aussonderung des Volkes für JHWH, um die Betonung und Bewahrung der Heiligkeit als ein dem Herrn gehöriges Volk19 und um eine „priesterliche“ Funktion für die Umgebung des Volkes Israel,20 primär in der Gestalt der Verkündigung, wie eine Stelle aus Tritojesaja nahelegt, wenn es dort (Jes 61,6) heißt: „Ihr alle aber werdet ‚Priester des Herrn‘ genannt, man sagt zu euch ‚Diener unseres Gottes‘.“21 Angesprochen wird dabei – hier wie dort – das Volk insgesamt, denn es „liegt im jüdischen Erwählungsglauben begründet, dass das individuelle Selbstbewusstsein sich vorrangig im Rahmen des kollektiven Bewusstseins ausbildet“22. Das wird auch für die neutestamentlichen Textstellen zu bedenken sein; auch hier werden die Glaubenden von Gott selbst zu einem priesterlichen Ensemble gemacht,23 zu einem Volk, dessen König Gott selbst ist.
Im zweiten Kapitel des 1 Petr werden, was sich bereits im vorausgehenden ersten Kapitel beobachten lässt, zentrale theologische Aussagen mit Zitaten aus der „Schrift“24 in Beziehung gebracht, wenn 1 Petr 2,6 formuliert: „Denn es ist enthalten
Der Ausdruck
Wie sehr die Ekklesiologie des 1 Petr von einem gesättigten Selbstbewusstsein geprägt ist, lässt vor allem der Vers 1 Petr 2,9 erkennen, der für das gesamte Schreiben von zentraler Bedeutung ist:
„Ihr aber seid (ein) erwähltes Geschlecht, (eine) königliche Priesterschaft,
(ein) heiliges Volk
Es lassen sich mindestens fünf zentrale „Bausteine“29 einer für den 1 Petr kennzeichnenden Ekklesiologie ausmachen, die hier nur in gebotener Kürze benannt werden sollen:
Die Adressaten СКАЧАТЬ