Die Revolverreiter von Dodge City: Western Bibliothek 10 Romane. Pete Hackett
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Название: Die Revolverreiter von Dodge City: Western Bibliothek 10 Romane

Автор: Pete Hackett

Издательство: Readbox publishing GmbH

Жанр: Вестерны

Серия:

isbn: 9783745216455

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СКАЧАТЬ Falle! Die Baxter Bande ist da! Die Baxter Bande!“

      Der schnurrbärtige Kutscher fluchte und riss an den Zügeln. Schnaubend drosselten die Gespannpferde das Tempo. Die vier hartgesichtigen Transportbegleiter rissen ihre Revolver heraus.

      Vorne, in der Enge des Talausgangs, knirschte und splitterte der angesägte Fichtenstamm. Das Lasso erschlaffte jäh, und mit donnerndem Getöse stürzte der Baum vom Felsvorsprung herab und legte sich mit rauschenden Ästen quer über die Straße. Eine Wolke aus gelbem Staub schlug dem Fahrzeug entgegen.

      Der vorderste Begleiter wendete sein Pferd.

      „Umkehren, Tom!“, brüllte er dem Kutscher zu. „Verdammt noch einmal, kehr um, Mann, sonst erwischen sie uns!“

      Der Fahrer fluchte noch lauter, stemmte sich mit beiden Füßen gegen das Trittbrett und zerrte wie verrückt an den Zügeln. Die Pferde wieherten, schlugen mit den Hufen, verstrickten sich im Geschirr.

      Aus dem Unterholz links und rechts des Talausgangs stachen die ersten Mündungsflammen.

      Ein Kutschenbegleiter warf aufschreiend beide Arme hoch und stürzte vom Pferd. Sporen und Stiefel seines linken Fußes verfingen sich am Steigbügel, er wurde vom davonstiebenden Pferd mitgeschleift.

      Die anderen feuerten blind vor Wut ins Dickicht hinein.

      Die Kutsche kam endlich herum, das ganze Gefährt wankte bedenklich. Der Fahrer schlug schwitzend und brüllend auf die Zugtiere ein. Dann traf sein Blick in das kreidebleiche Gesicht des jungen Beifahrers.

      „Cleve Milburn, du verwünschter Idiot. Worauf wartest du noch? Wozu hältst du dein Gewehr in den Fäusten, heh? Du sollst endlich …“

      Er brach mitten im Satz ab, seine Augen wurden weit. Jetzt, da die Kutsche gewendet hatte, sah er das Reiterrudel quer durch das Tal auf der Poststraße heranrasen. Lauter sehnige tiefgeduckte Gestalten mit Halstüchern vor den Gesichtern.

      Gleichzeitig brachen hinter ihnen andere maskierte Reiter aus dem Unterholz am versperrten Talausgang.

      „Großer Lord!“, ächzte der Kutscher. „Sie haben uns in der Zange! Sie haben uns fest, diese Dreckskerle! Cleve, Junge, schieß doch endlich! Menschenskind, starr mich nicht so an, du bist doch dafür da, um …“

      Eine Kugel traf ihn mitten in die Stirn und schleuderte ihn vom Kutschbock.

      Aufwiehernd versuchten die Gäule zur Seite auszubrechen. Ein Kugelhagel mähte die vordersten Tiere nieder. Die nachfolgenden Pferde stolperten, bäumten sich hoch – und das Fahrzeug drohte jeden Augenblick umzukippen.

      Die Augen vor Schreck weit aufgerissen, hechtete der junge Cleve Milburn vom Bock.

      Er überschlug sich im Gras am Straßenrand und blieb eine Weile benommen liegen.

      Ringsum schien die Hölle losgebrochen zu sein!

      Hufe trommelten einen rasenden Wirbel, pausenlos knatterten Revolverschüsse, gellende Schreie schallten.

      Keuchend kam Milburn auf die Beine. Sein Gewehr lag vor ihm im Staub, er sah es nicht. Er taumelte und wischte sich benommen über das zerschürfte Gesicht.

      Aus dem wehenden Staub brach ein reiterloses Pferd und fegte mit schlingernden Steigbügeln an ihm vorbei – ein Pferd, das einem der Transportbegleiter gehört hatte. Kugeln sirrten heran und ließen vor Cleve Milburn Sandfontänen aus der Poststraße spritzen. Der markdurchdringende Todesschrei eines Mannes vermischte sich mit den Detonationen.

      Milburn schnappte nach Luft. Entsetzen verzerrte seine Miene.

      Er wirbelte herum und begann, zu laufen, quer über die mit Schwertgras und niedrigem Gesträuch bewachsene Talsohle auf die bewaldeten Hänge zu.

      Der Lärm hinter ihm wurde plötzlich leiser. Die Schüsse verstummten. Da waren nur noch Hufgestampfe und heisere Männerstimmen. Dürres Gras streifte Milburns Stiefelschäfte.

      Er rannte immer weiter. Pfeifend blies der Atem aus seinem halboffenen Mund.

      Hinter ihm, auf der Straße, rief jemand: „Hoh, da ist noch einer von den Burschen! Seht doch!“

      Immer weiter hetzend, riss Milburn den Kopf herum.

      Er sah das Reiterrudel bei der Kutsche. Ein Bandit hatte sich in den Steigbügeln hochgestellt und deutete zu ihm her. Ein paar dunkle Bündel lagen unweit der Reiter im Straßenstaub: die toten Begleiter des Silbertransportes.

      Cleve Milburn war der einzige Überlebende. Die Angst durchströmte ihn wie Feuer.

      „Los!“, schrie der Bandit, der ihn zuerst entdeckt hatte. „Los, holen wir ihn!“

      Er spornte seinen Gaul an, und das Pochen der Hufe dröhnte überlaut in Milburns Ohren.

      Er hielt den Blick wieder nach vorne gerichtet und rannte wie noch nie in seinem Leben. Hinter ihm schwoll das Hämmern der Hufe an. Vor seinen Augen verschwamm alles: die Sträucher, das Gras, der von hohen Tannen und Fichten bestandene Berghang, der schon so nahe war.

      Ein Schuss peitschte. Die Kugel zischte an Milburns Kopf vorbei. In dem instinktiven Versuch, dem Geschoss auszuweichen, stolperte der Fliehende über eine im Gras verborgene Wurzel und schlug der Länge nach auf das Gesicht.

      Sofort rollte er herum. Heiße Panik in den Augen, griff er zum Holster.

      Es war leer.

      Der Oberkörper des Verfolgers erschien wiegend über einer Reihe von Ginsterbüschen. Das Halstuch war vom Gesicht des Reiters gerutscht. Deutlich sah Milburn das hämische Grinsen, das die dünnen Lippen verzerrte.

      Der Bandit war allein. Ohne Eile hob er abermals den Colt.

      „Nein!“, brüllte Cleve Milburn. „Nein!“

      Seine Stimme ging in ein Krächzen über.

      Stolpernd raffte er sich hoch. Zweige peitschten ihm ins Gesicht. Eine Kugel fetzte durch das Laubwerk. Mit hart stampfenden Hufen bog das Pferd des Banditen um die Büsche.

      Abwehrend streckte Milburn beide Hände aus und wich rückwärts, Schritt für Schritt.

      Die Coltmündung zielte direkt auf seine Stirn.

      Der Verbrecher drückte ab.

      Es klickte nur metallen.

      Der Bandit fluchte und trieb sein Pferd zum Galopp. In Milburns Gehirn entstand eine seltsame Leere. Er ließ sich fallen. Der Schatten des Reiters war über ihm, dann donnerten die Hufe zwischen die Sträucher hinein.

      Nach Luft schnappend, raffte sich der junge Transportbegleiter hoch. Der Bandit wendete eben sein Pferd und spornte es wieder auf ihn zu. Milburn verlor keinen Sekundenbruchteil.

      Ehe ihn diesmal der Desperado einholte, hatte er den Saum des Fichtenwaldes erreicht und warf sich zwischen die engen Bäume, wohin ihm der Bandit nicht folgen konnte. Das Schnauben des Gauls und die Schimpfworte des Verbrechers in den Ohren, stolperte Milburn den steilen Hang hinauf.

      Überall stachen Felsen aus dem СКАЧАТЬ