Die Revolverreiter von Dodge City: Western Bibliothek 10 Romane. Pete Hackett
Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу Die Revolverreiter von Dodge City: Western Bibliothek 10 Romane - Pete Hackett страница 16

Название: Die Revolverreiter von Dodge City: Western Bibliothek 10 Romane

Автор: Pete Hackett

Издательство: Readbox publishing GmbH

Жанр: Вестерны

Серия:

isbn: 9783745216455

isbn:

СКАЧАТЬ schaute ihn mit schiefgelegtem Kopf an.

      „Tonto, haben Sie noch nicht darüber nachgedacht, warum ich mit meinen Reitern gestern Abend diesen Feuerzauber in Silverrock veranstaltet habe? Ich bin kein Mann, der einfach aus Freude am Schießen so etwas unternimmt! Wenn ich meinen Leuten den Befehl gebe, die Eisen herauszuholen, muss schon ein triftiger Grund dahinterstecken!“

      „Sagen Sie bloß nicht, dieser Grund sei ich gewesen!“

      „Doch, Tonto! – Meinen Sie etwa, wir hätten es auf die Kasse im Frontier Palace oder auf den Krimskrams im Store abgesehen? Mit solchen Kleinigkeiten geben wir uns nicht ab!“

      „Dann spannen Sie mich nicht auf die Folter und rücken Sie endlich mit der Sprache heraus!“

      „Das hat sich der Boss selber vorbehalten! Kommen Sie, Tonto!“

      „Zu Baxter?“

      „Ja, zu Gray Baxter!“

      Sol Denrick drehte sich einfach um und ging davon. Tonto zuckte die Achseln, rückte mit einer mechanischen Bewegung seinen Revolvergurt zurecht und folgte ihm.

      Draußen schaute er sich wachsam um. Ein halbes Dutzend einfacher Blockhütten befand sich auf der grasbewachsenen Sohle einer Schlucht. Links und rechts wuchteten senkrechte glatte Felswände ins Himmelsblau auf. Oben waren vereinzelt die Konturen windzerzauster Fichten zu erkennen. Der einzige Zugang zu dieser Schlucht bestand in einem engen Felsspalt, den ein einziger Mann gegen eine ganze Schwadron verteidigen konnte. Ein idealer Platz für das Bandenversteck!

      Vor den Blockhäusern lungerten sehnige hartgesichtige Männer, rauchten, verzehrten den Rest ihres Frühstücks und plauderten. Die Unterhaltung verstummte, als Denrick mit Tonto vorbeikam. Wachsame Augen musterten den jungen bärtigen Mann von Kopf bis Fuß, Augen, die es offensichtlich verstanden, einen Mann einzuschätzen. Keiner sagte ein. Wort.

      Denrick führte Tonto am Korral entlang. Etwas abgesondert von den struppigen Cowboygäulen entdeckte Tonto seinen Kentucky Fuchs. Das Pferd wieherte leise, als es ihn bemerkte, und kam im Galopp auf den Zaun zu.

      Denrick langte an der Tür eines Blockhauses an und schaute über die Schulter.

      „Kommen Sie herein! Der Boss wartet!“

      Jeder Nerv in Tonto war angespannt, als er hinter dem Banditen Vormann das Haus betrat. Drinnen saß ein großer kräftiger Mann in einem Lehnstuhl neben dem steingemauerten kalten Kamin. Sein Haar war eisgrau, und die durchdringenden Augen in dem von Falten zerfurchten Gesicht hatten die Farbe von Schießpulver.

      Gray Baxter trug einfache Reiterkleidung wie seine Leute. Sein linkes Bein war in seltsam unbequemer Haltung ausgestreckt. Tonto begriff, dass es steif sein musste. Er blieb stehen, während Denrick hinter ihm die Tür schloss.

      „Das ist Tonto, Boss!“, sagte Denrick knapp.

      Baxter blickte Tonto eine Zeitlang schweigend an. Ausdruckslos erwiderte Tonto seinen Blick. Aber dabei spürte er ganz deutlich den Strom von Härte und Entschlossenheit, der von diesem großen grauhaarigen Mann ausstrahlte.

      Schließlich verzogen sich Baxters schmale Lippen zu einem kurzen Lächeln.

      „Hallo, Tonto! Nehmen Sie doch Platz!“

      „Ich denke“, erwiderte Tonto kalt, „was Sie mir zu sagen haben, dauert nicht so lange, dass ich es nicht im Stehen ab warten könnte.“

      Baxter runzelte leicht die Stirn.

      „Missverstehen Sie mich nicht, Tonto! Ich betrachte Sie nicht als Feind!“

      „Wie bezeichnen Sie dann die Art, in der ich hierher gebracht wurde?“

      Sol Denrick mischte sich ein: „Wir hatten es eilig gestern Nacht! Schließlich mussten wir Monroes Verfolgung befürchten. Also gab ich den Befehl, Ihnen eins über den Schädel zu hauen, um die Sache vorerst zu vereinfachen.“

      „Sie sollten es ihm nicht nachtragen!“, fügte Baxter lächelnd hinzu.

      „Lassen wir das!“, winkte Tonto ab. „Ihre Leute haben in der Stadt nur eine Schießerei veranstaltet, um mir die Flucht zu ermöglichen. Warum, Baxter?“

      „Weil ich in Ihnen einen guten Verbündeten sehe!“, antwortete Gray Baxter geradewegs.

      „Das habe ich geahnt!“, sagte Tonto trocken.

      „Wissen Sie auch, dass Monroe mir bereits anbot, für ihn zu reiten?“

      „Sie haben sich gegen ihn entschieden, und das allein zählt für uns! Einer meiner Leute war in der Stadt und hat alles von Anfang an beobachtet.“

      „Und Sie rechnen nicht damit, dass ich mich auch gegen Sie entscheiden würde?“

      „Das wäre unklug!“, entgegnete Baxter beherrscht. „Hier in den Elk Mountains gibt es nur zwei Parteien – Elmer Monroe und mich! Kein Mann kann sich zwischen den Fronten halten!“

      „Zum Teufel, Tonto!“, knurrte Denrick seitlich hinter Tonto.

      „Komplizieren Sie doch nicht alles! Wofür haben wir Sie denn hierhergeschleppt? Soll das umsonst gewesen sein? Mann, Sie können gar keine bessere Chance bekommen, als in unserer Crew auf genommen zu werden!“

      „Ich bin anderer Ansicht!“

      Baxter legte beide Hände auf die Seitenlehnen seines Stuhles und beugte sich etwas vor. Sein Blick aus den grauen Augen schien Tonto zu durchbohren. „Und warum?“, fragte er hart.

      Tonto Jim Trafford stand wie aus Stein gehauen.

      „Weil ich niemals mit Banditen gemeinsame Sache mache!“, antwortete er fest.

      Baxters Kinnladen verkrampften sich. Ein Ausdruck von Wildheit huschte über sein zerfurchtes Gesicht.

      „Sagen Sie das nicht noch einmal, Tonto!“, presste er leise hervor. „Ich warne Sie! Wir sind keine Banditen!“

      „Ein Mann, der alle Trümpfe in der Hand hat“, erwiderte Tonto beißend, „sollte sich nicht scheuen, die Wahrheit zu sagen! Warum lügen Sie, Baxter?“

      „Lügen?“, schnaufte Baxter. „Wissen Sie, Tonto, dass ich einem anderen Mann für dieses Wort eine Kugel in den Kopf jagen würde? Haben Sie nicht gehört, was ich sagte? Wir sind keine Banditen!“

      „Und wie nennen Sie es, wenn Ihre Bande Monroes Silbertransporte überfällt und gnadenlos jeden Mann niedermetzelt, der sich ihr in den Weg stellt? Welche Bezeichnung haben Sie dafür?“

      *

      Baxters Hände krampften sich um die Stuhllehnen. Seine grauen Augen blitzten.

      „Wenn meine Beine gesund wären“, stieß er hervor, „würde ich jetzt aufstehen und Ihnen die Faust ins Gesicht schmettern! Zum Teufel! Ich weiß nicht, welche Lügen Elmer Monroe in Silverrock über mich und meine Leute verbreitet, aber …“

      „Was ich sagte, ist die Wahrheit!“ ,unterbrach ihn Tonto eisig. „Ich weiß es nicht von Monroe!“

      „Was? СКАЧАТЬ