Allgemeinbildung Wirtschaft für Dummies. Hanno Beck
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Die Rendite ist der Ertrag, den ein gesparter Betrag abwirft. Wenn Sie 100 Euro zur Bank bringen und diese Ihnen nach sagen wir einem Jahr 110 Euro zurückzahlt, dann haben Sie eine Rendite von 10 Prozent erzielt. Sie teilen einfach den zusätzlichen Betrag (10 Euro) durch den angelegten Betrag (100 Euro) und multiplizieren das Ergebnis mit 100 – dann haben Sie die Rendite in Prozent.

      Das Gegenteil von Sparen ist Schuldenmachen – man leiht sich von einer Bank oder einem Bekannten Geld, das man später zurückzahlen muss, zumeist gegen eine Art Leihgebühr. Geld leihen kostet eben. Schulden machen ist nichts Verwerfliches, wenn Sie einige Regeln beachten:

       Objekt: Auf Kredit kauft man nur Dinge, die es Ihnen langfristig ermöglichen, den Kredit auch wieder zurückzuzahlen. Man kauft Arbeitsgeräte oder andere Dinge, die man zum Geldverdienen benötigt, auf Kredit, aber man fährt nicht auf Pump in Urlaub, denn mit dem Urlaub verdienen Sie kein Geld, mit dem Sie den Kredit zurückzahlen können.

       Raten: Wenn Sie den Kredit in Raten zurückzahlen, dann kalkulieren Sie diese Raten so, dass Sie die auch noch zurückzahlen können, wenn mit dem Monatseinkommen mal etwas schiefläuft. Also keine Ratenverpflichtungen, die keine finanzielle Luft mehr zum Atmen lassen.

       Ausnahme: Die Regel zu den Raten gilt umso mehr, wenn Sie doch Konsumgüter auf Pump finanzieren. Schnüren Sie sich nicht selbst die Luft ab, indem Sie sich zu viele Raten aufhalsen.

       Laufzeit: Je länger die Laufzeit des Kredits, umso sicherer die Kalkulationsgrundlage, weil Sie dann den Zins kennen, den Sie für den Kredit bezahlen müssen. Der Nachteil: Fallen die Zinsen während dieser Laufzeit, so verpassen Sie eine günstigere Finanzierung.

      Überschuldet – was jetzt zu tun ist

      Wenn Sie Ihre Raten unregelmäßig bezahlen und wenn immer mehr Mahnungen ins Haus flattern, wird es höchste Zeit, eine Schuldnerberatung aufzusuchen. Es gibt staatlich anerkannte Schuldnerberatungen, die meist kostenfrei arbeiten, aber auch unseriöse Anbieter, die Gebühren verlangen und dieses Geld oft nicht wert sind (das örtliche Rathaus, Sozialämter oder Wohlfahrtsverbände sagen Ihnen, wo Sie Beratungsstellen finden).

      Die häufigsten Ursachen von Überschuldung sind Arbeitslosigkeit, ein zu geringes Einkommen, eine Trennung oder Scheidung, Krankheit, gescheiterte Selbstständigkeit und zu exzessives Konsumverhalten – also die drei oder vier Handyverträge beispielsweise. Und wenn das mit dem Schuldenmachen schiefgeht, droht eine Notsituation, die rasch eskalieren kann. Dann wird es Zeit zu handeln, suchen Sie unbedingt eine Schuldnerberatung auf.

      

Auf gesamtwirtschaftlicher Ebene, in der sogenannten Makroökonomik, spielen Sparen und Schuldenmachen eine etwas andere Rolle. Eine wirtschaftspolitische Ausrichtung, die Keynesianer, betonen, dass Sparen der Wirtschaft Nachfrage entzieht und staatliche Schulden die Wirtschaft ankurbeln. Gegner dieser Theorie betonen, dass Sparen nötig ist, um Investitionen zu finanzieren (und damit Wachstum), und dass staatliche Schuldenmacherei zu Verschwendung und in den Staatsbankrott zu führen droht. Wer hat recht? Vermutlich beide, je nach Situation.

      Ist bei Ihnen am Ende des Geldes meistens noch zu viel Monat übrig? Schaffen Sie es nicht, einen Spargroschen auf die Seite zu legen? Woran liegt das? Vielleicht daran, dass Sie zu wenig Geld haben? Vielleicht aber auch daran, dass Sie zu wenig darüber wissen, wofür und warum Sie wie viel Geld ausgeben. Wenn Sie wissen wollen, warum das Geld nie reicht, ist es eine gute Idee, ein Haushaltsbuch zu führen. Warum? Ein Haushaltsbuch zeigt Ihnen

       wofür Sie Ihr Geld ausgeben,

       was Ihre größten Ausgabenposten sind,

       welche Konsumangewohnheiten Sie haben und

       wo sich das Loch in Ihrer Brieftasche befindet.

       Nutzen Sie technische Unterstützung.

       Bilden Sie Kategorien.

       Trennen Sie zwischen regelmäßigen und unregelmäßigen Ausgaben.

       Seien Sie diszipliniert.

      Das Haushaltsbuch: Technische Unterstützung

      Natürlich kann man ein Haushaltsbuch auch auf Papier, in einem Buch führen, aber das ist aufwendig. Mittlerweile gibt es eine Fülle von Apps für das Smartphone oder den Rechner, die man nutzen kann; wer Apps nicht mag, wer ungern auf dem Telefon tippt, kann sich auch mit einer Tabellenkalkulation behelfen. Und wer Bildschirme gar nicht mag – Haushaltsbücher und Finanzplaner kann man auch in der Papierversion preisgünstig erwerben. Warum soll man sich das Leben unnötig schwer machen?

      Wer sortiert, gewinnt: Kategorien bilden

      Einfach unsortiert alle Ausgaben auflisten bringt rein gar nichts – Sie wollen ja wissen, wofür Sie Ihr Geld zum Fenster rauswerfen. Also bildet man Kategorien, Blöcke von Ausgaben: Essen, Ausgehen, Mobilität und so weiter. Vermeiden Sie nach Möglichkeit die Kategorie »Sonstiges« – da sammelt sich rasch so vieles an, dass man dann wieder den Überblick verliert. Sie können innerhalb der einzelnen Kategorien dann nochmals Unterkategorien bilden, also beispielsweise finden sich dann unter den Punkt »Essen« Punkte wie »Süßigkeiten«, »Obst«, »Fleisch«, »Alkohol« oder »Backwaren«. Das hilft ungemein dabei, die Posten zu finden, bei denen das meiste Geld versickert. Und wenn Sie beispielsweise herausfinden, dass der Posten »Süßigkeiten« sehr groß ist, können Sie sich fragen, ob es Ihnen das wirklich wert ist oder ob es an der Zeit ist, etwas zu verändern.

      Regelmäßige und unregelmäßige Ausgaben

      Unterscheiden Sie zwischen regelmäßigen und unregelmäßigen Ausgaben: Miete, Versicherungen, Beiträge und andere regelmäßige Ausgaben haben eine andere СКАЧАТЬ