Название: Nicht so viel denken, mehr lieben
Автор: Ayya Khema
Издательство: Bookwire
Жанр: Религия: прочее
isbn: 9783931274627
isbn:
Ayya Khema
Buddha-Haus im Allgäu
März 1997
Vorwort
Viele Jahrhunderte lang haben Menschen versucht, einander zu beweisen, dass ihre eigene Religion, ihre Rituale und geistigen Praktiken denen anderer überlegen sind.
Diese Einstellung hat zu Isolation, Entfremdung und sogar Aggression mit oft schrecklichen Folgen geführt. Selbst heute, am Ende des 20. Jahrhunderts, hält sich diese Einstellung noch und führt zu unermesslichem Elend und Leid.
Es sind jedoch mehr und mehr Stimmen zu hören, die auf die Ähnlichkeiten zwischen den Weltreligionen hinweisen, auf ihren einmütigen Ruf nach Frieden und Harmonie und ihre wesensmäßige Übereinstimmung.
Theologen, Schriftsteller, Universitätsdozenten, Meditationsmeister, Mönche und Nonnen rücken zusammen gegen übertriebenen Glaubenseifer, trennendes Denken und Vorurteile.
Dieses kleine Buch beabsichtigt, einen weiteren Baustein für die Akzeptanz und die Erkenntnis unserer gemeinsamen spirituellen Natur zu liefern, denn dies ist unsere einzige Hoffnung auf eine friedliche Koexistenz.
Wenn auch nur ein einziger Mensch aus diesen Ausführungen wirklichen Nutzen für sein Leben zieht, würde dies uns alle vom Buddha-Haus sehr freuen.
Ayya Khema
Buddha-Haus im Allgäu
März 1997
Die Lehrrede des Buddha über die Liebende Güte
Wem klar geworden, dass der Frieden des Geistes
das Ziel seines Lebens ist,
der bemühe sich um folgende Gesinnung:
Er sei fähig, aufrecht und freimütig,
ohne Stolz, zugänglich und sanftmütig.
Leicht befriedigt, zufrieden,
nicht zu geschäftig und genügsam.
Die Sinne still, klar der Verstand,
nicht dreist, nicht gierig sei sein Verhalten.
Auch nicht im Kleinsten gäb’ es ein Vergehen,
wofür uns Weise tadeln könnten.
Mögen alle Wesen glücklich sein und Frieden finden.
Was es auch an lebenden Wesen gibt:
Ob stark oder schwach, ob groß oder klein,
ob sichtbar oder unsichtbar, fern oder nah,
ob einer Geburt zustrebend –
mögen sie alle glücklich sein.
Niemand betrüge oder verachte einen anderen.
Aus Ärger oder Übelwollen wünsche man
keinem irgendwelches Unglück.
Wie eine Mutter mit ihrem Leben
ihr einzig Kind beschützt und behütet,
so möge man für alle Wesen und die ganze Welt
ein unbegrenzt gütiges Gemüt erwecken:
ohne Hass und ohne Feindschaft
nach oben, nach unten, in alle Richtungen.
Im Gehen, Stehen, Sitzen oder Liegen
entfalte man eifrig die bedingungslose Liebe:
Dies nennt man Weilen im Heiligen.
Wer sich nicht an Ansichten verliert,
Tugend und Weisheit in sich trägt,
dem Sinnengenuss nicht verhaftet ist –
für den gibt es keine Geburt mehr.
Herzensfrieden
»Wem klar geworden,
dass der Frieden des Geistes
das Ziel seines Lebens ist,
der bemühe sich um folgende Gesinnung: …«
(Anfangszeilen aus der Karaṇīya-Mettā-Sutta,
der Lehrrede des Buddha von der Liebenden Güte)
»Selig sind die Friedensstifter,
denn sie werden die Kinder Gottes heißen.«
(Bergpredigt, Matth. 5, 9)
Diese beiden Zitate zeigen uns schon, dass beide Erlösungslehren, die des Buddha und die von Jesus, sich damit beschäftigen, wie wir zum Frieden gelangen können. Aber wir dürfen das Wort »Friedensstifter« nicht missverstehen. Es ist wichtig, sich darüber klar zu sein, dass es nur einen einzigen Menschen gibt, auf den wir wirklich Einfluss ausüben können, und dieser Mensch sind wir selbst.
Nur indem wir in uns selbst Frieden schaffen, können wir ein Friedensstifter werden. Wenn wir inneren Frieden in uns verwirklichen, wird dies unsere Umwelt, die Menschen um uns herum beeinflussen.
Frieden in uns zu schaffen, ist der größte Segen, nicht nur für uns selbst, sondern auch für die Welt, in der wir leben und für die wir Verantwortung tragen, da wir ein Teil der ganzen Schöpfung sind. Mit unserem inneren Frieden tragen wir zum Frieden in der Welt bei. Ohne ihn tragen wir zum Unfrieden in der Welt bei. Wie könnte es auch anders sein? Es ist klar, dass es ein schwieriges Unterfangen ist, völligen inneren Frieden zu erlangen. Das ist eine Lebensaufgabe. Aber mit jedem kleinen Fortschritt, den wir in diese Richtung machen, mit jedem Moment inneren Friedens, bekommen wir mehr Sicherheit auf diesem Weg.
»Denn sie werden die Kinder Gottes heißen.«
(Matth. 5, 9)
Damit wird klar ausgesprochen, dass wir alle Kinder Gottes sein können. Haben wir jemals daran gezweifelt? Aber was heißt es wirklich, ein Kind Gottes zu sein? Der Buddha spricht in diesem Zusammenhang von den »Göttlichen Verweilungsstätten« (Brahma Vihāras), der göttlichen Lebensweise. Kinder in einer göttlichen Art und Weise zu sein bedeutet, alle Unreinheiten losgelassen zu haben. Die Buddha-Lehre wird oft »der Pfad der Läuterung« genannt. Es ist deutlich, dass sich die Lehre von Jesus mit demselben Thema befasst:
»Selig sind, die reinen Herzens sind,
denn sie werden Gott schauen.«
(Matth. 5, 8)
Die Unterstützung in den Worten des СКАЧАТЬ