ACT leicht gemacht. Russ Harris
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Название: ACT leicht gemacht

Автор: Russ Harris

Издательство: Bookwire

Жанр: Зарубежная психология

Серия:

isbn: 9783867813396

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СКАЧАТЬ probe – würden wir das eher »Versunkenheit« als Fusion nennen.

      Ich werde Ihnen jetzt eine meiner Lieblingsmetaphern vorstellen, um kurz die Konzepte Fusion und Defusion zu vermitteln. Ich werde Sie die Übung Schritt für Schritt machen lassen, sodass Sie sie aus eigener Erfahrung kennenlernen können.

      Metapher von den Händen als Gedanken und Gefühle

      [Anmerkung: Lesen Sie diesen ersten Abschnitt und legen Sie das Buch dann weg, damit Sie beide Hände benutzen können. Machen Sie diese Übung, als wären Sie der Klient, der der Anleitung der Therapeutin folgt.]

      Therapeutin: Stellen Sie sich einen Moment vor, Ihre Hände wären Ihre Gedanken und Gefühle. Schauen Sie sich um und stellen Sie sich vor, dass das, was Sie sehen, alles darstellt, was in Ihrem Leben wichtig ist. Dann halten Sie Ihre Hände zusammen, mit den Handflächen so nach oben, als wären sie die Seiten eines geöffneten Buches. Dann heben Sie die Hände langsam und gleichmäßig – nehmen Sie sich dafür etwa fünf Sekunden – in Richtung Ihres Gesichts. Machen Sie das, bis sie Ihre Augen bedecken. Nehmen Sie sich dann ein paar Sekunden Zeit, um die Welt um Sie herum (durch die Spalten zwischen den Fingern) zu betrachten, und beobachten Sie, wie sich dies auf Ihre Sicht der Welt auswirkt.

      (Bitte machen Sie jetzt diesen Teil, bevor Sie weiterlesen.)

      —

      Therapeutin: Wie wäre es, den ganzen Tag mit den Händen in dieser Weise vor den Augen herumzulaufen? Wie stark würde Sie dies einschränken? Wie viel würde Ihnen entgehen? Wie stark würde es Ihre Fähigkeit einschränken, auf die Welt um Sie herum einzugehen? Das ist es, was ich mit »im Griff von etwas« meine: Wir werden so sehr in unsere Gedanken und Gefühle verstrickt, dass wir das Leben verpassen und nicht wirkungsvoll handeln können.

      (Wenn Sie am Ende dieses Abschnitts angelangt sind, führen Sie diesen nächsten Teil der Übung durch.)

      Therapeutin: Bedecken Sie bitte Ihre Augen mit den Händen, aber dieses Mal nehmen Sie sie sehr, sehr langsam von Ihrem Gesicht. Nehmen Sie wahr, wie viel leichter es ist, mit der Welt um Sie herum in Kontakt zu treten, je größer die Distanz zwischen den Händen und Ihrem Gesicht ist.

      (Machen Sie das bitte, bevor Sie weiterlesen.)

      Therapeutin: Dies ist das, was ich »aus dem Griff lösen« nenne. Wie viel leichter ist es nun, wirkungsvoll zu handeln? Wie viel mehr Informationen können Sie aufnehmen? Wie viel stärker sind Sie mit der Welt um sich herum verbunden?

      —

      Diese Metapher (Harris, 2011) veranschaulicht die zwei Hauptzwecke der Defusion: sich voll und ganz auf die Erfahrung einlassen und wirkungsvolles Handeln ermöglichen. (Eine kurze Bemerkung: Das Ziel der Defusion ist nicht, unerwünschte Gedanken und Gefühle loszuwerden oder zu bewirken, dass wir uns besser fühlen. Dazu kommt es häufig als ein Ergebnis von Defusion, aber wir werden später sehen, dass wir in der ACT das als Bonus oder Nebeneffekt, nicht als eigentlichen Zweck bzw. Ziel sehen.)

      Eine kurze Zusammenfassung von Fusion versus Defusion

      Wenn man mit einer Kognition verschmilzt, kann das so aussehen wie

      • etwas, dem man gehorchen, nachgeben oder auf das hin man handeln muss;

      • eine Gefahr, die man vermeiden oder die man loswerden muss;

      • etwas sehr Wichtiges, das unsere ganze Aufmerksamkeit beansprucht.

      Wenn wir uns aus dem Griff dieser Kognition lösen, können wir sie als das sehen, was sie ist: eine Gruppe von Wörtern oder Bildern »in unserem Kopf«. Wir können erkennen, dass sie

      • nicht etwas ist, dem wir gehorchen, nachgeben oder auf die hin wir handeln müssen;

      • definitiv keine Bedrohung für uns darstellt; und

      • dass sie wichtig ist oder nicht: Wir können entscheiden, wie viel Aufmerksamkeit wir ihr schenken.

      Nützlichkeit

      Das gesamte ACT-Modell basiert auf dem Schlüsselkonzept der Nützlichkeit (workability). Prägen Sie sich diesen Begriff – Nützlichkeit – bitte gut ein. Sie liegt allen unseren Interventionen zugrunde. Um festzustellen, was funktioniert, stellen wir folgende Frage: »Trägt das, was Sie tun, zu einem reichen, erfüllten und sinnvollen Leben bei?« Lautet die Antwort Ja, »taugt« Ihr Handeln und muss nicht verändert werden. Lautet die Antwort Nein, funktioniert es nicht. In diesem Fall suchen wir nach Alternativen, die besser taugen.

      In ACT geht es also nicht darum, ob ein Gedanke richtig oder falsch ist, sondern darum, ob er hilfreich (workable) ist. Mit anderen Worten: Wir wollen wissen, ob ein Gedanke unserer Klientin nützlich ist, ein reicheres, sinnvolleres und erfüllteres Leben zu leben. Dies lässt sich anhand folgender und ähnlicher Fragen feststellen: »Hilft es Ihnen, ein reicheres, sinnvolleres und erfüllteres Leben zu leben, wenn Sie Ihr Verhalten von diesem Gedanken bestimmen lassen?« oder »Hilft es Ihnen, der Mensch zu sein, der Sie sein möchten, und das zu tun, was Sie tun wollen, wenn Sie ganz fest an diesem Gedanken festhalten?«

      Untersuchung von Nützlichkeit (workability) in einer Sitzung

      Hier ist ein Transkript, das diesen Ansatz veranschaulicht:

      Klient: Aber es ist wahr. Ich bin wirklich dick. Sehen Sie mich an. (Der Klient fasst zwei dicke Falten Fett an seinem Unterbauch und drückt sie zusammen, um zu unterstreichen, was er sagt.)

      Therapeutin: Okay. Kann ich Ihnen etwas Wichtiges sagen? In diesem Raum werden wir nie diskutieren, ob Ihre Gedanken wahr oder falsch sind. Woran wir hier interessiert sind, ist, ob Ihre Gedanken nützlich oder hilfreich sind – ob sie Ihnen helfen, ein besseres Leben zu leben. Wenn Ihr Verstand Ihnen also sagt Ich bin dick, dann nehmen diese Gedanken Sie ganz in Beschlag, stimmt’s? Und wenn sie Sie einmal im Griff haben, was passiert dann?

      Klient: Ich ekle mich vor mir selbst.

      Therapeutin: Okay. Und was geschieht dann?

      Klient: Dann werde ich depressiv.

      Therapeutin: Die Wirkung verstärkt sich also ziemlich schnell. Alle diese schwierigen Gedanken und Gefühle steigen in Ihnen auf: Depression, Ekel, »Ich bin dick« und so weiter. Und wenn Sie davon nicht mehr loskommen, was machen Sie dann?

      Klient: Was meinen Sie?

      Therapeutin: Also, was würde ich sehen, wenn Sie alle diese schwierigen Gedanken und Gefühlen im Griff haben, und wenn ich ein Video von Ihnen sähe, wie Sie bei sich zu Hause sind? Was würde ich Sie tun sehen oder hören, das mir zeigen würde: »Aha! Dieses Zeug hat Stefan grade richtig im Griff«?

      Klient: Ich würde wahrscheinlich vor dem Fernseher sitzen und Schokolade oder Pizza essen.

      Therapeutin: Und das ist nicht das, was Sie gern tun würden.

      Klient: Natürlich nicht! Ich versuche abzunehmen! Schauen Sie sich das an. (Er klopft auf seinen Unterbauch.) Es ist scheußlich.

      Therapeutin: Wenn Sie also an dem Satz »Ich bin dick« hängen, dann machen Sie Dinge, die Sie von der Art Leben, das Sie leben wollen, wegbringen?

      Klient: Ja, aber es ist wahr: Ich bin dick!

      Therapeutin: Also, wie gesagt, bei dieser Art Therapie befassen СКАЧАТЬ