Schuld ohne Reue. Günther Drutschmann
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Название: Schuld ohne Reue

Автор: Günther Drutschmann

Издательство: Автор

Жанр: Короткие любовные романы

Серия:

isbn: 9783954889181

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СКАЧАТЬ zu können«

      Die anderen nickten, sie teilten das gleiche Schicksal.

      »Ich suche auch keinen Familienanschluss«, nahm Albert wieder das Wort, »ich will in Ruhe gelassen werden und so leben, wie es mir gefällt.«

      »Ist gut«, meinte ein anderer, »wir haben verstanden. Lasst uns Frieden schließen. Du hast ja recht, jeder muss selbst sehen, wie er zurechtkommt.«

      Er stand auf, ging zu Albert hin und streckte ihm die Hand zur Versöhnung hin. Dieser schlug ein und die anderen machten es ihrem Kameraden nach. Der Frieden war wieder hergestellt. Sie setzten sich alle um den Tisch und begannen, zu erzählen, von ihrer Wanderschaft und bisherigem Leben. Und von Stund an verstanden sich die fünf Stubengenossen ausgezeichnet.

      Am nächsten Tag begann Albert seine Arbeit in der Schreinerei. Johann Helbart, ein älterer Zimmermann begrüßte ihn freundschaftlich.

      »Tag Albert, wie geht es dir. Bist wieder im Lande, schön, dass wir beide wieder zusammenarbeiten.«

      »Das finde ich auch Johann«, erwiderte Albert und gab dem Freund die Hand. »bin froh, mit dir zusammenarbeiten zu können.«

      Die beiden hatten früher viel miteinander gearbeitet und kannten sich gut, waren sich gegenseitig sympathisch. Sie besprachen ihr weiteres Tagewerk. Im Laufe des Nachmittags sagte Johann beiläufig zu Albert.

      »Hast du nicht Lust, morgen Abend zu uns zum Abendessen zu kommen? Meine Familie freut sich sicher drauf, dich wieder zusehen.« Albert kannte die Familie Johanns recht gut, war er doch früher schon dort gewesen.

      »Macht es auch nicht zu viel Arbeit«, fragte er bescheiden.

      »Aber Albert, auf einen mehr oder weniger kommt es nicht an und wir freuen uns wirklich, wenn du kommst.«

      »Na dann«, erwiderte Albert

      »So gegen halb sieben, ist dir das recht?«

      »Wunderbar.«

      »Komm herein Albert, sagte Johann Helbarts Frau Katharina, »und zieh die Kappe ab.« Sie gab ihm die Hand. Albert war pünktlich um halb sieben erscheinen, frisch gewaschen und in seinen besten Sachen. Er brachte ein paar Blumen mit für die Hausfrau.

      »Komm in die gute Stube«, meinte diese und schob ihn ins Wohnzimmer ihrer kleinen Wohnung am Zuckerberg 12/13, mitten im Judenviertel und ganz in der Nähe der Synagoge gelegen. In dem bescheidenen Wohnzimmer war der Tisch bereits gedeckt, die beiden Töchter Katharina, zwanzigjährig und Barbara, etwas jünger liefen eifrig hin und her, nach dem sie Albert begrüßt hatten.

      »Seit ihr groß geworden«, scherzte dieser und alle lachten. Die beiden konnten unseren Albert sehr gut leiden, er war immer freundlich zu ihnen gewesen.

      Endlich war der Tisch gedeckt. Alle setzten sich herum, Johann sprach das Tischgebet und alle langten zu. Es gab einfache gute Hausmannskost, ein warmes Abendessen, Bier und Milch zu trinken.

      »Lang zu Albert«, forderte freundlich die Hausfrau, »sei nicht so bescheiden, du kannst es vertragen.«

      Albert lachte verlegen und nahm sich noch einen ordentlichen Löffel von dem guten Gericht.

      »Magst du Bier«, fragte Johann.

      »Ein kleines Gläschen bitte«, erwiderte Albert.

      Nach der Mahlzeit räumten die Mädchen ab und trugen das Geschirr in die Küche.

      Johann und Albert saßen zeitweise alleine im Wohnzimmer. Johann rauchte seine Pfeife. Der Duft des Knasters erfüllte den Raum.

      »Was sind deine Pläne Albert? Willst du ewig im Kolping wohnen. Willst du keine Familie gründen?« fragte Johann.« Alt genug bist du.«

      »Ich habe noch kein festes Einkommen. Zudem muss ich erst mal die richtige Frau finden. Und ich möchte noch den Meisterbrief erwerben.«

      »Das ist richtig, dass du so strebsam bist«, erwiderte Johann, »aber der Meister kostest etwas Geld.«

      »Deshalb spare ich etwas dafür und möchte mich noch nicht binden«, meinte Albert. Aber er dachte im Inneren, die Katharina ist ein schönes Mädchen geworden, sie gefällt mir gut, das wäre die richtige Frau für mich. Um vom Thema abzulenken meinte er.

      »Ich habe gestern mit dem Organisten von St. Johannes gesprochen. Ich werde etwas ehrenamtlich in der Kirche fällige Schreinerarbeiten machen.«

      Die Frauen kehrten ins Wohnzimmer zurück. Sie hörten die letzten Worte Alberts. Katharina lächelte.

      »Dann sehen wir uns vielleicht in der Kirche, ich helfe des Öfteren der Frau Schello beim Waschen und Herrichten der heiligen Gewänder, Mama hat mich doch das Schneidern gelernt.«

      Johann schmunzelte und dachte sich seinen Teil. Albert als Schwiegersohn wäre ihm hochwillkommen.

      Am Sonntag nach dem Hochamt ging Herr Schello auf Albert zu und bat ihn, in die Sakristei zu folgen. Dechant Roschel, ein netter älterer jovialer Mann war gerade dabei, sich der Gewänder zu entledigen.

      »Herr Dechant, hier ist der junge Schreiner, der uns helfen möchte«

      Der Dechant sah freundlich auf Albert und gab ihm die Hand. An wen erinnert der mich?

      »Es ist der heilige Josef«, meinte Schello trocken.

      »Können Sie Gedanken lesen, mein Freund?«

      »Es freut mich sehr, dass Sie für uns arbeiten wollen. Wie stellen Sie sich das vor?«

      »Ich komme abends und am Samstagmittag, wenn ich Zeit habe, Hochwürden.«

      »Wunderbar«, meinte der Dechant, »Herr Schello zeigt Ihnen die Stellen, an denen etwas getan werden muss. Gottes Lohn ist Ihnen sicher, mein Freund.« Er gab ihm noch einmal die Hand und verließ die Sakristei.

      Von diesem Tag an war Albert ein ständiger Gast in der Kirche. Jede freie Minute, die er erübrigen konnte, verbrachte er dort. Er leistete hervorragende Arbeit und alle waren voll des Lobes. Mit seinem Charakter nahm er alle für sich ein. Herr Schello und Albert wurden Freunde und oft lud dieser den Schreiner nach getaner Arbeit zum Abendessen ein. Auch seine Frau Roswitha sah unseren Albert gerne. Eines Tages boten beide ihm das du an, dass dieser mit Freuden annahm. Sie wurden seine besten Freunde in der Stadt.

      Natürlich sah Albert auch Katharina Helbart des Öfteren, er sah sie sehr gerne und zwischen den beiden entspannte sich eine zarte Liebe. Katharina mochte diesen aufrichtigen armen Schreiner, er war intelligent und konnte so lebhaft erzählen. Sie hörte doch so gerne schöne Geschichten. Dazu hatte er gute Manieren. Katharina war ein einfaches, sehr gutmütiges Mädchen, vielleicht ein bisschen naiv. Ihr Aussehen konnte man nicht direkt schön nennen, für Albert aber war sie es. Sie kamen sich näher, natürlich alles in Ehren.

      Als er eines Samstags mittags in der Kirche werkelte, trat ein gutgekleideter Herr auf ihn zu. Er war etwas älter als er und stellte sich als Rechtsanwalt Jüttner vor.

      »Ich habe von Herrn Schello erfahren, dass Sie Schreinerarbeiten annehmen. Ich sehe, welch gute Arbeit Sie hier in der Kirche СКАЧАТЬ