Название: Wege aus der Burnout-Spirale
Автор: Reinhold Ruthe
Издательство: Автор
Жанр: Религия: прочее
isbn: 9783865066183
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Bei Stress und Angst wird das limbische System aktiviert. Je stärker und anhaltender der Stress, umso lauter der Tinnitus. Die Krankheit warnt also vor zu viel Stress. Ist der Mensch nur noch mit den Geräuschen beschäftigt, verursacht dieser Stress körperliche Anspannung, Gereiztheit und die Unfähigkeit, sich zu regenerieren.
Hilfe von Ärzten, Seelsorgern und Psychotherapeuten besteht darin,
den Betroffenen seelisch zu stabilisieren,
ihn vor Isolation zu bewahren,
ihn in der Benutzung eines Rauschgenerators zu unterweisen,
ihn auf ein Leben mit Tinnitus vorzubereiten. Eine fachärztliche Untersuchung in spezialisierten Kliniken scheint dringend erforderlich.
Sind Sie eine Stress-Persönlichkeit?
Ein Selbsterforschungsfragebogen
Welche Eigenschaften charakterisieren Sie am besten?
Hinweise zum Selbsterforschungsfragebogen
1. Füllen Sie bitte die 20 Fragen ohne langes Nachdenken aus. Seien Sie zu sich selbst ehrlich. Stufen Sie sich bei den einzelnen Aussagen in der Tabelle gemäß der Skala 5 bis 1 ein.
2. Addieren Sie zum Schluss die Zahlen, und Sie stellen fest, ob sie dazu neigen, eine Stresspersönlichkeit zu verkörpern.
3. Lassen Sie den Bogen gegebenenfalls von Ihrem Partner ausfüllen, der Ihre Eigenschaften einschätzt.
4. Kämpfen und streiten Sie nicht mit Ihrem Partner, sondern lassen Sie sich erklären, warum er diese oder jene Aussagen höher oder niedriger einschätzt, als Sie es getan hätten.
5. Die Auswertung:
Wenn Sie 80 - 100 Punkte angekreuzt haben, sind Sie mit großer Wahrscheinlichkeit eine ausgesprochene Stress-Persönlichkeit. Sie leiden unter selbst geschaffenem Stress. Wahrscheinlich sind Sie äußerst ehrgeizig und geraten immer wieder an die Grenze Ihrer Möglichkeiten. Sie powern und erleben immer wieder Erschöpfungssyndrome.
Es ist ratsam, an der Selbstüberforderung zu arbeiten, um sich vor seelischen und psychosomatischen Störungen und Krankheiten zu schützen.
6. Wenn Sie 60 - 80 Punkte angekreuzt haben, verkörpern Sie auch eine Persönlichkeit, die sich häufig Stress aussetzt, die aber nicht so gefährdet ist wie der Mensch mit einer höheren Punktzahl. Sie leben weniger am Rande Ihrer Kraft und verstehen es besser, einer Überforderung gegenzusteuern. Ihre Spannung und Ihr Stressniveau sind aber auch hoch.
7. Wenn Sie 40 - 60 Punkte erreicht haben, sind Sie eine Mischung aus zwei Persönlichkeitsstrukturen, die gelassen und relativ ausgeglichen sind und sich immer wieder auch zu Hochleistungen anspornen. Es ist möglich, dass Sie einen erträglichen Stress produzieren, Ihre Grenzen gut einschätzen können und sich nur selten überfordern.
8. Wenn Sie 10 - 30 Punkte angekreuzt haben, gehören sie zu den Menschen, die gut entspannen können und den Stress im Griff haben. Sie vermeiden Druck und Überforderungssymptome und können sich bei Stress, der in der Regel von draußen kommt, gut arrangieren.
Selbstverständlich zeigen die wenigen Aussagen nur eine bestimmte Richtung an. Im Einzelfall kann vieles bei Ihnen anders sein. Schließlich spielen angeborene Sensibilität, Empfindlichkeit, Neigung zu Angst und Befürchtungen, Neigung zu Introversion und vieles andere mehr eine besondere Rolle. Im Allgemeinen können Sie die zwei beschriebenen Persönlichkeiten an zwei Lebensgrundüberzeugungen erkennen. Wozu gehören Sie?
Sind Sie in erster Linie ein „gelassener“ Mensch?
Sind Sie in erster Linie ein „getriebener“ Mensch?
Kapitel 2
Wege aus der Überforderung in der Kindererziehung
Stress ist weltweit ein Belastungsfaktor, der schon Kleinstkinder schädigt. Eltern und Erzieher sind sofort mit betroffen.
Stresssymptome bei Kindern
Vor einiger Zeit ist im schwedischen Göteborg ein neues Stressforschungszentrum gegründet worden.1 Leiter ist ein Kardiologe, also ein Herzspezialist. Nach vielen Jahren der Forschung über die Auswirkungen von Stress auf Kinder schlug er Alarm. Seine Erkenntnisse stammen nicht nur aus Befragungen von Dritt- und Sechstklässlern, sondern aus physiologischen Untersuchungen von Kindern vor dem Schulanfang. Er stellte fest, dass viele Kinder dieser Altersstufe bereits von Arterienverkalkung und Diabetes betroffen sind, die früher nur bei erwachsenen Menschen diagnostiziert wurden. Die Erkenntnis, dass Kinder noch stärker körperlich auf Stress reagieren als Erwachsene, erhärtete sich. Ein Stressfaktor sind unter anderem die unüberschaubaren Gruppen in Kindergärten und Schulen.
Eine zweite Untersuchung wird in der Zeitschrift „Psychologie heute“2 beschrieben. Die Überschrift charakterisiert das Problem: „Kinder mit Bindungsproblemen zeigen zu wenig Gefühle, stehen aber unter starkem Stress.“ Drei Forscher untersuchten das Bindungsverhalten von Müttern und Kindern. In einem Versuchslabor wurden Mütter mit ihren Kindern beobachtet. Die Mütter mussten zweimal ihre Kinder verlassen und jeweils nach einiger Zeit wiederkommen. Das Verhalten von Kindern und Müttern wurde gefilmt und nachher ausgewertet. Gleichzeitig wurden die Herzrate und der Hormonspiegel gemessen. Im Zentrum steht die Frage, wie das Kind mit der belastenden Situation umgeht und wie sein Verhalten mit dem der Mutter zusammenhängt. Bei zahlreichen Versuchen, die weltweit vorgenommen wurden, zeigten sich drei verschiedene Verhaltenstypen.
Typ A: Sicher an die Mutter gebundene Kinder, also mit einer positiven Beziehung, drücken ihren Kummer aus, sie suchen nach der Rückkehr der Mutter Nähe und können sich bei ihr schnell beruhigen. Der Trennungsschmerz lässt sofort nach.
Typ B: „Unsicher-ambivalent-gebundene Kinder“ zeigen den Kummer und suchen die Nähe, aber sie können sich nicht beruhigen. Die Mutter verhält sich nicht verlässlich und konstant gegenüber den Kindern. Mal nimmt sie die Kinder zu sich, mal schickt sie sie weg. Für das Kind ist das Verhalten undurchschaubar. Der Stress bleibt hoch. Die Beziehung zwischen Mutter und Kind ist problematisch. Das Kind leidet.
Typ C: „Unsicher-vermeidend-gebundene Kinder“ ignorieren sogar die Mutter, wenn sie zurückkommt. Sie spielen einfach weiter. Solche Kinder handeln aus der Erfahrung, dass ihre Wünsche nach Nähe und Trost zurückgewiesen werden.
Die Forscher prüften nun: Was geht in den Kindern vor? Sie erhoben physiologische Stressreaktionen bei Kindern mit diesen verschiedenen Reaktionsmustern.
Das Ergebnis ist eindeutig: Bei allen Gruppen stieg die Herzfrequenz gleichermaßen an, obwohl die Unsicher-Vermeidenden СКАЧАТЬ