Die Perfektionismus-Falle. Reinhold Ruthe
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Название: Die Perfektionismus-Falle

Автор: Reinhold Ruthe

Издательство: Автор

Жанр: Религия: прочее

Серия:

isbn: 9783865066121

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СКАЧАТЬ Was gibt ihm Impulse,

      ▪ die ihn nach vorne ziehen,

      ▪ die ihn motivieren,

      ▪ die ihn aktiv werden lassen,

      ▪ die ihn beeinflussen, klare oder unbewusste Ziele anzusteuern?

       Jeder Mensch verfolgt Ziele

      Das heißt: Der Mensch verfolgt immer Ziele, die ihm nicht ständig durchschaubar sein müssen. Die Zielstrebigkeit des Menschen ist nicht nur eine Anschauung, sie ist eine Grundtatsache seiner Existenz.

      – Immer will der Mensch etwas erreichen,

      – strebt der Mensch etwas an,

      – setzt ihn etwas in Bewegung,

      – machen ihn Motive mobil.

      Vielleicht wenden Sie ein: »Moment mal, da gibt es Menschen, die wollen gar nichts mehr tun, die wollen sterben.«

      Richtig. Aber verfolgen sie keine Ziele, wenn sie sterben wollen?

       Macht euch die Erde untertan!

      In den ersen Versen macht Gott deutlich, was er vom Menschen erwartet und wozu er ihn in die Welt gesetzt hat:

      Dann sagte Gott: »Nun wollen wir den Menschen machen, ein Wesen, das uns ähnlich ist! Er soll Macht haben über die Fische im Meer, über die Vögel in der Luft und über alle Tiere auf der Erde.« Gott schuf den Menschen nach seinem Bild, er schuf Mann und Frau. Er segnete die Menschen und sagte zu ihnen: »Vermehrt euch! Breitet euch über die Erde aus und nehmt sie in Besitz!« (Mose 1, 26 – 28).

      Gott hat also den Menschen mit Energie, mit Macht und mit einem Lebenstrieb ausgestattet, der es ihm ermöglicht, Ziele zu verfolgen, die ER ihm genannt hat.

      Wie lauten nun die Ziele dieses Bewegungsgesetzes, dieses Lebenstriebes, dieser Lebensenergie? Wenn wir das formulieren können, wird unter anderem deutlich, was der Mensch mit Perfektionismus bewusst oder unbewusst erreichen will.

      In jedem Menschen sind unbewusste und bewusste Kräfte am Werk. Sie werden durch Vererbung, durch Erziehung, durch Sozialisation und durch die Schlussfolgerung, die jeder Mensch aus diesen Faktoren gezogen hat, inspiriert.

      Das kleine Kind, das von Erwachsenen umgeben ist, will werden wie sie. Es verfolgt das Ziel,

      – groß zu sein,

      – stark zu werden,

      – etwas darzustellen,

      – und identifiziert sich mit Personen seiner Umgebung.

      Es ist ein innerer Drang, von unten nach oben zu kommen, aus dem Kleinsein ein Großsein zu entwickeln. Oder anders ausgedrückt:

      – Das Kind strebt Überlegenheit an,

      – das Kind will sich zeigen,

      – das Kind sucht Selbsterhöhung,

      – das Kind demonstriert ein Verlangen, sich selbst, die anderen und die Welt – im weitesten Sinne – zu beherrschen.

       Ein Weg, Überlegenheit zu gewinnen, ist Perfektionismus

      Gott hat den Menschen in die Welt gesetzt, sich die Erde untertan zu machen. Im Paradies hat ihm die Sünde allerdings einen bitteren Streich gespielt. Gute, positive und menschenfreundliche Strategien sind nun mit negativen und destruktiven Verhaltensmustern durchsetzt. Seit der Vertreibung aus dem Paradies hat der Mensch lebensfeindliche, selbstschädigende und krank machende Einstellungsmuster entwickelt, die bis heute dem Mitmenschen und dem Menschen selbst zu schaffen machen.

      Dazu zählt auch der Perfektionismus.

      Weil dem Leben ein immanentes Streben

      – nach Sicherheit,

      – nach Überlegenheit,

      – nach Vollkommenheit,

      – nach Fehlerlosigkeit und

      – nach Gottähnlichkeit

      innewohnt, entwickeln viele Menschen einen unbeschreiblichen Ehrgeiz, andere durch ein Vollkommenheitsstreben zu übertrumpfen.

       Konkurrenzkampf und Perfektionismus

      Der Konkurrenzkampf wird gefordert und gefördert, um die Fähigen zu einer größeren Arbeitsleistung anzustacheln. Eine gehobene Stellung wird ihnen versprochen. So wird der Beruf weniger als Beitragsleistung für die Gemeinschaft, für die Gesellschaft, für den Leib Christi gewertet, sondern vielmehr als Belastung im Prestigekampf gesehen und empfunden.

      Je höher die Stellung, desto höher das Ansehen, das Prestige. Und das Ergebnis?

      Der Konkurrenzkampf, oft verbunden mit Ehrgeiz und Perfektionismus, treibt viele Menschen an, macht sie krank und unglücklich. Einer glaubt, den anderen überholen zu müssen.

      Auf der Strecke bleiben das Gemeinschaftsgefühl und die Nächstenliebe.

      – Die Angst zu versagen,

      – die Angst, dem Stress nicht gewachsen zu sein,

      – die Angst, das Erreichte nicht halten zu können,

      – die Angst, den Arbeitsplatz zu verlieren,

      treibt viele in den Zusammenbruch, in den Burn-out.

      Der bedeutende Psychiater und Psychotherapeut Rudolf Dreikurs konnte schon Ende der sechziger Jahre des vorigen Jahrhunderts schreiben:

      »Unsere Strafanstalten, unsere Nervenheilanstalten und Spitäler sind mit überehrgeizigen Menschen bevölkert, deren Versagen im Leben direkt auf ihren übermäßigen Ehrgeiz zurückgeführt werden kann.«

      Wenn Ehrgeiz sich dann noch mit Perfektionismus verbindet, ist das Maß voll. Die offenen und versteckten Ziele dieses Überanspruchs treiben Menschen in psychosomatische Störungen und Krankheiten, weil das Ziel, einen sinnvollen Arbeitsbeitrag für die Gemeinschaft zu leisten, verfehlt wird.

       Was ist der Sinn unseres Lebens?

      Wenn wir Gott über alles lieben und unseren Nächsten wie uns selbst. In diesen beiden Bestrebungen kommt der Sinn unseres Lebens zum Ausdruck.

      – Jede Übertreibung durch Ehrgeiz und Perfektionismus ist eine Zielverfehlung,

      – jede Übertreibung ist Egoismus und Selbstsucht,

      – jede Übertreibung untergräbt unsere Gesundheit,

      – jede dieser Übertreibungen ist Sünde.

      Viele Perfektionisten sind СКАЧАТЬ