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СКАЧАТЬ das Ganze möglicherweise irgendwie mit der Hafenschänke zusammen?«

      »Schon möglich, aber ich kann nicht sehen, wie. Wenn allerdings in Castleton krumme Sachen laufen, hängt Charlie Lennox immer irgendwie mit drin.«

      »Charlie Lennox? Ist er – gewissermaßen grau?«

      »Er ist eindeutig grau. In der Schule nannten wir ihn Charlie Farblos. Die müssen ziemlichen Dreck am Stecken haben, wenn sie sich mit solchen Typen einlassen. Andererseits hat er den schmucksten Hummerkutter, den ich je gesehen habe, und das für einen Mann, der nicht fischt.«

      »Fährt er nicht bei Neumond Schleppnetzfischen?«

      »Also, das weiß ich nun nicht. Aber es sollte nicht schwer rauszufinden sein. Ihr müsst nur gegen Mitternacht einen kleinen Spaziergang runter zur Anlegestelle machen. Er macht immer direkt hinterm Restaurant fest.«

      »Angenommen, dass wirklich etwas nicht mit rechten Dingen zugeht«, sagte Gwen, »gehen Sie nicht ein großes Risiko ein, wenn Sie mit Fremden so offen darüber sprechen?«

      »Kann sein. Aber ich hab ’n ganz guten Instinkt bei Menschen, und im Augenblick sagt mir dieser Instinkt, dass ihr zwei mir keinen Ärger machen würdet, nicht mal wenn ihr es drauf anlegt. Selbst wenn ihr deinen Mann um die Ecke gebracht habt.«

      »Danke«, sagte Gwen.

      »Wie auch immer, ich hab sowieso nichts mehr zu verlieren. Ich hab alles, woran mir wirklich was lag, in der Nacht verloren, als sie Dan ermordet haben.«

      Gwen setzte sich aufrecht. »Ermordet?«

      »Ich habe keine Beweise«, sagte Delia. »Sie behaupten, er sei aus dem Boot gefallen, besoffen. Der alte Doc Evans hat den Totenschein unterschrieben, sagte, in Dans Blut sei genug Sprit gewesen, um damit die Bar Harbor-Neuschottland-Fähre vollzutanken.« Sie blies Rauch durch die Nase. »Muss Dans Blut mit seinem eigenen verwechselt haben.«

      »Gab es eine Untersuchung?«, fragte Stoner.

      »Sicher. Alle blieben bei ihrer Geschichte.«

      »Und was bringt Sie zu der Überzeugung, dass sie nicht stimmt?«

      »Dan hat alle Gesetze dieser Welt gebrochen, wenn er an Land war. Aber es gab eine Sache, die er niemals getan hätte, und das war, an Bord der Delia II zu saufen.«

      Die Tür öffnete sich und drei Fischer kamen hereingeschlendert, wobei sie Schneematsch und Schotter von ihren Stiefeln stampften. Delia drückte ihre Zigarette aus. »Ich muss mal wieder die Tresen-Jenny spielen.« Sie zögerte einen Moment. »Meine Cousine hat ’ne Teilzeitstelle als Küchenhilfe da oben. Ich werd mal sehen, ob sie was über eure Krankenschwester weiß. Kommt nach Feierabend noch mal hier vorbei.«

      »Wann wird das sein?«, fragte Gwen eifrig.

      »Samstags hab ich bis neun offen, weil das hier ja so ein irrsinnig lebhaftes Plätzchen ist. Kommt durch die Hintertür. Direkt von der Seitengasse die Holztreppe hoch, dann steht ihr schon im Wohnzimmer. Seht zu, dass ihr nicht wieder auf die Katze tretet. He!«, brüllte sie zu den Männern hinüber, »wenn ihr Jungs bei mir was zu essen kriegen wollt, dann lasst euern Dreck gefälligst draußen!«

      »Verdammt, Dee«, brüllte einer der Männer zurück, »du kehrst es einfach zusammen und schmeißt es in die Suppe. Du machst sowieso die sandigste Hummersuppe nördlich von Kennebunk.«

      »Das kommt davon, dass du mir deine sandigsten Hummer verkaufst.«

      »Stimmt gar nicht. Die verkaufe ich Howard Johnson.«

      Delia schickte einen abschließenden Blick über den Tisch. »Das macht zusammen – sagen wir fünf Dollar. Nie der Chefin Trinkgeld geben.« Sie knetete Gwens Schulter. »Herzchen, wenn dir die Marmelade schmeckt, nimm sie mit.«

      »Das ist furchtbar nett von Ihnen«, sagte Gwen heftig errötend.

      »Na Teufel, wir Skeptikerinnen müssen doch zusammenhalten.« Sie schlurfte zum Tresen.

      Gwen schnappte sich ihren Mantel und floh nach draußen.

      ***

      »Was immer du denkst, ich will es nicht hören«, sagte Gwen. Sie stand auf dem Gehweg mitten im Matsch. Ein kalter Luftzug spielte mit ihrem Haar.

      »Ich hab kein Wort gesagt.«

      »Dein Gesicht spricht Bände.«

      »Deins auch.«

      »Ich warne dich, Stoner.«

      »Du hast die Blaubeermarmelade vergessen, Herzchen«, sagte Stoner und gab sie ihr.

      »Was schulde ich dir fürs Frühstück?«

      »Nichts. Ich werde es von der Steuer absetzen, unter Vergnügungsspesen.«

      Gwen wirbelte herum und stapfte los. »Noch nie«, sagte sie zwischen zusammengebissenen Zähnen, »noch nie in meinem ganzen Leben habe ich mich derart lächerlich gemacht.«

      »So was kommt mal vor.«

      Sie überquerten die Gasse, die die Seegurke von dem Drugstore trennte. Es war eine richtige Gasse, nicht eine von diesen einspurigen Straßen ohne Gehweg, durch die frustrierte Bostoner mit Vollgas hindurchbrausen nach der deprimierenden Entdeckung, dass sie auf einer Einbahnstraße in die verbotene Richtung fahren, die letzte Woche noch keine Einbahnstraße war. Nein, dies war eine richtige Kleinstadtgasse, mit einer Schotterdecke, durch die hier und da Gras wuchs, und Hinterhöfen mit Schuppen und Zäunen und Mülltonnen und der Intimsphäre des Alltags.

      Stoner blieb stehen, um das alles zu bewundern, und verspürte plötzlich ein unbestimmtes, aber deutliches Unbehagen.

      »Irgendwas nicht in Ordnung?«, rief Gwen.

      Sie machte einen Schritt. Das Gefühl verschwand. »Nur ein Schauder.«

      »Hast du dich erkältet?«

      »Irgendwas stimmt mit dieser Gasse nicht.«

      Gwen sah sich um. »Sieht mir nach einer ganz gewöhnlichen Hinterhofgasse aus.«

      »Ich weiß nicht.«

      »Vielleicht hat Tante Hermione ja recht. Vielleicht bist du doch ein Medium.«

      »Nein, ich bin kein Medium.«

      »Ich weiß nicht, warum dich das so aufregt. Es ist doch nichts Schlimmes, medial veranlagt zu sein.«

      »Ich hab auch so schon genug Probleme mit meinem Leben. Ich muss mich nicht auch noch mit den Schatten der Zukunft herumschlagen.« Stoner rannte hinter Gwen her. »Kannst du nicht ein bisschen langsamer gehen?«

      Gwen wartete auf sie. »Was machen wir als Erstes?«

      »Schattenhain unter die Lupe nehmen, oder?«

      »In Ordnung, und dann fahren wir die Halbinsel rauf und suchen uns ein Restaurant. Irgendwo zwischen hier und Damariscotta muss es ein Mittagessen für uns geben.«

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