Spielen! Was sonst?. Erny Hildebrand
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Название: Spielen! Was sonst?

Автор: Erny Hildebrand

Издательство: Автор

Жанр: Историческая литература

Серия:

isbn: 9783960088073

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       Kennst du den?

       Krimi in fünf Sätzen

       Miró-Elfchen

       Zirkelgeschichte

       Wer bin ich?

       Adressen

       Weitere Bücher der Gruppe Schreibzeiten

       Vorwort

      Geh spielen!

      Hat alles verspielt.

      Der spielt ja nur!

      Das ist kein Spiel!

      Sie spielt mit ihrer Gesundheit!

      Ich kann nicht aufhören zu spielen.

      Sei kein Spielverderber!

      Diese Rolle will ich nicht mehr spielen.

      Spielend lernen

      Kann ich spielen gehen?

      Spiel dich nicht so auf!

      Sie meisterte alles spielerisch

      Das Kind ist immer noch so verspielt.

      Sprachlich und tatsächlich zieht sich das Spiel durch das ganze Leben. Wir spielen unterschiedliche Rollen, die wir mehr oder weniger ausgestalten, sind Kind, Mutter, Vater, Chefin oder Angestellter, Gewinner oder Verlierer. Wir spielen sogar mit unserem Leben und das Lied vom Tod.

      Spielen hat in unserer Gesellschaft und in unserer Zeit viele Betonungen, einige davon zielen darauf ab, eine Trennlinie zwischen Spiel und Ernst zu ziehen. Wenn der Ernst des Lebens beginnt, wann auch immer das sein mag, ist die Spielzeit vorbei, so scheint es. Aber ist das wirklich so? Das Spiel ist das einfachste und zugleich kreativste Werkzeug, das wir haben. Im Spiel, vor allem im freien Rollen- und Phantasiespiel ist alles möglich, kann Neues probiert werden. Entwicklung ist ohne eine spielerische Komponente kaum möglich, denn Spielen setzt Kreativität frei, eine Ressource, die für die Lösung von Problemen notwendig ist. Der Neurobiologe Gerald Hüther postuliert in seinem Buch „Rettet das Spiel“ sogar: „Ein Leben ohne Gedankenspiele wäre ein Leben ohne Lebendigkeit“ und spricht sich für eine „Kultur spielerischer Lebenskunst“ aus, die er für heilsam und lebendigkeitsfördernd hält. Friedrich Schiller vermerkte in seinen Überlegungen zur ästhetischen Erziehung: „Der Mensch ist nur da ganz Mensch, wo er spielt.“

      Die Biografiegruppe „Schreibzeiten“ hat das Thema „Spielen“ erst zögerlich, dann mehr und mehr interessiert und schließlich gefesselt aufgenommen. Wir sind um das Thema herumgeschlichen, haben es gepackt, geknetet, hin und her gewälzt. Wir haben uns an manches erinnert, anderes erdacht, einiges verworfen und schließlich bestaunt, wie sich das Thema Spielen durch unser aller Leben zieht.

      So umfasst diese Anthologie

      • Biografische Texte

      • Kurzgeschichten

      • Fachbeiträge sowie

      • Anregungen für Schreibspiele

      Damit ist das Buch eine Einladung, die eigene spielerische Seite wieder öfter oder auch mal ganz anders zu betrachten und zu leben.

       Erny Hildebrand

       Schreibgruppenleiterin und Psychotherapeutin

       Christa Anderski

       1945 in Köln geboren, 5 Kinder. Zeitweise lebte und arbeitete sie in England und Südamerika. Lange Zeit war sie als Psychologin in Düsseldorf tätig. Sie schreibt Biographien von Zeitzeugen im Rahmen des ASB-Projekts „Geschichtsschreiber“. Bisherige Veröffentlichungen: Lyrik in verschiedenen Anthologien, Fachbücher, Märchen.

       Wenn ihr nicht spielet wie die Kinder

      Da steh ich nun und versuche in mir zu klären, was Spielen ist. Die ersten Assoziationen, die aufsteigen, sind Begriffe wie: Spielen aus „Spaß an der Freud“, Spielen, eine Tätigkeit ohne bestimmten Zweck, mit Freunden zusammen spielen, phantasievoll spielen. Weitere Begriffe wie Olympische Spiele, Fußballspiele, Wettspiele, Lernspiele drängen sich auf. Ich schüttele mich. Nein, die haben nach meinem Empfinden nichts mit Spielen zu tun. Sie alle sind auf einen bestimmten Zweck und ein Ziel ausgerichtet. Plötzlich erwacht mein Widerwillen gegen die sogenannten pädagogischen Spiele. So wie früher überkommt mich der Ärger: Unter dem Deckmantel eines lustvollen Spiels wird dir ein zu erreichendes Lernziel untergeschoben. Das ist unlauter! Oder die Olympischen Spiele, die nur noch erbitterte Kämpfe um Hundertstel Sekunden oder um wenige Millimeter sind, die darüber entscheiden, ob du gut oder schlecht bist. Das hat aber nichts mit meiner Auffassung von Spiel zu tun. Was ist Spielen eigentlich? In meinem Kopf dreht es sich.

      Ich stürze mich ins Internet und suche nach Aufklärung. Je länger ich suche, desto verwirrter werde ich. Vielfältige Definitionen tauchen auf, die unterschiedliche Schwerpunkte setzen und sich zum Teil widersprechen. Nach längerem Recherchieren kann ich für mich nur feststellen: Es gibt einfach keine eindeutige, allgemeingültige Definition von Spielen. Das erscheint mir sehr seltsam, denn soweit ich weiß, haben alle Kulturen zu allen Zeiten Spiele gehabt. Ich forsche nach und finde meine Meinung bestätigt: Es gibt Spiele aus der Steinzeit, bei den Ägyptern und den Griechen, bei den Germanen und Wikingern. Es muss demnach etwas ganz Wichtiges für die Entwicklung und die Evolution des Menschen sein. Ist Spielen etwas Menschenspezifisches?

      Plötzlich sehe ich Fotos von spielenden Tierkindern vor meinem inneren Auge: sich balgende Welpen oder kleine Katzen, die einem Wollfaden hinterher jagen. Das bedeutet, dass Spielen nicht unbedingt etwas spezifisch Menschliches ist. Ein nächster Internet-Ausflug. Ich lese von Tieren, die in freier Wildbahn spielen – nicht nur junge Tiere, nein, auch erwachsene Tiere. Es gibt beeindruckende Aufnahmen von Delfinen, die unter Wasser mit selbst erzeugten Luftblasen spielen oder auf den Bugwellen großer Schiffe reiten und dabei offensichtlich große Freude empfinden. Ich sehe Bilder von Schildkröten, die Bälle vor sich hertreiben, und selbst von Oktopoden, die scheinbar amüsiert Korken in Strömen aus Luftblasen auf und ab hüpfen lassen. Bei den Tieren sind die Forscher sich einig, dass Spielen vor allem Lernen und Üben bedeutet.

      Erstens: Das Training des jungen Körpers, die Stärkung von Sehnen, Muskeln und Gelenken – eben das Einstudieren von Bewegungsabläufen wie anschleichen oder Beute packen.

      Zweitens: Daneben entdeckt das Tier spielerisch seinen Lebensraum und lernt diesen einzuschätzen.

      Drittens: Eine besondere und komplexe Bedeutung kommt dem Sozialspiel, dem Spiel mit Artgenossen zu wie die Spielkämpfe bei jungen Hunden: СКАЧАТЬ