Название: Ohne Worte
Автор: Marta Williams
Издательство: Автор
Жанр: Журналы
isbn: 9783945574492
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Jennifer stand mit der Schulter neben Dylans Schulter, und während ich redete, machte Dylan ein paar Schritte auf sie zu und legte seine Wange direkt an Jennifers Wange. Der Rest der Gruppe war wie verzaubert. Dylan hielt seine Wange ungefähr drei Minuten lang an Jennifers Wange. Dann streckte er vor Jennifer den Hals und fing an zu gähnen. Er gähnte drei oder vier Mal und ließ dann den Kopf hängen, als wäre er müde. Alle wollten eine Erklärung von mir, doch ich hatte auch keine Antwort. Dylan ist zwar freundlich und lässt es geduldig über sich ergehen, wenn andere ihn streicheln, aber er ist kein übermäßig verschmustes Pferd. Es passte nicht zu ihm, sich einem fremden Menschen zu nähern und ihn mit der Wange zu berühren. Ich musste ihn mit Leckerchen bestechen, um ihm beizubringen, mir Küsschen zu geben. Und auch heute noch tut er es nur dann wirklich gern, wenn ich ein Leckerchen in der Hand halte oder daran denke, ihm eins zu geben.
»Na ja«, sagte ich, »wie ich gehört habe, setzen Pferde durch das Gähnen Gefühle frei. Es muss also etwas damit zu tun haben.« Niemand hatte etwas hinzuzufügen, und so beendeten wir unsere Übung im Stall und gingen zurück in mein Haus, um den Workshop fortzusetzen. Ich gab den Teilnehmern eine neue Aufgabe, und während sie damit beschäftigt waren, richtete ich intuitiv meine Konzentration auf Dylan und fragte ihn, was er da mit Jennifer gemacht hatte. Er sagte mir, Jennifer habe sich gefürchtet, und als ich ihre Informationen bestätigte, habe sie große Angst bekommen. Dylan sagte, er habe ihr geholfen, die Angst loszuwerden.
Ich wartete das Ende der nächsten Übung ab und erzählte Jennifer dann, was Dylan mir gesagt hatte. Ich fragte sie, ob sie das auch so empfunden hätte. Sie bejahte es. Sie sagte, sie habe von klein auf gewusst, dass sie eine starke intuitive Fähigkeit besitze, doch dies habe ihr große Angst gemacht. Als ich ihre Angaben im Stall bestätigt hatte, war sie am ganzen Körper vor Furcht erstarrt. Dann bestätigte sie die Information, die ich intuitiv von Dylan erhalten hatte – nachdem er ihre Wange berührt und gegähnt hatte, war ihre Angst verflogen.
Alle Geschichten, die ich in Ohne Worte schildere, haben dieses Element des Fantastischen oder Unglaublichen. Dennoch handelt es sich um wahre Begebenheiten, die mir Kursteilnehmer, Klienten, Kollegen, Freunde und Verwandte erzählt haben. Einige der Erzähler werden Ihnen auf Fotos vorgestellt, und Sie erfahren durch die Details, die sie mir in Interviews mitgeteilt haben, mehr über diese Menschen. Sie werden feststellen, dass die meisten Frauen sind.
Dies basiert nicht auf einem persönlichen Vorurteil oder meinem Versäumnis, Berichte aus einer vielseitigeren Gruppe zusammenzutragen. Ich glaube, es spiegelt ganz einfach unsere Kultur wieder. Die meisten professionellen Tierkommunikatoren der Gegenwart sind Frauen. Ich vermute, der Grund dafür ist, dass von Frauen eher erwartet wird – und ihnen daher auch eher erlaubt wird –, gefühlvoller und intuitiver als Männer zu sein. Frauen wird auch weniger Logik zugetraut, und so überrascht es weniger, wenn sie zugeben, intuitiv mit Tieren reden zu können.
Die gesellschaftlichen Tabus gegen Männer sind stärker. Einer meiner Teilnehmer bat mich, niemandem zu verraten, dass er bei mir Unterricht genommen hat, und ihn nicht im Büro anzurufen. Er beherrscht die intuitive Kommunikation zwar recht gut, doch seine Umwelt soll nicht davon erfahren. Meines Erachtens sind diese Unterschiede zwischen Männern und Frauen nicht angeboren, sondern anerzogen. Männer können die intuitive Kommunikation genauso gut lernen wie Frauen, auch wenn sie sich vielleicht ein bisschen mehr anstrengen müssen, um ihre eigenen inneren Blockaden zu überwinden.
Die Frauen auf diesem Gebiet sind meist Weiße. Ich vermute, die Ursache dafür lässt sich in unserer Gesellschaftsstruktur finden. Doch je bekannter und zugänglicher die Praktiken in diesem Feld werden, desto unterschiedlicher werden die, die sich dazu hingezogen fühlen.
Diese Anziehungskraft kommt von unserer Erinnerung der intuitiven Verbindung zu Tieren und Natur, die wir als Kinder noch spürten und die jeder von uns wieder entdecken will. Ökopsychologen würden dieser Analyse vermutlich zustimmen. Ihr neues psychologisches Aufgabengebiet betrachtet das Selbst in Beziehung zur Natur. Laut dem größten Verfechter der Ökopsychologie, Theodore Rozak, ist uns allen auf irgendeiner Ebene das Unrecht wider die Natur und unsere gefährdete Position auf der Erde bewusst; nur haben wir als Schutzmechanismus vor diesem Wissen die Verdrängung gewählt.3 Auf der anderen Seite wollen wir alle wieder eine gesunde Erde und ein sicheres Leben. Das Erlernen der intuitiven Kommunikation zur Wiederverbündung mit der Natur lässt eine Harmonie entstehen, nach der wir alle uns unbewusst sehnen.
Ich habe für dieses Buch viel Forschung betrieben, denn ich wollte herausfinden, was andere über die prähistorischen Wurzeln der intuitiven Kommunikation und ihrer Bedeutung für gegenwärtige Urvölker zu sagen hatten. Seit ich mich 1989 mit diesem Gebiet beschäftige, spüre ich, dass alle Menschen eine natürliche Fähigkeit zu intuitiver Kommunikation hatten, die ein integrierter Bestandteil der Naturvölker und der Schlüssel zum Gleichgewicht zwischen menschlichen und nicht-menschlichen Wesen war. Während meiner Forschungsarbeiten suchte ich nach Zusammenhängen. Ich entdeckte einige faszinierende und nur wenig bekannte Autoren – die meisten von ihnen schon verstorben –, die sich sehr tiefgründig mit diesem Thema beschäftigt haben. Ein paar von ihnen stellten sogar Untersuchungen im Freien an. Ich teile ihre Befunde in meinem ersten Kapitel »Die Welt jenseits von Worten« mit Ihnen. In diesem Kapitel erkläre ich auch, wie intuitive Kommunikation funktioniert und gebe ein paar Grundtechniken zum Ausprobieren an Sie weiter. Doch um diese Fähigkeit wirklich zu lernen, empfehle ich Ihnen, mein erstes Buch Lautlose Sprache zu lesen, das detaillierte Anleitungen und Übungen zur Überprüfung enthält.
Ich reihte die Geschichten mit der Absicht, Sie auf eine ähnliche Reise wie meine eigene zu schicken, aneinander. Anfangs zweifelte ich am Wahrheitsgehalt der intuitiven Kommunikation und musste mehrere erstaunliche Erfahrungen machen, bevor ich mich überzeugen ließ. In Kapitel 2 – »Grenzen überschreiten« – füge ich eine meiner eigenen Erlebnisse und Geschichten anderer Leute bei, die eindeutige Beweise für die tatsächliche Existenz intuitiver Kommunikation beinhalten.
Eine meiner ersten Experimente mit intuitiver Kommunikation machte ich, um meine vermisste Katze Marmalade wieder zu finden – und ich war erfolgreich. Kapitel 3 – »Durch Krisen verbunden« – enthält Berichte von Menschen, die sich inmitten einer Krise intuitiv mit Tieren zusammengetan haben – oft mit starken Ergebnissen. Kapitel 4 – »Leben lernen« – behandelt die weisen Lehren, die man erhält, wenn man sich intuitiv mit anderen Lebensformen verbindet.
Dieser Weg hat mein Leben unwiderruflich verändert. Mir sind dabei wohl einige der besten Menschen auf diesem Planeten begegnet, und ich habe körperlich und spirituell eine größere Wegstrecke zurückgelegt, als ich es jemals für möglich gehalten hätte. In Kapitel 5 – »Sich wandeln« – teile ich Geschichten anderer mit Ihnen, deren Leben sich wie mein eigenes geändert hat.
Kapitel 6 – »Praktisches Zaubern« – ist eine Studie der überraschenden Ergebnisse, die sich aus der praktischen Anwendung intuitiver Kommunikation ergeben können – vom Auffinden vermisster Tiere bis hin zum Trainieren eines Pferds.
In meinem ersten Buch sprach ich Reinkarnation an und habe beschlossen, das Thema in diesem Buch direkter anzugehen. Ich habe daher eine Reihe von Geschichten hinzugefügt, die, wie ich finde, überzeugende Hinweise darauf enthalten, dass Tiere wiedergeboren werden können und in unser Leben zurückkehren. Sehen Sie selbst, was Sie davon halten, wenn Sie diese Berichte im 7. Kapitel – »Wenn sie wiederkommen« – lesen. In Kapitel 8 – »Spirituelle Reisen« – erzähle ich die Erlebnisse von Kursteilnehmern, die wie ich beschlossen haben, ihr Leben der Theorie und Praxis intuitiver Kommunikation zu widmen, und auf welchen verschlungenen Wegen sie zu dieser Entscheidung gelangten.
Das letzte Kapitel nannte ich »Eine bessere Welt ist möglich«, СКАЧАТЬ