Prinzessin wider Willen. Rachel Hauck
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Название: Prinzessin wider Willen

Автор: Rachel Hauck

Издательство: Автор

Жанр: Религия: прочее

Серия:

isbn: 9783865068026

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СКАЧАТЬ hatte sich unter dem kalten, nackten Licht eines Baustellenscheinwerfers ein Grüppchen um etwas geschart, das nach einer alten Corvette aussah.

      Es herrschte Aufregung um den Wagen, Stimmen hoben und senkten sich. Neugierig ging Tanner etwas näher. Als Jugendlicher hatte er sich für Oldtimer interessiert, aber inzwischen bevorzugte er neuere Modelle.

      Er mischte sich unter die Menge und stand Schulter an Schulter neben einem Schwarzen, der seine Mütze verkehrt herum trug und das Auto eingehend studierte.

      Die alte Corvette brauchte Arbeit, war aber eine seltene Schönheit.

      »Welches Baujahr?«, flüsterte er dem Mann zu.

      »53. Eins der Originale. Handgemacht.«

      Tanner pfiff. »Reizend.«

      Der Mann sah zu ihm auf. »Sie kommen nicht aus der Gegend hier, oder?«

      »Nein, Sir.«

      »Al mein Name.« Er bot ihm die Hand an.

      »Tanner Burkhardt«, sagte er und schlug in Als rauen, festen Griff ein. »Ich bin gerade aus dem Großherzogtum Hessenberg angereist.«

      »Hessenberg?« Die braunen Augen des Mannes weiteten sich. »Das ist ein ganz schön langer Weg, um für einen Abend an Reggies Hof zu kommen.« Er lachte. Der satte, samtige Ton seiner Stimme erinnerte Tanner an Jazz. »Aber Reg behauptet, dass die Leute für ein Stück Pizza alles tun und selbst den weitesten Weg auf sich nehmen würden.«

      »Reggies Hof, sagten Sie?«

      »Ach, wir ziehen sie nur auf und nennen die Treffen am Freitagabend ›Reggies Hof‹. Aber hier kommen nur ein paar Freunde zusammen und reden über Autos und so. Deshalb sind Sie wohl gekommen, nehme ich an. Haben Sie Freunde hier?«

      »Eigentlich …« Tanner zögerte. Sollte er die Situation verschleiern? Und Al zustimmen und so tun, als sei er wegen der Autos hier? Ein bisschen mehr Zeit schinden, um die Lage zu beobachten? Nein, besser bei der Wahrheit bleiben. »Eigentlich suche ich nach Miss Regina Beswick.«

      Der Mann richtete sich auf und lehnte sich etwas zurück. »Miss Regina Beswick?« Ein Glucksen polterte in seiner Brust. »Ich weiß nicht, ob sie darauf hört, aber Sie können es ja einmal versuchen.« Er zeigte auf die Corvette. »Sie ist da drunter.«

      »Unter dem Auto?« Tanner bückte sich, um besser durch die Schatten zu sehen, und fand einen schmalen Lichtstrahl und einen Körper, der sich unter dem Wagen wand.

      »Urban«, eine starke Stimme mit ausgeprägtem Südstaaten-Akzent wetterte unter dem Auto hervor, »hast du das Öl überprüft, bevor du mit dem hier durch die Stadt gefahren bist?«

      Einer der Männer, die sich versammelt hatten, kauerte sich hin, um zu antworten. Mit seinem ordentlichen Haarschnitt und den feinen, gutgeschnittenen Hosen sah er aus wie jemand, der im gehobenen Wirtschaftsbereich zu Hause war.

      »Natürlich habe ich das gemacht.«

      Ein Anwalt. Wenn Tanner sich nicht irrte, und er war sicher, dass er sich nicht irrte. Er hatte mit Männern wie diesem … Urban … zusammengearbeitet. So hatte sie ihn doch genannt, oder? Tanner erkannte die Spezies Anwalt, seine Spezies, selbst in Amerika.

      »Er ist der Besitzer«, sagte Al. »Er hat die Karre gerade seinem Schwager abgekauft und sie hergefahren, um sie uns zu zeigen.«

      »Und Miss Beswick … inspiziert das Auto?«

      »Urban glaubt, er kann es selbst restaurieren. Reg überzeugt ihn davon, dass er uns das besser machen lässt.«

      »Aha.« Sie restauriert also Autos. Faszinierend. Und so ein glücklicher, vielleicht sogar göttlicher Zufall, dass er ausgerechnet neben Al ein freies Plätzchen gefunden hatte.

      Miss Beswick rutschte unter dem Auto hervor. Einer der umstehenden Männer sprang vorwärts, um ihr aufzuhelfen. Trockenes Gras und Laub hafteten in ihrem wirren Haar, das vorher irgendwann einmal sorgfältig geglättet worden war, während ein breites Rinnsal Motoröl über ihr Gesicht und ihren Hals lief.

      »Rafe«, brummte Al leise, »lauf und hol Reg ein Handtuch.«

      »Was hast du denn mit meinem alten Veteranen gemacht, Reg?« Urban sank auf die Knie und warf einen Blick unter das Auto.

      »Ich habe die Ölablassschraube angefasst, und dann ist die zerbröselt.« Miss Beswick wischte sich mit dem Saum ihres Tops das Öl aus dem Gesicht. »Hast du einfach so neues Öl auf das alte gefüllt, das noch drin war?«

      Der Mann sprang auf die Füße. »Der Peilstab zeigte einen niedrigen Ölstand an, also habe ich einen Liter nachgefüllt.«

      »Der Peilstab? Urban!« Miss Beswick lachte. Ihr breites Lächeln unterbrach weiß leuchtend die Ölschmiere, die sich über ihre Wangen und um ihren Mund herum verteilt hatte. »Du bist der Peilstab hier. Der Ölstand war niedrig, weil das Öl alt und klebrig ist. Du hast Glück gehabt, dass dir auf dem Weg hierher der Motor nicht hopsgegangen ist.«

      Sie ging um das Auto herum und musterte beiläufig die Gruppe. Schließlich fiel ihr Blick auf Tanner.

      Ihre Augen trafen sich, und einen Moment lang dachte er, sie würde ihn ansprechen. »Wer sind Sie?« Oder: »Kann ich Ihnen helfen?« War er schon so weit, dass er ihr antworten könnte? Würde die Wahrheit heraussprudeln, gleich hier und jetzt, wie das Öl auf dem Boden? Wie das Öl in ihrem Gesicht?

      Tanner atmete ein. Atmete aus. Wartete. Innerlich gewappnet, die Nerven am Anschlag. Ein seltsames, flatterndes Gefühl kitzelte seinen Brustkasten. Eine Vorahnung. War er wirklich kurz davor, die Erbin von Hessenbergs Thron zu treffen?

      Der Wind flüsterte zwischen ihnen und verstärkte den Geruch nach Erde, die unter der Sonne knochenhart geworden war. Miss Beswick lächelte, und ihre Augen funkelten. Sie hatten dasselbe brillante Blau wie das, in dem Renoir Prinzessin Alice‘ Augen gemalt hatte.

      Miss Beswick war schön. Viel schöner, als Tanner es sich vorgestellt hatte, und das Flattern in seiner Brust bestätigte, was seine Augen sahen.

      Als sie weiterging, atmete er aus. Ein Glück. Er musste sich erst einmal sammeln und sie in einer etwas zivilisierteren Umgebung antreffen. Vielleicht, wenn sie keine Schmiere im Gesicht hatte. Ohne das Rauschen seines eigenen Blutes, das jetzt gerade in seinen Ohren pulsierte. Trotzdem blieb das flatternde Brennen in seiner Mitte. Tanner presste die Finger gegen das Brustbein. Er war sonst nicht so ein Nervenbündel. Normalerweise litt er auch nicht unter Sodbrennen oder dergleichen. Irgendwie musste sein Körper durch die Reise und die Zeitverschiebung aus dem Gleichgewicht geraten sein.

      Oder vielleicht, unter Umständen, möglicherweise, könnte es auch sein, dass er sie ganz einfach umwerfend und großartig fand. Selbst mit einer Schicht Motoröl.

      »Urban«, sie klopfte dem Anwalt auf die Schulter, »sag mal. Wenn du einen Rembrandt kaufen würdest, würdest du ihn einem Kindergartenkind mit Wachsmalkreiden anvertrauen?« Der Mann, den sie Rafe genannt hatten, tauchte mit einem Handtuch auf, das er Miss Beswick zuwarf.

      »Das ist was anderes, Reg. Von Kunst habe ich keine Ahnung.«

      »Du hast auch keine Ahnung davon, wie man Autos СКАЧАТЬ