Название: Hoof wie es früher einmal war
Автор: Dieter Kremp
Издательство: Автор
Жанр: Историческая литература
isbn: 9783961451814
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So mancher Bauer hat an diesem Abend über die Bauernsprüche gelacht. Als dann das Jahr um war, stellte man erstaunt fest, dass die Januarregeln das Wetter richtig voraussagten.
Der Januar 1888 war wirklich kalt und – wie vorausgesagt – bescherte der Sommer den Bauern eine gute Ernte.
Anmerkung: Der spätere Lehrer Albin Damian heiratete 1910 Elise Böll, die Tochter des früheren Lehrers Peter Böll aus Bubenhausen bei Zweibrücken. Hierzu hatte Albin Damian auf entsprechenden Antrag hin von der Schulbehörde am 4. August 1910 die „dienstliche Bewilligung“ erhalten. Die „Böllsche Tante“, wie Elise Böll, verheiratete Damian, von den Hausbesitzern in „Alt-Schumacherschs-Haus“ in der Dorfmitte liebevoll genannt wurde, wohnte mit Damian in diesem Haus, wo ihr gemeinsames Kind Erwin Damian auf die Welt kam, doch Albin Damian fiel im Krieg in Rumänien 1918, als sein Sohn erst vier Jahre alt wurde. Sein Sohn wurde Jahrzehnte später Literaturpreisträger der Pfalz.
Vor Unterrichtsbeginn mussten die Kinder noch den Stall reinigen
(Aufzeichnungen von Lehrer Göhring im Schultagebuch von 1906)
Am 3. Juli 1905 wurde der Schulverweser Wilhelm Göhring aus Salzwoog, Bürgermeisteramt Lemberg, zum Volksschullehrer an der Hoofer Schule ernannt. Göhring war der Nachfolger von Ludwig Barbey, der vom 16. August 1906 bis zum Juli 1907 in Hoof unterrichtete. Das Schuljahr 1905/1906 begann am 1. Mai mit einer Gesamtschülerzahl von 111 Schülern. Am Schluss des Schuljahres berichtete Lehrer Göhring über seine einjährigen Erfahrungen mit den Hoofer Schülern und der Elternschaft. Seinen Aufzeichnungen entnehmen wir u. a.:
„Da die häusliche Mitwirkung bei den meisten Eltern zu wünschen übrig lässt, ist auf den Hausfleiß der Kinder wenig zu bauen. Die Kinder müssen vielmehr den Eltern in der Haus- und Landwirtschaft sehr behilflich sein, und es bedurfte der äußersten Energie des Lehrers, dass Schulversäumnisse wegen dieser Angelegenheiten nur selten vorkamen. Was überhaupt die häusliche Zucht anbelangt, so ist diese in vielen Haushalten sehr locker, ist doch der Vater des Tages in der Grube und die Mutter, die den landwirtschaftlichen Arbeiten nachgeht, kann sich wenig um die Kinder kümmern. Dieselben sind vielmehr auf sich selbst angewiesen – wenn sie nicht gerade in der Landwirtschaft mitarbeiten müssen. Auch machen viele Kinder ihre Hausaufgaben nicht, kommen morgens zu spät zur Schule oder auch gar nicht zum Singunterricht am Nachmittag. Auch häufen sich von Tag zu Tag die Beschwerden des Feldschitz Cullmann, der die Jungen immer sonntags im Wald erwischt, wenn sie dort was anstellen. Die Kinder hören einfach nicht auf ihren Lehrer, nicht auf ihre Eltern und schon gar nicht auf den Schitz. Ich mahne hiermit die Eltern an, ihre Kinder strenger zu erziehen. … So darf es auch nicht verhehlt werden, dass die Kinder schon früh, sogar vor Eintritt in das erste Schuljahr, zum Biertrinken von ihren Eltern verleitet werden. Die Eltern in hiesiger Gemeinde – mit wenig lobenswerten Ausnahmen von Bauersleuten – trinken sehr stark, man darf schon „saufen“ sagen. Sie lassen sich durch keine Belehrung von dem übermäßigen Genuss des Alkohols abbringen. Ja, sie sehen den Lehrer, der nicht in ihrer Gesellschaft verweilen will und ihren Saufgelagen abhold ist, als hochmütig und unfreundlich an; besonders dann noch, wenn der Vorgänger sich recht munter in ihrer Gesellschaft zeigte und in vertraulichem Verkehr mit ihnen gestanden hat. Auch achten die Eltern nicht darauf, dass ihre Kinder rechtzeitig am Abend vor Einbruch der Dämmerung zu Hause sind. Ist das nicht der Fall, muss ich strenge Maßnahmen ergreifen.
Was das sittliche Betragen der Schüler anbelangt, so ist dieses in vielem auch kein Gutes! Sehen und hören sie doch – wenn sie bei ihren Eltern im Wirtshaus sind – nichts Besseres! … Vor allem dürfte auch die Reinlichkeit und das Aussehen der Kinder ein Schicklicheres sein. Aber wenn die Kinder noch kurz vor dem Unterrichtsbeginn den Stall reinigen müssen, so können sie nicht sauber zur Schule kommen und manche stinken noch bestialisch nach Mist und Vieh.“
Bei einer Überprüfung des Tagebuches am 30. April 1906 durch den Königlichen Bezirks-Schulinspektor vermerkte dieser, dass „die Bemerkungen über Schüler und Eltern keineswegs taktvoll“ wären.
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