Die rastlosen Reisen des frommen Chaoten. Adrian Plass
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Название: Die rastlosen Reisen des frommen Chaoten

Автор: Adrian Plass

Издательство: Автор

Жанр: Юмористические стихи

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isbn: 9783865064325

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СКАЧАТЬ nehmen – den Fehler machen viele. Drittens, du bist eigens dazu auserwählt worden, dass andere durch dein Leiden gesegnet werden – herzlichen Glückwunsch. Viertens, deine Heilung wird in Gestalt des Todes kommen. Und tschüss! Fünftens, du bist berufen, aber nicht auserwählt – Pech. Wie auch immer, ich muss von hinnen. Ich habe eine große Speisung vorzunehmen, und der Umfang des Budgets stellt mich vor eine große Herausforderung.‹

      Er geht, und der Aussätzige rafft sich auf und spricht abermals und abermals zu sich selbst: ›Ich bin nicht aussätzig! Ich bin nicht aussätzig! Ich bin nicht aussätzig …‹ Und siehe, von diesem Tag an war er im ganzen Land als der verrückte Aussätzige bekannt.«

      Muss mir wohl doch keine Sorgen machen, dass Gerald übermäßig ernst wird!

      Anne sagte heute Abend: »Ich weiß gar nicht, warum du auf einmal diese fixe Idee mit der Heilung körperlicher Krankheiten hast. Sicher, diese Reginald-und-Dingsbums-Veranstaltung war eine Katastrophe, aber du weißt doch von deinen anderen Veranstaltungen und Büchern her, dass Gott dich auserwählt hat, ihm zu helfen, die Gefühle und inneren Spannungen und Sorgen der Leute zu heilen, indem du sie dazu bringst, zu lachen, ein bißchen zu weinen und sich zu entspannen. Eine Menge Leute würden ihre Großmutter dafür verkaufen, dazu fähig zu sein.«

      Sagte heute Abend zu Gott: »Anne hat wohl recht, wie immer. Ich sollte dankbar sein, ich weiß. Es ist nur, dass – nun, man kann nun einmal keine geheilten Gefühle aus Rollstühlen aufspringen sehen. Ich will mich nicht beklagen …«

      »Tust du aber«, sagte Gott.

      Ziemlich beunruhigt über diese Kinderandacht, zu der ich mich törichterweise bereit erklärt habe. Etwas sagt mir, dass ich Spool sofort hätte zurückrufen und ihm sagen sollen, dass nur eine Einheit wildgewordener Söldner mit Maschinenpistolen mich dazu bringen könnte, zu einer jener das Ego niederknüppelnden Gruppen kleiner Kinder zu sprechen, von denen hin und wieder Redner in Fetzen gerissen werden, die keine Ahnung haben, was sie tun.

      Fragte Anne, ob sie meint, dass ich klarkommen werde.

      Sie sagte: »Nein, aber du hast es versprochen. Warum hast du gesagt, dass du es machen willst?«

      Ich werde Vladimir anrufen und ihm sagen, dass ich das nicht machen kann. Wahrscheinlich rufe ich ihn gleich morgen an.

      Bekam heute Morgen einen erstaunlichen Anruf von einer Dame namens Angela aus Manchester, die meine Nummer bei der Auskunft erfragt hatte. Anfangs war ich ein bisschen verwirrt und nervös darüber, wie das Gespräch lief. Sie erzählte mir, ihr Vater, Ron, sei letztes Jahr mit einer schweren Krankheit ins Krankenhaus gekommen und habe dort erfahren, dass er nur noch zwei oder drei Monate zu leben hätte. Ron war völlig niedergeschlagen, nicht nur wegen seiner Krankheit, sondern auch wegen seines Glaubens.

      Angela sagte: »Er stellte immer wieder all diese Fragen, und nichts, was ich sagte, half ihm weiter. Ich meine, mir fiel einfach nichts mehr ein, was ich sagen konnte. Es war schrecklich. Ich war völlig fertig. Wir waren beide völlig fertig – Mama und ich.«

      »Was waren das für Fragen?«

      »Ach, alles Mögliche. War er wirklich gerettet? Interessierte sich Gott wirklich für ihn? Machte er beim Beten alles richtig? Hatte er alles getan, was man tun muss, um in den Himmel zu kommen? Ich weiß, es klingt ein bisschen albern, aber Papa versank regelrecht in Sorge und Angst darüber, was passieren würde, nachdem er – na ja, nachdem er gegangen wäre, wissen Sie. Er fing an, die Bibel fast – wie soll ich sagen – fieberhaft zu lesen, als ob er für eine lange Reise auftanken müsste, aber ich bin ziemlich sicher, dass er kaum ein Wort von dem verstand, was er las. Es war alles nur Panik, wenn Sie wissen, was ich meine.«

      Fragte mich, worauf das alles hinauslaufen würde. Ich sagte: »Und was passierte dann?«

      »Nun, deshalb rufe ich an. Ich gab ihm Ihr Buch zu lesen – Ihr Tagebuch. Mama hatte es mir zum Geburtstag geschenkt, darum stand es bei mir zu Hause im Regal.«

      Räusperte mich unbehaglich. »Sie haben also, äh … Ihrem Vater im Krankenhaus mein Buch zu lesen gegeben.«

      »Ja, genau.«

      »Und er – «

      »Er lachte sich tot, Adrian. Mein Papa lachte sich zu Tode.« Wurde ein bisschen nervös. Wollte noch fragen, ob das gut oder schlecht war, aber ich traute mich nicht. Ich konnte hören, dass Angela am anderen Ende der Leitung beinahe am Weinen war. Ich fragte: »Dann hat es – dann hat es ihm also Spaß gemacht?«

      »Oh, Adrian, er hat sich danach richtig entspannt. Ich glaube, es hat ihm geholfen, zu erkennen, dass die meisten seiner großen, schweren Probleme von Menschen gemacht waren – nicht von Gott. Der arme alte Papa hatte irgendwie vergessen, dass Gott ihn liebt, glaube ich, und Ihr Buch hat ihm seinen gesunden geistlichen Menschenverstand zurückgegeben, wenn man das so nennen darf. Und wissen Sie, er hat dieses kleine Buch ganz bis zum Schluss auf seinem Nachttisch aufbewahrt. Selbst als es ihm so schlecht ging, dass er nicht mehr selbst lesen konnte, ließ er sich von mir kurze Abschnitte vorlesen, und dann hörte man so ein leises, heiseres Lachen tief aus seinem Inneren. Ich schätze, als er in den Himmel kam, muss Gott ihn angelächelt und gefragt haben: ›Worüber lachst du, Ron?« Und Papa wird wohl geantwortet haben: ›Sorry, es ist nur dieses Buch, das ich gerade gelesen habe …« Jedenfalls wollte ich mich einfach mal melden, um Ihnen zu danken, das ist alles.«

      Ich murmelte: »Nein – ich danke Ihnen, dass Sie angerufen haben. Danke.«

      Meinte es ernst.

      Erzählte Anne von dem Anruf. Tränen traten in ihre Augen. Sie sagte: »Und du jammerst darüber, dass du keine Kranken heilen kannst. Gott verwöhnt dich – ist dir das eigentlich klar?«

      Heute Morgen bat Edwin die Gemeinde, sich in kleinen Gruppen zusammenzusetzen und darüber zu reden, was wir als Erstes retten würden, wenn unsere Häuser in Brand geraten würden.

      Anne fragte mich: »Welches deiner kostbarsten Dinge würdest du herausholen?«

      Ich sagte: »Dich.«

      Etliche Schokoladenpunkte, und dabei hatte ich es sogar ernst gemeint!

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