Jenseits des schweigenden Sterns. C. S. Lewis
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Название: Jenseits des schweigenden Sterns

Автор: C. S. Lewis

Издательство: Автор

Жанр: Контркультура

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isbn: 9783865064288

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СКАЧАТЬ sich in der nassen Dunkelheit auf der anderen Seite der Hecke aufrichten konnte, zerschunden von Dornen und Brennnesseln. Er tastete sich zum Tor, nahm seinen Rucksack auf und wandte sich dann um, um seine Umgebung genauer in Augenschein zu nehmen. Auf der Zufahrt war es heller als unter den Bäumen und es fiel ihm nicht schwer, ein großes Steinhaus zu erkennen, von dem er durch eine breite, ungepflegte Rasenfläche getrennt war. Nicht weit von ihm entfernt verzweigte sich die Zufahrt – der rechte Weg führte in einer sanften Kurve zum Haupteingang, der linke verlief geradeaus, offenbar zur Rückseite des Hauses. Ihm fiel auf, dass dieser Weg von tiefen Fahrspuren durchzogen war, in denen jetzt das Wasser stand – so als führen dort regelmäßig schwere Lastwagen. Der andere Weg, den er nun einschlug, war mit Moos überwachsen. Das Haus war völlig dunkel; an einigen Fenstern waren die Läden geschlossen, andere gähnten leer, ohne Läden oder Vorhänge; alle wirkten leblos und ungastlich. Das einzige Zeichen, das auf Bewohner deutete, war eine Rauchsäule, die hinter dem Haus emporstieg und so dicht war, dass man eher an einen Fabrikschornstein oder zumindest an eine Wäscherei dachte als an den Rauchabzug einer Küche. ›Haus Aufstieg‹ war offensichtlich nicht der Ort, wo man Fremde zum Übernachten einladen würde, und Ransom, der bereits einige Zeit mit seiner Betrachtung vertan hatte, hätte sich zweifellos abgewandt und seine unterbrochene Wanderung fortgesetzt, wäre er nicht durch sein unseliges Versprechen gebunden gewesen.

      Er stieg die drei Stufen zu der überdachten Veranda hoch, fand die Türglocke, läutete und wartete. Nach einer Weile läutete er wieder und setzte sich auf eine Holzbank, die am Geländer der Veranda entlanglief. Er saß so lange, dass der Schweiß auf seinem Gesicht zu trocknen begann und ihm ein leichtes Frösteln über den Rücken lief, obwohl die Nacht warm und sternenklar war. Er war mittlerweile sehr müde, und vielleicht war das der Grund, weshalb er nicht aufstand und ein drittes Mal läutete. Hinzu kamen die wohltuende Stille des Gartens, die Schönheit des Sommerhimmels und irgendwoher aus der Nachbarschaft der Ruf einer Eule, der die friedvolle Stille ringsum noch zu verstärken schien. Er schien kurz eingenickt zu sein, als er plötzlich aufschreckte und gespannt einem sonderbaren Geräusch lauschte – einem Scharren und Schnaufen, das sich wie ein Handgemenge anhörte. Er stand auf. Das Geräusch war jetzt unverkennbar: Leute in Stiefeln kämpften oder rangen miteinander. Nun wurden auch Stimmen laut. Er konnte nichts verstehen, aber er hörte die abgerissenen, bellenden Rufe von zornigen und atemlosen Männern. Ein Abenteuer war das Letzte, was Ransom jetzt wollte, doch die Überzeugung, dass er der Sache auf den Grund gehen sollte, festigte sich bereits in ihm, als er einen gellenden und deutlichen Schrei vernahm: »Lasst mich los! Lasst mich los!«, und gleich darauf: »Ich will da nicht rein! Lasst mich nach Haus!«

      Ransom warf den Rucksack ab, sprang die Stufen hinunter und rannte zur Rückseite des Hauses, so schnell seine steifen und schmerzenden Beine ihn trugen. Die Wagenspuren und Pfützen des schlammigen Wegs führten ihn in eine Art Hof, der von ungewöhnlich vielen Nebengebäuden umgeben war. Sein Blick fiel kurz auf einen hohen Schornstein, eine niedrige Türöffnung, in der ein roter Feuerschein flackerte, sowie eine gewaltige Rundung, die sich schwarz vom Sternhimmel abhob und die er für die Kuppel einer kleinen Sternwarte hielt. Dann wurde seine Aufmerksamkeit von drei Männergestalten in Anspruch genommen, die so nahe vor ihm miteinander rangen, dass er fast mit ihnen zusammengestoßen wäre. Ransom war sofort klar, dass die mittlere Gestalt, die trotz heftigen Widerstandes von den beiden anderen festgehalten wurde, der Sohn der alten Frau war. Am liebsten hätte er die beiden anderen angedonnert: »Was machen Sie mit diesem Jungen?« Doch alles, was er mit ziemlich matter Stimme hervorbrachte, war: »Aber! Ich muss schon sagen …«

      Die drei Kämpfer fuhren auseinander, der Junge schluchzte. »Darf ich fragen«, sagte der dickere und größere der beiden Männer, »wer zum Teufel Sie sind und was Sie hier zu suchen haben?« Seine Stimme wies all die Eigenschaften auf, die Ransom so gerne in seine eigene gelegt hätte.

      »Ich bin auf einer Wanderung«, sagte Ransom, »und ich habe einer armen Frau versprochen …«

      »Zum Teufel mit Ihrer armen Frau«, rief der andere. »Wie sind Sie hier reingekommen?«

      »Durch die Hecke«, sagte Ransom, dem jetzt eine gewisse Gereiztheit zu Hilfe kam. »Ich weiß nicht, was Sie mit diesem Jungen machen wollen, aber …«

      »Wir sollten hier einen Hund haben«, sagte der Dicke zu seinem Gefährten, ohne Ransom zu beachten.

      »Du meinst, wir hätten einen Hund, wenn du nicht darauf bestanden hättest, Tartar für einen Versuch zu benutzen«, sagte der Mann, der bisher geschwiegen hatte. Er war annähernd so groß wie der andere und seine Stimme kam Ransom irgendwie bekannt vor.

      »Hören Sie«, fing Ransom wieder an, »ich weiß nicht, was Sie mit diesem Jungen vorhaben, aber seine Arbeitszeit ist längst um und es ist höchste Zeit, dass Sie ihn nach Hause schicken. Ich habe nicht die geringste Lust, mich in Ihre persönlichen Angelegenheiten zu mischen, aber …«

      »Wer sind Sie überhaupt?«, fuhr der dicke Mann ihn an.

      »Mein Name ist Ransom, wenn Sie das meinen, und …«

      »Großer Gott«, rief der Schlanke. »Etwa der Ransom, der in Wedenshaw war?«

      »Ich bin in Wedenshaw zur Schule gegangen«, sagte Ransom.

      »Ich habe mir gleich gedacht, dass ich dich kenne, als du den Mund aufgemacht hast. Ich bin Devine. Erinnerst du dich an mich?«

      »Natürlich erinnere ich mich. Allerdings!«, erwiderte Ransom, als sie einander mit der für solche Zusammentreffen typischen, etwas bemühten Herzlichkeit die Hände schüttelten. Dabei hatte Ransom, soweit er sich erinnerte, von allen Schulgefährten Devine am wenigsten gemocht.

      »Rührend, nicht wahr?«, sagte Devine. »So sieht man sich wieder, sogar in der Wildnis von Sterk und Nadderby. Da sitzt einem plötzlich ein Kloß im Hals und man denkt zurück

      an die Abendgottesdienste in der guten alten Schulkapelle. Kennst du zufällig Weston?« Devine zeigte auf seinen massigen und lautstarken Gefährten. »Den Weston«, setzte er hinzu. »Du weißt schon, der große Physiker. Schmiert sich zum Frühstück Einstein aufs Brot und trinkt dazu einen halben Liter von Schrödingers Blut. Weston, darf ich dir meinen alten Schulkameraden Ransom vorstellen. Doktor Elwin Ransom. Der Ransom, du weißt schon, der große Philologe. Schmiert sich Jespersen aufs Brot und trinkt dazu einen halben Liter …«

      »Kenne ich nicht«, unterbrach Weston, der den unglücklichen Harry noch immer am Kragen hielt. »Und wenn du meinst, ich würde mich freuen, diese Person kennen zu lernen, die da ungefragt in meinen Garten eingedrungen ist, dann muss ich dich enttäuschen. Es ist mir völlig gleichgültig, in welche Schule er gegangen ist oder für welchen unwissenschaftlichen Unfug er Gelder vergeudet, die besser in die Forschung gehen sollten. Ich will wissen, was er hier zu suchen hat; und dann soll er sich fortscheren.«

      »Sei kein Esel, Weston«, sagte Devine in ernsthafterem Ton. »Er kommt doch gar nicht ungelegen. Mach dir nichts aus Westons Gepolter, Ransom. Hat ein weiches Herz unter seiner rauen Schale, weißt du. Willst du nicht hereinkommen und etwas mit uns trinken und eine Kleinigkeit essen?«

      »Das ist sehr nett von dir«, sagte Ransom. »Aber was den Jungen angeht …«

      Devine zog Ransom beiseite. »Schwachsinnig«, sagte er mit gedämpfter Stimme. »Ist fleißig und zuverlässig, kriegt aber immer wieder diese Anfälle. Wir haben nur versucht, ihn für eine Stunde oder so ins Waschhaus zu sperren, damit er sich beruhigt und wieder normal wird. In diesem Zustand konnten wir ihn nicht heimgehen lassen. Alles reine Freundlichkeit. Wenn du willst, kannst du ihn jetzt nach Hause bringen – und dann wiederkommen und hier übernachten.«

      Ransom war ziemlich verwirrt. Die ganze Situation bereitete ihm ein solches Unbehagen und kam ihm so verdächtig СКАЧАТЬ