Название: Babybrei
Автор: Natalie Stadelmann
Издательство: Автор
Жанр: Кулинария
isbn: 9783990403044
isbn:
den allergischen Symptome auf.
Bei bestimmten Nahrungsmittelunverträglichkeiten lassen sich
die unangenehmen Auswirkungen allerdings durch Kochen vermei-
den, denn viele Eiweiße reagieren äußerst empfindlich auf Hitzeein-
wirkung – was vor allem bei den gängigen Obst- und Gemüseallerge-
nen der Fall ist.
Was tun bei allergiegefährdeten Kindern?
Leidet mindestens einer aus der Familie (Eltern oder Geschwister)
nachweislich an einer Allergie, so gilt ein Kind als allergiegefährdet.
Das bedeutet jedoch lediglich, dass es von seiner Veranlagung her
ein höheres Risiko trägt, eine Allergie auszubilden, ohne dass es
zwangsläufig dazu kommen muss.
Bei Säuglingen hat man allerdings berechtigterweise Angst da-
vor, weil in den ersten Lebensmonaten die Darmbarriere, die später
einen natürlichen Schutz gegen Allergene bildet, noch nicht aus-
gereift ist. Somit können leichter Fremdeiweiße über den Darm ins
Blut gelangen und auf diese Weise Allergien auslösen. Ein Grund
übrigens, nicht vor dem fünften Monat mit der Beikost zu beginnen.
Ansonsten aber gibt es für allergiegefährdete Kinder nach heutigem
Erkenntnisstand hinsichtlich der Beikost nur wenige Besonderheiten
D
Viele Allergene
werden beim Kochen
unschädlich gemacht.
D
In den ersten
Lebensmonaten ist
die Darmschleimhaut
des Säuglings noch
sehr durchlässig für
Fremdstoffe. Ein zu
früher Beikostbeginn
vor dem fünften Monat
kann eine Allergie-
entstehung fördern.
19
–
abgesehen davon, dass man zum ausschließlichen Stillen über
mindestens vier, besser sechs Monate rät, weil Muttermilch bei der
Allergieprophylaxe besonders wichtig ist. Bei der Fütterung der ers-
ten Breie dürfen zuerst nur gut verträgliche Nahrungsmittel verwen-
det und Neuerungen erst langsam und in größeren Abständen ein-
geführt werden, sodass sich etwaige allergische Reaktionen schnell
entdecken und auf ihren Verursacher zurückführen lassen.
Eine praktische Hilfe bietet ein individuell ausfüllbarer Beikost-
plan. Dokumentieren Sie darin alle Lebensmittel, die Sie neu einfüh-
ren, genau, und machen Sie Notizen zu den Reaktionen Ihres Babys.
Haben Sie den Verdacht, dass Ihr Kind ein Nahrungsmittel nicht ver-
trägt, ziehen Sie Ihren Kinderarzt zurate.
Eine von vornherein allergenarme »Diät« scheint hingegen nicht
von Nutzen zu sein, im Gegenteil. Das Immunsystem Ihres Kindes
profitiert von der frühzeitigen Auseinandersetzung mit Allergenen,
besonders wenn Sie parallel noch stillen. Auf diese Weise nämlich
trainiert der Körper den Umgang damit und kann möglicherweise so-
gar dem Ausbruch einer Allergie vorbeugen.
Früher sah man das anders. Da verzichtete man weitgehend
darauf, Kindern im ersten Lebensjahr eventuell allergieauslösende
Lebensmittel zu geben. Mit Einführung der »S3 Leitlinie Allergieprä-
vention« (2009) hat sich in dieser Hinsicht einiges verändert, und die
Empfehlungen gehen heute von der Allergenkarenz hin zur Toleranz-
entwicklung. Für die Babyernährung bedeutet das, potenzielle Aller-
gieauslöser nicht mehr generell zu meiden, sondern vielmehr sogar
den Kontakt damit zu suchen, damit sich das kindliche Immunsystem
frühzeitig mit diesen Stoffen auseinandersetzt und lernt, diese als
unschädlich zu erkennen.
Gleiches gilt auch für das sogenannte Klebereiweiß, Gluten, das
in vielen Getreidesorten vorkommt und das, falls es einmal zu einer
Überreaktion gekommen ist, zum Krankheitsbild der Zöliakie führt,
die, bedingt durch eine irreparable Schädigung der Darmzotten, zu
Mangelernährung und körperlicher Entwicklungsstörung führt. Eine
frühzeitige Einführung glutenhaltiger Getreidesorten im Alter zwi-
schen fünf СКАЧАТЬ