Das Auge des Panthers. Katrin Ulbrich
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Название: Das Auge des Panthers

Автор: Katrin Ulbrich

Издательство: Автор

Жанр: Зарубежные детективы

Серия:

isbn: 9783955520557

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СКАЧАТЬ sich zu weit aufs Eis gewagt hatte und eingebrochen war. Das hatte Max ihm nie vergessen.

      Der Barbesitzer wohnte in einem Siedlungshaus an der Schloßteichstraße – nur einen Steinwurf von der Haubold’schen Maschinenfabrik entfernt. Seine Stube war ein Sammelsurium aus Emaille- und Steingutgeschirr, einem Kohleofen und einer Anrichte mit zwei Abwaschbecken. Der grob gescheuerte Holztisch bot ausreichend Platz für die beiden Männer.

      Der Herbst machte seinem Namen an diesem Tag wirklich alle Ehre. Ein wolkenverhangener Himmel wölbte sich über der Stadt. Es regnete so heftig, dass die Straßenabläufe der Wassermassen kaum noch Herr wurden. Einige Straßen waren bereits überschwemmt, und es war nur noch eine Frage von Stunden, bis die Chemnitz über ihre Ufer treten würde. Ein bitterkalter Wind pfiff um die Hausecken und rüttelte an den Fenstern.

      Der Wasserkessel auf der Herdplatte gab ein schrilles Pfeifen von sich. Max angelte ein Geschirrtuch vom Halter und goss das Wasser in zwei Becher mit Kräutertee. Einen davon stellte er seinem Besucher hin.

      Katzmann drehte den Becher zwischen den Händen hin und her und genoss die angenehme Wärme. «Erzähl mal, was gibt es Neues bei dir?», forderte er seinen Freund auf.

      «Ach, nicht viel. Ich arbeite, schlafe, und dann arbeite ich wieder. Du kennst das ja. Außerdem suche ich gerade nach einem Kraftwagen. Es wird höchste Zeit, dass ich mobil werde.»

      «In der Tat. Ich könnte mir ein Leben ohne meine NSU gar nicht mehr vorstellen.»

      «Du und dein Motorrad – zwei echte Frauenfänger!» Der Freund zwinkerte ihm zu.

      Katzmann winkte ab. «Und in der Stadt? Irgendwelche bemerkenswerten neuen Geschichten?»

      «O ja, die gibt es tatsächlich! Die Polizei hat zwei Kleinkriminelle verhaftet. Sie wurden auf frischer Tat ertappt, wie sie in die Villa vom alten Steinert eingebrochen sind. Böser Fehler, wenn du mich fragst. Sie haben ihn ausgeraubt und umgebracht. Drüben am Zeisigwald. Kurios ist nur, dass ihre Beute spurlos verschwunden ist. Als die Polizei ankam, waren die beiden Ganoven noch da, aber die Wertsachen nicht.»

      «Das gibt es doch nicht!»

      «Das hat die Polizei auch gedacht.»

      «Vielleicht haben sie die Beute irgendwo versteckt?», mutmaßte Katzmann.

      «Keine Ahnung. Sie behaupten, jemand sei ihnen zuvorgekommen und habe den Steinert umgebracht. Aber mal ehrlich: Wie wahrscheinlich ist es, dass in eine Villa am selben Abend gleich zweimal eingebrochen wird?»

      «Das wäre wirklich ein großer Zufall.»

      «Eben! Die Polizei hält die beiden für Serientäter.»

      Katzmann horchte auf. «Soll das heißen, sie haben noch mehr Einbrüche auf dem Gewissen?»

      «Möglich wäre es. Natürlich streiten sie es ab. Sicher ist aber, dass in den vergangenen Monaten öfter als sonst eingebrochen wurde. Dabei sind die Kerle nicht nur in Mietswohnungen für ein paar lumpige Scheine eingestiegen, sondern haben richtig fette Beute gemacht.»

      «Davon habe ich gehört. Die Einbrüche ziehen sich durch ganz Sachsen und tragen immer dieselbe Handschrift, nicht wahr?»

      «Ganz genau. Die Einbrecher haben alles ziemlich raffiniert ausgeklügelt. Bisher waren sie der Polizei immer zwei Schritte voraus.»

      «Das klingt aber nicht nach zwei Kleinkriminellen.»

      «Dazu darfst du mich nicht fragen.» Max zuckte die Schultern. «Die Polizei wird schon dahinterkommen. Angeblich sind sie nur in Villen eingebrochen, deren Besitzer gerade ausgegangen waren. Ins Kino oder ins Konzert. Schnell hin und schnell wieder weg, das war ihre Methode. Diesmal gab es allerdings ein Opfer.»

      Katzmann nippte an seinem Tee. «Vielleicht hat der Hauseigentümer sie überrascht. Es kann doch sein, dass er geplant hatte auszugehen, es sich aber im letzten Moment noch anders überlegt hat.»

      «Gut möglich. Bis jetzt tappt die Polizei noch ziemlich im Dunkeln. Die Kerle haben in mindestens sechs Städten zugeschlagen. Und weißt du, was merkwürdig ist?»

      «Was denn?»

      «Es gab in jeder einzelnen Stadt ungefähr eine Woche lang jeden Abend einen Einbruch. Und dann war die nächste Stadt an der Reihe. Als hätte sich der Einbrecher in Luft aufgelöst, um woanders wiederaufzutauchen.»

      «Und nun war Chemnitz dran?» Katzmann nahm seine Brille ab und rieb sich die Nasenflügel. «Wenn die beiden Kleinganoven die Wahrheit sagen, hat noch jemand anderes die Finger im Spiel. Der wurde noch nicht erwischt und könnte jederzeit wieder zuschlagen.»

      «Ja, das kann schon sein.»

      «Findest du das nicht beunruhigend?»

      «Eigentlich nicht. Hast du etwa Angst, Konrad, dass dir jemand mein Sofa unter dem Hintern wegstiehlt, solange du bei mir bist?», neckte Max seinen alten Freund. «Keine Sorge! Wie ich schon sagte: Bis jetzt hatten die Einbrecher es immer auf gutbetuchte Zeitgenossen abgesehen. Zu mir verirren sie sich bestimmt nicht.»

      «Dann bin ich ja beruhigt. In deiner Bruchbude würden sie wohl eher noch etwas dalassen», ging Katzmann auf den lockeren Ton seines früheren Schulfreundes ein. «Was gibt es denn sonst Neues bei dir, Max?»

      «Ach, das Übliche. Hab viel zu tun mit meiner Bar.»

      «Eine Frau in Sicht?»

      «Jede Menge!» Sein Freund grinste jungenhaft. «Aber nur, wenn ich Drinks austeile. Und bei dir?»

      «Ach, erinnere mich bloß nicht daran …»

      «Oha, Frauenprobleme! Was ist denn los? Bei deinem Aussehen hast du doch bestimmt keine Probleme, ein Mädel herumzukriegen. Also nehme ich an, du musst eins loswerden …»

      Katzmann schüttelte den Kopf. «So einfach ist das nicht.»

      «Mensch, warum machst du es dir so schwer? Es gibt zahllose Möglichkeiten, sich aus der Schlinge zu ziehen. Such dir eine andere. Benimm dich so, dass sogar ein Neandertaler vor Scham im Boden versinken würde. Oder das Beste von allem: Schlag ihr vor, dass deine Eltern bei euch einziehen sollen.»

      «Das würde nicht funktionieren. Sie mag meine Eltern.»

      «Oh, das ist natürlich ein Problem.»

      «Nein, ist es nicht. Ich will Frieda ja überhaupt nicht loswerden. Ich möchte sie nur noch nicht heiraten», erklärte Katzmann.

      «Ah, jetzt kommen wir zum springenden Punkt. Du willst sie nicht heiraten, aber sie hat dich an der Angel, was?»

      «So in etwa», räumte Katzmann ein. «Sie beschwert sich, dass ich zu wenig Zeit für sie habe.»

      «So sind die Frauen eben! Kaum sind wir mal fünf Minuten woanders, glauben sie schon, wir würden sie verlassen. Du solltest dir das nicht so zu Herzen nehmen.»

      «Nein, sie hat ja recht. Ich gehe ihr tatsächlich aus dem Weg.» Nachdenklich starrte der Reporter auf die Fensterscheibe und beobachtete, wie die Regentropfen daran herabrannen. «Frieda möchte unbedingt bald heiraten, und damit komme ich nicht klar. Ich mag keine Veränderungen, weißt СКАЧАТЬ