Der Klang Deiner Stimme. Tamara Hinz
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Название: Der Klang Deiner Stimme

Автор: Tamara Hinz

Издательство: Автор

Жанр: Религия: прочее

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isbn: 9783865064189

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СКАЧАТЬ meinen eigenen, oft so zermürbenden und überdies nutzlosen Kampf niederlegen, mich in die Frühlingssonne setzen und mich von den ersten Strahlen wärmen lassen, einen riesigen Strauß Osterglocken in mein Zimmer holen und dem Feind eine fröhliche Grimasse schneiden.

      Zum Thema Den Auferstehungssieg feiern finde ich in der Bibel folgende Texte: Psalm 24,7 - 10; Psalm 118,15 - 17; Johannes 11,25 - 27; Johannes 20, 1 - 18; 1. Korinther 15,54 - 58; 2. Korinther 2,14; Offenbarung 1,12 - 18.

       Reifer und befreiter Glaube

       Du aber bleibe bei dem, was du gelernt und wovon du dich überzeugt hast.

      2. TIMOTHEUS 3,14

      Dieser Bibelvers macht mich richtig ärgerlich! Ich kann auch genau sagen, warum. Ich bin froh und dankbar, dass ich so manches Gelernte hinter mir lassen und abstreifen konnte. In meiner geistlichen Biografie gibt es einiges, was mir mehr Schaden zugefügt hat, als dass es mir geholfen hätte. Mir mehr Enge als Weite, mehr Angst als Freiheit, mehr Düsternis als Lebensfreude beschert hat. Aus diesen unguten Prägungen habe ich mich unter viel Tränen und Kämpfen, mit viel Hinfallen und wieder Aufstehen, mit ganz viel Zweifeln, Fragen und Schuldgefühlen hervorgekämpft – was da entstanden ist, ist überaus kostbar, fühlt sich jesusnah und grundrichtig an. Wenn mir Menschen begegnen, die mich mit frommen Sprüchen und biblischen Richtigkeiten wieder in das »Alte« zurückzwingen wollen, stellen sich mir die Nackenhaare auf. Ich will nicht bei dem bleiben, was ich gelernt habe, will Entwicklung, Veränderung und neue, Leben spendende Impulse. Ich mache Paulus eine lange Nase und klappe meine Bibel erst einmal zu.

      Nur um sie gleich wieder aufzuklappen, denn mir fällt ein, dass der Vers ja noch nicht zu Ende ist: » … und wovon du dich überzeugt hast«, steht da noch. Heißt doch: Ich kann, darf und muss mich von der Richtigkeit des Gelernten selbst überzeugen. Das Gelernte und die eigene Überzeugung müssen zusammenkommen und passen. Da darf nichts auseinanderklaffen. Wenn ich das Gelernte ohne diese Selbstüberzeugungsarbeit übernehme, es aber nie zu meinem Eigenen geworden ist, dann wird mein Glaube entweder eine leblose Hülle, eine Farce, oder es kommt zu einer Abspaltung in meiner Person. Ich lebe und vertrete dann etwas, was mir ganz tief drinnen im wahrsten Sinne des Wortes nicht passt, gegen das ich mich innerlich sogar sträube. Diese Abspaltung macht auf Dauer krank. Seelisch und geistlich. Lasse ich andererseits das Gelernte völlig außer Acht, stehe ich vielleicht in der Gefahr, das Kind mit dem Bade auszuschütten oder mir selbst großen Schmerz zuzufügen, weil ich mich gegen einen Teil von mir wende. Denn das Gelernte ist ja von mir verinnerlicht – reiße ich es plötzlich mit Gewalt heraus, tue ich mir selbst sehr weh und kann die Leere, die mich dann erfasst, wahrscheinlich gar nicht aushalten.

      Nachdem meine erste Rebellion, mein erster Ärger verraucht ist, muss ich eingestehen: Auch in meiner geistlichen Biografie gibt es Dinge, die mein Leben positiv geprägt haben. Es gibt »Lehrsätze«, die man mir beigebracht hat und die ich dann nach mehrmaligem Drehen und Wenden zu meinen eigenen gemacht habe. Da, wo dieser Prozess durchlaufen ist, kann ich durchaus für vieles danken. Anderes hat mich dagegen nicht überzeugt, vielleicht wird es irgendwann einmal geschehen – im Moment lege ich es erst einmal als zu mir nicht passend beiseite. Das tue ich mutig und behutsam zugleich.

      In dieser Woche will ich mir die Zeit nehmen, meinen »geistlichen Kleiderschrank« zu entrümpeln. Da liegt so manches Schätzchen in der hintersten Ecke – das wird von mir sowieso nicht mehr getragen und könnte eigentlich aussortiert werden. Es ist zu groß, zu klein oder einfach vom Stil her völlig unpassend geworden. Von diesen Teilen will ich mich mutig trennen, um Platz zu schaffen für Neues. Anderes hängt da, von dem ich mir einfach noch nicht sicher bin, ob ich es vielleicht doch noch tragen will – wenn ich diese Stücke einfach wegschmeiße, könnte ich es später bereuen. Solange ich nicht wirklich überzeugt bin, dass ich mich trennen will, sollen und dürfen sie bleiben. Und dann sind da noch die Lieblingsstücke von guter Qualität, immer wieder gern getragen und absolut passend zu mir. Ich weiß: Sie kleiden mich hervorragend, bringen meine Vorzüge zur vollen Geltung und sind das ultimative Aushängeschild für den Designer. An ihnen will ich mich besonders freuen und ihnen einen bevorzugten Platz einräumen. Es gibt allerdings auch Dinge, die finde ich nicht besonders schön, zu ihnen fühle ich mich auch nicht sonderlich hingezogen. Aber sie müssen einfach in meinem Schrank bleiben, weil sie nützlich, praktisch und, wenn es hart auf hart kommt, unverzichtbar sind. Es wäre dumm, den ganzen Kleiderschrank ausschließlich unter dem Wohlfühlaspekt zu bestücken.

      Zum Thema Reifer und befreiter Glaube finde ich in der Bibel folgende Texte: Jesaja 48,17; 1. Korinther 13,9 - 12; 2. Korinther 3,17 - 18; Galater 5,1.13; Epheser 4,14 - 15; Philipper 1,6.9 - 11; Philipper 3,12 - 16.

       Den Himmel im Herzen

       Dann freut sich das Mädchen beim Reigentanz, Jung und Alt sind fröhlich. Ich verwandle ihre Trauer in Jubel, tröste und erfreue sie nach ihrem Kummer.

      JEREMIA 31,13

      Ich war heute in Rock the ballet, einer grandiosen Tanzvorstellung. Nicht gerade ein Reigentanz, aber kraftstrotzender, vitaler, pulsierender Tanz. Lebendig, sprühend und rundherum lebensbejahend. Immer, wenn ich so etwas absolut Perfektes sehe, muss ich an den Himmel denken. Wenn es hier schon solche Fähigkeiten, solche Leidenschaft, solche Schönheit und Ästhetik gibt, wie wird es dann erst im Himmel sein?

      In der Offenbarung entfacht Johannes ein wahres Feuerwerk an glanzvollen Beschreibungen, um dieses Kaleidoskop göttlicher Prachtentfaltung im Himmel darzustellen. Licht, wohin das Auge reicht. Edelsteine, Glas, Gold – alles nur vom Feinsten. Ausblick auf das Unsichtbare. Helligkeit, Weite, Raum zum Atmen, Klarheit, Daseinslust, Zeit ohne Ende, Leben satt.

      Inmitten all dieser Pracht der König. Stark, väterlich tröstend, zugewandt, aufmerksam, liebevoll, lachend. Ihm werden wir in absoluter Verbundenheit und ergebener Treue frei von Ressentiments dienen.

      Früher habe ich mir dieses Dienen als eine recht langweilige Geschichte mit endlosem Gesang und dauerndem, nervtötendem Harfenspiel vorgestellt. Mich auf ewig in den Engelchor einzureihen schien mir mehr Strafe als Verlockung zu sein. Aber ich glaube, dass viele Christen in ihrer Vorstellung vom Himmel an dieser Stelle auch nicht viel mehr zu bieten haben. Es erscheint aber nicht besonders verlockend, »eine Ewigkeit in der Ewigkeit rumzuhängen«, geschweige denn, dass diese Aussicht uns als Vision zum Ansporn für unseren Alltag dienen könnte.

      Heute glaube ich, dass unsere Gaben, mit denen wir Gott in diesem vollendeten Reich dienen, potenziert zur Entfaltung kommen und wir in der Blüte unserer Schaffenskraft sein werden. Wir werden mit unseren Fähigkeiten, die jetzt schon in uns angelegt sind, in Vollendung für Gott da sein, ohne dabei von Minderwertigkeitsgefühlen, Neid, Missgunst oder dem Wunsch, andere übertrumpfen zu wollen, beeinträchtigt zu sein. Unsere Persönlichkeit wird sich zu ihrer ganzen Schönheit und Reife entwickeln, und unser ganzes Sein wird Gott, uns selbst und anderen Freude machen.

      Leben in der Ewigkeit? Ein Leben voller Daseinslust, rundherum perfekt. Ein Zusammenspiel multitalentierter Leute, die sich von Herzen lieben, miteinander leben und endlich mit dem vereint sind, von dem sie ja schon immer wussten, dass er da ist.

      Diese Woche soll meine Ewigkeitswoche werden. Ich will Momenten mit Ewigkeitscharakter besondere Aufmerksamkeit schenken. Eine klare Sternennacht, ein Sonnenuntergang, eine wunderschöne Blume, eine intime Zärtlichkeit, ein vertrauensvolles Gespräch bei einem Glas Wein, eine besondere Fähigkeit, die mein Staunen hervorruft – alles Vorboten, die Jesus mir schickt, damit ich den Himmel nicht vergesse. Ich will all meine Fantasie nutzen, um mir Ewigkeitsmomente vorzustellen. Geborgenheit, Trost, Liebe, Glück – diesen Worten will ich Bilder geben СКАЧАТЬ