50 weitere archäologische Stätten in Deutschland - die man kennen sollte. Wolfram Letzner
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СКАЧАТЬ Hunneberget bei Kristiansstad (Südschweden) ausgegraben wurde. Solche Verknüpfungen zeigen, wie großflächig ur- und frühgeschichtliche Kulturen sein konnten (Abb. 3).

      Neben den rekonstruierten Gebäuden beeindruckt den Besucher aber auch der Umstand, dass in ihnen das Leben in der Jungsteinzeit lebendig dargestellt wird. So bieten sich den Gästen des Archäologischen Parks Möglichkeiten, entweder handwerkliche Tätigkeiten kennenzulernen oder sich im Bogenschießen zu üben.

      Wer einen Garten hat, kann sich gut vorstellen, wie schwierig es ist, ein so großes Gelände zu pflegen. Aber auch hier bietet das Konzept der Parkanlage eine Lösung an: Alte Haustierrassen werden in einer halboffenen Art gehalten. So lebt das Vieh in den Wintermonaten auf den Weiden.

      Das Museum befindet sich in einem ehemaligen Kurhotel und zeigt auf zwei Ebenen seine Sammlungen. Im Hauptgeschoss werden drei Räume genutzt. Raum 1 zeigt Funde aus der Eiszeit und thematisiert schlagwortartig die Neandertaler, während der zweite Raum sich mit den frühen Bauernkulturen des Neolithikums und der Bronzezeit auseinandersetzt. Der letzte Raum des Hauptgeschosses beginnt mit Funden aus der Eisenzeit und endet zeitlich im frühen Mittelalter.

      Das Untergeschoss bietet Raum für Sonderausstellungen. Daneben findet hier das „Bernsteinkabinett“ seinen Platz und es wird über das Thema „Grab und Kult in der Urgeschichte“ berichtet. Für weitere Aktivitäten kann zusätzlich der Hof genutzt werden.

      Abb. 3 Albersdorf. Steinzeitpark Dithmarschen. Rekonstruktion des Opferplatzes.

       Steinzeitpark Dithmarschen

      Süderstraße 47

      25767 Albersdorf

      Tel.: 04835 - 971097

       http://www.steinzeitpark-dithmarschen.de

       Museum für Archäologie und Ökologie Dithmarschen

      Bahnhofstraße. 29

      25767 Albersdorf

      Tel.: 04835 - 971974

       http://www.museumalbersdorf.de

       Literatur

      R. Kelm, Die Jungsteinzeit Norddeutschlands erlebbar machen. Erweiterung des Steinzeitparks Dithmarschen in Albersdorf, Antike Welt 43/​1 (2012) S. 86–89; S. Reiß, Landschaftsgeschichte Dithmarschens (2006);

      V. Arnold/​R. Kelm, Rund um Albersdorf – Ein Führer zu den archäologischen und ökologischen Sehenswürdigkeiten (2004).

       Lebenswelt der Eiszeit, Gräber aus der Bronzezeit, slawische Befestigungen und schließlich die nicht ganz so romantische Welt einer ländlichen Burg des Hochmittelalters – das alles erlebt in einem Museum in der Idylle eines heutigen Dorfes.

      02LÜTJENBURG – VON DER EISZEIT BIS ZUM MITTELALTER

       Schleswig-Holstein

      Etwa 38 km östlich der Landeshauptstadt Kiel liegt das Städtchen Lütjenburg. Schaut man auf seine Geschichte, so scheint es auf den ersten Blick, als ob diese im Hochmittelalter beginnen würde. Jedoch weisen schriftliche Quellen auf eine deutlich frühere slawische Siedlung oder Befestigung hin, deren Namen mit Liuchta und später mit Lutilinburg überliefert wurde.

      Funde und Befunde

      Dieser Ort wird von der Forschung im Umland der heutigen Stadt vermutet. Hierbei bieten sich zwei slawische Wallanlagen an, die etwa 2 km nördlich der Stadt liegen mit der Ortsbezeichnung Stöfs. Stöfs 1 trägt auch den Namen „Alte Burg“. Bis auf eine Grabung im Jahr 1959 ist die Anlage nur schlecht erforscht. Sicher ist, dass es sich hier um eine Anlage mit zwei halbkreisförmigen Abschnittswällen handelt und den Wällen jeweils Gräben vorgelegt waren. An der Südseite der Anlage fehlen Befestigungen, weil hier ein Steilhang als Schutz ausreichte. Die Wälle sind in unterschiedlicher Höhe erhalten. Aufgrund der archäologischen Untersuchungen wird die Anlage in slawische Zeit datiert (9./​10. Jh.).

      In unmittelbarer Nähe muss sich aber eine bronzezeitliche Siedlung befunden haben. Ein dicht besetztes Gräberfeld, das wohl nicht vollständig untersucht wurde, weist sicher zwei Grabhügel dieser Periode auf.

      Stöfs 2 liegt nur wenige hundert Meter nordöstlich von Stöfs 1. Es handelt sich dabei um einen Abschnittswall, der eine Landzunge, die in den Großen Binnensee reicht, abriegelt. An der Seeseite ist die Anlage offen. Die Befestigungsreste, datiert in das 9./​10. Jh., sind nicht mehr besonders prägnant.

      Für den Besucher wird es aber in Lütjendorf selbst ebenfalls spannend: Hier findet sich eine zugegebenermaßen recht freie Rekonstruktion einer hochmittelalterlichen Burganlage, einer Niederungsburg (Abb. 4). Sie wird vom Typ her als Motte bezeichnet, die in ganz Norddeutschland weit verbreitet ist und besteht aus einer Vorburg und der Hauptburg. Bezeichnend für die Hauptburg ist ein Wassergraben, der einen künstlich aufgeschütteten Hügel umschließt, der befestigt war. Wie man sich das Leben auf einer solchen mittelalterlichen Burg vorstellen muss, verdeutlichen die verschiedenen Gebäude wie etwa Speicher, eine Schmiede, aber auch das Wohnhaus des Burgherrn oder eine Kapelle. Sicher beachtenswert ist, dass sich solche Anlagen deutlich von dem romantischen Idealbild einer Burg als steinernes Monument unterscheiden.

      Wie der Name des Museums schon verdeutlicht, geht es darum, einen wichtigen Abschnitt in unserer Geschichte darzustellen: die Eiszeit. Es gilt von der Umsetzung dieses Themas her als einzigartig.

      Die Rückschau auf den aktuellen Klimawandel ist für den Besucher sicherlich besonders interessant. Der Schwerpunkt des Hauses liegt u. a. darauf, wie sich die Eiszeit auf Mensch und Tier ausgewirkt hat. Dies wird durch zahlreiche Ausstellungsstücke, Diaramen und Texte verdeutlicht.

      Die Dauerausstellung wird regelmäßig durch Sonderausstellungen ergänzt, sodass sich ein mehrfacher Besuch lohnt.

      Abb. 4 Lütjenburg. Rekonstruktion der mittelalterlichen Turmhügelburg.

       Turmhügelburg

      Lütjenburg, Bunendorp

      24321 Lütjenburg

       http://www.turmhuegelburg.de/​index.html

       Eiszeitmuseum

      Niental 7

      24321 Lütjenburg

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