Название: Ich. Ich. Ich. Die Spinne im Netz
Автор: Gabriele
Издательство: Автор
Жанр: Здоровье
isbn: 9783892016663
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Jeder von uns gibt heute das ein, was morgen ist oder was ihn morgen trifft. Unser Verhalten ist entscheidend. Entweder wenden wir uns Gott zu und schaffen einen lichten, edlen Charakter, ein lichtes Bild unseres Daseins, das sich dem göttlichen Ebenbild nähert, oder wir schaffen uns weiterhin unser egoistisches Bildnis, das sich als schlechter Charakter ausweist, sich bildhaft in Form und Gestalt darstellt und zeigt, wer der Mensch wirklich ist.
Wollen wir uns selbst erkennen, dann sollten wir in die vielen Spiegel sehen, mit denen wir täglich konfrontiert sind: unsere Mitmenschen und die vielen Situationen des Tages. Sie spiegeln unser göttliches Verhalten oder unsere Entsprechungen wider.
Wer beginnt, sich anhand des Gesetzes der Entsprechung in der Selbsterkenntnis zu üben, dem wird es vielfach ein wenig ungemütlich, denn es ist leichter, schlichtweg auf den Nächsten zu weisen und diesem alles Üble zuzusprechen und zuzuschreiben. Doch bald wird er merken, dass jeder nur über die Selbsterkenntnis frei werden kann – dank des Christus Gottes, der durch Seine Erlöserkraft unser Retter und Befreier ist.
Durch die Sünde schuf und schafft der Mensch seine individuelle Wahrnehmung. Er sieht und hört sich selbst
Wie schon dargelegt, ist jeder von uns der Erbauer seines eigenen Gesetzes und sein eigenes personifiziertes Gesetz. Jeder kann sich jedoch täglich zum Guten wandeln mit der Hilfe des Christus Gottes in uns. Wenden wir uns dem Christus-Gottes-Geist in uns zu, dann wird unser Charakter edler, unsere Sinne werden feiner, unsere Gedanken selbstloser, unsere Worte ehrlicher und unsere Taten mehr und mehr gottgewollt. Unser ganzes Sinnen und Trachten ist dann auf Aufrichtigkeit ausgerichtet. Dann werden wir gerecht, tolerant, wohlwollend, liebevoll. Unsere Sinne erfassen dann immer mehr das Positive, weil unser Sinnen und Trachten gottbewusster wird. Dann erfüllen wir auch die sinngemäßen Worte des Christus Gottes, die lauten: »Was du willst, dass die anderen dir tun, das tue du ihnen zuerst.«
Wenden wir uns von Gott, dem Gesetz der Liebe, ab, dann polen wir die Worte des Christus Gottes um, und wir sagen: »Die anderen sollen tun, was ich will. Dann will ich nachdenken, ob auch ich ihnen ein Quentchen ihres Willens erfülle.« Durch die Abkehr von Gott wirken unsere Sünden, also unsere Entsprechungen, immer mehr auf unsere Sinneswelt ein, die wiederum unseren Charakter prägt. Das geht wie folgt vor sich: Das innere Auge, welches das Walten der Gottheit schaut, wird von der Sünde überschattet. Durch die Sünde schuf und schafft sich der Mensch seine individuelle Wahrnehmung. Die Sünde sieht nur wieder sich selbst: die Sünde.
Wer z.B. seine begüterten Mitmenschen beneidet, prägt damit sein Sehorgan. Das Auge des Neides sieht immer nur wieder Begüterte, Menschen, die bessergestellt sind als er. Das bringt sogleich Emotionen und Gedanken mit sich. Der Betreffende sieht sich selbst als den Schon-immer-zu-kurz-Gekommenen, dem viele andere manches, ja alles Erstrebenswerte vorenthielten und vorenthalten.
Die Welt des Neidischen ist voll von Beneidenswerten. Er ist immer wieder erstaunt und empört, weil ihm durch seine Brille des Neides scheint: Die meisten haben mehr als er, und dies – so meint er – unverdientermaßen. Sind wir voller Neid, so sehen, so fühlen, so denken, so hören wir immer das, was uns der Neid eingibt.
Je öfter wir über den Begüterten nachdenken und den Neid fördern, um so zahlreicher werden dann auch die Assoziationen hin zu diesem Menschen sein. Die unzähligen Augenblicke, welche die Gedanken, Wünsche und Gefühle hervorbringen, prägen unser Ober- und Unterbewusstsein und die Leinwand des Auges. Die eingegebenen Gedanken- und Wunschbilder werden vom Auge reflektiert. Das so geprägte Sehorgan ist dann unser individuelles Sehbild, das dann für uns die Realität ist. Die göttlichen Impulse der Liebe und des Tugendhaften werden von der Sünde, der Untugend des Neides, überschattet.
Der von Neid Geprägte hört z.B. den Begüterten reden. Was geschieht? Sein Sehorgan, das schon entsprechend programmiert ist, wirkt nun mit Bausteinen der Bilderprägung auf den Gehörsinn ein. Dadurch wird das Gehörte entsprechend vorgeprägt. Durch den Einfluss des Sehorgans denkt dann der Neidische: »Der hat gut reden! Er besitzt, was ich nicht habe. Er gestaltet sein Leben angenehm und lässt andere für sich arbeiten.« Er denkt weiter, etwa: »Seine Worte sind mir zuwider. Ich will ihn nicht hören und nicht sehen.« Was der vom Neid Geprägte vernimmt, entspricht den Bildern, die schon seine Sinne trüben. Bausteine bestimmter Bilder der Prägung des Sehorgans wirken also nun auf den Gehörsinn ein und programmieren ihn entsprechend.
So gerät der Mensch in eine Sackgasse seines Egos. Wir sehen nicht mehr klar. Durch das Sündhafte, das uns beherrscht, verlieren wir mehr und mehr den Bezug zur Realität. Um diesen und uns selbst wiederzufinden, sollten wir, anstatt dem Nächsten Vorwürfe zu machen, die Ursache unserer menschlichen Schwäche, unseres Neides, in uns finden, um sie zu bereinigen, nicht mehr zu tun und um statt dessen im Leben der göttlichen Gesetzmäßigkeiten die Stärke aufzubauen.
Die wechselseitige Prägung unserer Sinne und unseres Fühlens, Empfindens, Denkens, Redens und Tuns baut unsere Verhaltensmuster auf. Reaktionen führen zu Aktionen
In der ganzen Unendlichkeit gibt es nichts Statisches. So wirkt der Sehsinn auf den Gehörsinn ein und der Gehörsinn auf den Sehsinn; beide wirken auf den Geruchs-, Geschmacks- und Tastsinn ein, diese wiederum auf den Seh- und Gehörsinn. Durch das Bildmaterial der Sinne werden unsere Gefühle, unsere Gedanken, Worte und Handlungen, unsere Wünsche und Leidenschaften geprägt, die dann wieder auf das Bildmaterial unserer Sinne einwirken. So entsteht unsere kleine, persönliche Welt, unsere Ichwelt, die Wunschwelt, auch die Welt unserer Triebe und Leidenschaften sowie die Welt der Farben, Formen, Düfte und Klänge, die unserer Wesensart entspricht.
Es wurde gesagt, dass die Programme des Seh- und Gehörsinns auf den Geruchssinn einwirken. Durch die entsprechenden Bausteine des Bildmaterials unseres Seh- und Gehörsinns wird der Geruchssinn geprägt. Der Mensch wird sodann zu jenen Geruchsstoffen gelenkt, die den Steuerungsmechanismen des Seh- und Geruchssinns entsprechen. Der Mensch beginnt, bestimmte Düfte, Speisen und Getränke zu bevorzugen. Die bevorzugten Geruchsstoffe, die bevorzugten Speisen und Getränke und die daraus hervorgehenden Wünsche und Gedanken prägen wiederum den Geruchssinn. Diese verschiedenen Geruchsprogramme, die gleichzeitig Steuerungsmechanismen für die weiteren Sinne sind, haben ihren spezifischen Geruch, der über die Drüsen des Körpers ausgeschieden wird. Die für den Geruchssinn gespeicherten Programme und alle anderen Programmierungen bestimmen die Verhaltensmuster des Menschen, seinen Charakter und seinen Körpergeruch.
Viele kennen den abwertenden Ausspruch: »Den kann ich nicht riechen.« Wer tiefer in diese seine Aussage hineinfühlt, weiß, warum er seinen Nächsten nicht riechen kann, was er an seinem Nächsten auszusetzen hat. Der Körpergeruch des einen weckt beim anderen Entsprechungen, die über den Bereich des Seh- und Geruchssinnes angestoßen und aktiviert werden, deren Wurzeln jedoch in ganz anderen Bereichen liegen können. Die Worte »Den kann ich nicht riechen« enthalten für uns eine tiefere Bedeutung, über die uns unsere Gefühls- und Empfindungsebene Aufschluss geben kann. Wir müssen also unseren Ausspruch analysieren, um die Gründe, die Ursachen dafür zu finden, warum wir unseren Nächsten »nicht riechen können«, das heißt, ihn ablehnen.
Wir Menschen neigen dazu, über solche und ähnliche Gedanken hinwegzugehen, ohne uns der tieferen Bedeutung bewusst zu werden, also ohne uns Klarheit darüber zu verschaffen, was uns dies sagen möchte. Solange wir unsere Gemütsaufwallungen, unsere negativen Gedanken, Worte und Handlungen, die immer wieder zu Gemütsbewegungen führen, nicht analysieren, um die Gründe der Aufwallung zu finden – die wir dann auch mit der Hilfe des Christus Gottes in uns bereinigen und nicht СКАЧАТЬ