Название: Mein lieber Eduard
Автор: Friedemann Steiger
Издательство: Автор
Жанр: Историческая литература
isbn: 9783960087977
isbn:
Kuh und Halfterketten..........................................................1, 22
Ackergeschirr................................................................................ 2
Kuhgeschirr .................................................................................. 5
Axt, Beil...................................................................................0, 20
Drei Leitern .................................................................................. 1
Vorräte an Sämereien ................................................................ 10
Zehn Zentner Zuckerrunkeln.................................................. 40
An baren Auslagen:
Kleesaat ........................................................................................ 2
Holz zu machen .....................................................................5, 20
An Förster Gerlach............................................................... 1, 10
Frachtauslage für Wein .........................................................3, 19
Ferner: Stühle, Sofa, Tische, Tafeln, Bänke, Säcke, Planen, Gewichte, Waschrolle, Waschmaschine, Siebe, Sensen, Planen, Obstlagen, Küchengeräte, Flachs und Flachsgeräte. Das alles wird genannt. Darunter auch für allein hundert Taler das Gewächs- und Bienenhaus mit veredelten Pflanzen und Stecklingen.
Darunter steht: Die ganze Summe des Inventars beträgt 766 Taler; 116 Taler sind erlassen. Bezahlt wurden 650 Taler. Nach unserer vom Konsistorium genehmigten Auseinandersetzung bezahlt mein Sohn für die Ernte 300 Taler. Für die Melientien zahlt er 84, 18 Taler. Melientien, das ist der Mehrwert und meint die weitere Bewirtschaftung bis zum Sommer. Die Hauptfrucht war Roggen, für den er 118 Taler als Ertrag verrechnet. Weizen brachte 42 Taler, Gerste 72 Taler, Hafer 84 Taler, fünf Fuder Heu und vier Fuder Grummet brachte 72 Taler, Bohnen 32 Taler, Erbsen 24 Taler, Runkeln 15 Taler, Kartoffeln 15 Taler, Runkelpflanzen 7 Taler, Runkelssamen 50 Taler. Das waren insgesamt 531 Taler, die er auf 384 Taler ermäßigte. Wobei er versichert, das sei das geringste Angebot, sonst hätte er es besser auf dem Halm stehen lassen.
Wir wollen, um manche Einzelheit in den Briefen des Christian Friedrich Steiger an seinen Sohn Eduard besser verstehen zu können, hier noch die Worte des scheidenden Vaters an seine Kinder bringen:
„Mein Vater hatte mit meiner Mutter ca. 5000 Taler bekommen. Als er zur zweiten Heirat schritt, legte er jedes seiner Kinder mit 800 Talern ab und vermachte meiner Stiefmutter, wenn ich nicht irre 2500 Taler. Ob mit Recht oder Unrecht, darüber möchte ich mir als Kind kein Urteil erlauben. Meine Stiefmutter war keine Wirtin. Mein Bruder und ich, wir studierten und als mein Vater starb, war der größte Teil der 5000 Taler absolviert.
Bei der Auseinandersetzung wollte ich und mein Bruder keinen Eklat machen und dem Publico ein schiefes Urteil über den seligen Vater nicht gestatten und verzichteten auf unseren Erbteil, obgleich wir vor allem Anspruch auf die uns ausgeworfenen Raten machen konnten, so dass unser Herr Schwager, der Rat Oberländer, sich seine 800 Taler auszahlen ließ, obgleich dieser Schleicher recht wohl wusste, wie die Verhältnisse standen. Wir verzichteten aber nicht nur auf unseren Erbteil, sondern opferten sogar die von der Tante hier ererbten 300 Taler, um der Stiefmutter und dem Oberländer das Maul zu stopfen. Das würden wir nicht gekonnt haben, hätten wir nicht von einer Tante in Harzgerode geerbt. Nur dadurch war es uns möglich, auf unseren Erbanteil zu verzichten. Mir blieb so viel, dass ich hier die Wirtschaft übernehmen konnte. Ich heiratete. Leider war meine Frau keine Wirtschaftsverständige und bei ihrer Freundlichkeit und Zuvorkommenheit riss der Besuch nicht ab. Die Wirtschaft wurde vernachlässigt. Ich sah meinem Ruin entgegen und fürchtete schon, das Schicksal mancher Amtsbrüder teilen und Schulden machen zu müssen und so entschloss ich mich, das Pfarrland zu verpachten und das war zu meinem und zu eurem Glücke.
In den damaligen Jahren war ich sehr kränklich und fürchtete meinen frühen Tod und dachte darauf, wie ich Frau und Kindern wenigstens ein Obdach verschaffen möchte. Im Jahre 1812 erlangte ich von der Gemeinde, dass sie mir den Sumpf von der Mühle bis ziemlich an die Schmiede für ca. 40 Taler als Eigentum überließ. Der Sumpf wurde mit 4000 Fudern Erde ausgefüllt. Das Grundstück wurde eingefriedet. Das kostete mich 300 Taler. Aber so war Grund und Boden zum Hausbau beschafft.
Um den schönen neuen Platz zu bepflanzen, musste ich nach Ballenstedt und sah hier, wie man einen solchen Boden durch Baumzucht verwerten könnte. Ich nahm zugleich hundert Wildlinge, säte Obstkerne, die flätig, also sehr gut aufgingen. 1813, etwa drei Wochen vor Johanni, bepflanzte ich einen großen Teil des Gartens. In dem lockeren schönen Boden wuchsen die Wildlinge bis zwei und drei Fuß hoch. Im darauffolgenden Sommer fing ich an zu veredeln, hatte aber wenig Glück damit. Doch das störte mich nicht. Ich bin oft sehr früh an die Arbeit gegangen, weil manches Bäumchen zwei-bis dreimal veredelt werden musste. Die Bäumchen wuchsen vortrefflich und 1817, zum Fest des Reformationsjubiläums, konnte ich schon so viele Bäume an die Bauern abgeben, dass der Lutherplatz und der Gemeinderasen am „Kalten Graben“ bepflanzt werden konnte. Auf beiden Plätzen war jedem Hausbesitzer erlaubt, drei Stellen zu bepflanzen.
Meine erste Einnahme belief sich auf 130 Taler und so hab ich nach und nach so viel aus meiner Baumschule gelöst, dass Grund und Boden sich bezahlt machten und das Kapital zum Hausbau noch übrig blieb. Dadurch hat sich dieses Grundstück durch meine saure Arbeit gleichsam selbst erschaffen“.
Mit König, Berbisleben, legte er eine zweite Baumschule an, denn das Nachpflanzen wollte nicht gedeihen. Damals kannte er noch nicht das Rigolen; in 40 -70 Zentimeter Tiefe wurde der Kulturboden aufgelockert und die obersten und untersten Bodenanteile wurden umgeschichtet. Wörtlich: „Das war aber ein saures Stück Arbeit. Oft bin ich früh um sieben Uhr, wenn ich von vier Uhr an meine amtlichen und sonstigen Arbeiten erledigt hatte, hinüber gegangen und habe den ganzen Tag veredelt und beschnitten, so dass ich mir oft nicht einmal die Zeit nahm, um die Suppe, die mir Caroline brachte, zu verschlingen und wenn ich am Abend um sieben Uhr nach Hause kam, war ich oft auf äußerste erschöpft“. (Danach wurde ein Acker am Dorf gepachtet und wieder eine Baumschule angelegt).
Mein Sohn Eduard war stellungslos. Er kam zurück und nahm sich der Baumschule mit Eifer und Liebe an und erleichterte mir dadurch die saure Arbeit. Meine Frau starb 1848. Meine Auguste nahm sich der Wirtschaft an. Die Besuche nahmen bedeutend ab, weil hierbei nicht so vorgegangen wurde wie früher. Wir lebten einfach und zurückgezogen. Um meinem Sohn Eduard ein zwar knappes, aber doch notdürftiges Unterkommen zu sichern, suchte ich unter großen Schwierigkeiten und vielen Verdruss, die letzte Baumschule auf dem Heringer Domänenlande, dem sogenannten Kirchhofe, anzulegen. Eduard arbeitete unverdrossen und legte nebenbei den Samenhandel an, bis er endlich in Werningerode pachtete.
Trotz aller Mühe und Arbeit, die er auf die Baumschule und den Samenhandel verwendete, habe ich ihm auch nicht die geringste Entschädigung geboten und er selbst war zu bescheiden, um solche zu verlangen und ich habe mir im Stillen oft Vorwürfe darüber gemacht.
Meine Tochter Auguste hat mir nach dem Tod ihrer Mutter die Wirtschaft treu und zu meiner Zufriedenheit geführt. Sie hat auch manche Ersparnisse eingeführt und dadurch den häufigen und oft lästigen Besuchen ein Ende gemacht. Ich erlaubte ihr Käse, Bier und dergleichen, was in der Wirtschaft nicht gebraucht wurde, zu ihrem Nutzen zu verkaufen. Auch hielt ich ihr in den letzten Jahren eine Sau, deren Erlös sie bekam, um auf diese Weise ein kleines Kapital zu sammeln, so dass sie mit dem, was sie nach meinem Tod bekommen wird, ohne Sorgen bei ihrer bekannten Sparsamkeit СКАЧАТЬ