Mein lieber Eduard. Friedemann Steiger
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Название: Mein lieber Eduard

Автор: Friedemann Steiger

Издательство: Автор

Жанр: Историческая литература

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isbn: 9783960087977

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СКАЧАТЬ erwähnte Schwager Oberländer hatte die Sophie Christiane Steiger geheiratet, also eine Schwester des Christian Friedrich Steiger, von dem die Briefe an seinen Sohn Eduard erhalten sind. Dieser Christian Friedrich Steiger (also Steiger II) hatte auch Geschwister: Ernst Christian Ludwig Steiger, der sich im Herbst 1791 erhängt hatte; Grund unbekannt und Johann Friedrich Wilhelm Steiger, der Prediger in Schlotheim war. Es gab auch eine Schwester von Christian Friedrich Steiger, die am 8.11. 1806 im Alter von 79 Jahren verstarb.

      Unser Christian Friedrich Steiger II, der die Briefe an seinen Sohn Eduard in den letzten Jahren seines Lebens, und den oben erwähnten Bericht über seinen Vater mit 26 Jahren schrieb, wurde am 1. 6. 1780 früh 7 Uhr geboren und am 2. Sonntag nach Trinitatis, es war der 4. 6. 1780, getauft. Christian Friedrich Steiger II besuchte die Fürstenschule zu Grimma, danach die Universitäten in Wittenberg und Leipzig. Er wurde von fürstlicher Seite berufen am 21. 4. 1807 in Windehausen der Nachfolger seines Vaters. So steht es in der Kirchenchronik, geschrieben von einem gewissen Leopold, Nordhausen von 1817. Ein Gemeindevorsteher schreibt: „1812 erwarb Pfarrer Steiger von der Gemeinde im Dorfe zwischen Mühle und Schmiede ein Sumpfgebiet. Er ließ in vier Wochen 2000 Fuder Erde aus dem „Kalten Graben“ hineinfahren und die Fläche mit Obstbäumen aus Ballenstedt anpflanzen. Dort errichtete er ein Wohnhaus für seine Erben. Darin wohnte der Lehrer beim Neubau der alten Schule im Jahre 1833. Dieses Haus wurde 1911 durch ein neues ersetzt. Pastor Christian Friedrich Steiger II hat hier 55 Jahre und zwar vom April 1807 bis zum 1. 5. 1862 segensreich amtiert. Im Jahre 1857 wurde in großartigster Weise sein 50-jähriges Amtsjubiläum gefeiert. So viele Festteilnehmer sind wohl aus irgendeinem anderen Anlass vorher und werden wohl jemals nicht wieder hierher kommen. Außer den Mitgliedern des Konsistoriums (Stolberg-Roßla war das älteste lutherische Konsistorium der Welt), den vielen bekannten und befreundeten Amtsbrüdern, waren sämtliche Logenbrüder mit ihren Angehörigen und viel Volks aus den umliegenden Ortschaften hierhergekommen. Der Logenwirt Schneegaß aus Nordhausen hatte ein großes Zelt aufschlagen lassen.

      Das Jubiläumsfest dauerte drei Tage. Es wurde jeden Tag auf dem Schulplatz auf zwei Tanzflächen von Jung und Alt getanzt.

      Nach seiner Pensionierung lebte er noch einige Jahre. Er war allgemein beliebt und verehrt. Er hatte für alle denkbaren Wirtschaftsinteressen großen Sinn und reiches Wissen und legte eine große Baumschule an. Durch die Einführung und Vertreibung der besten Obstsorten erwarb er sich einen großen Ruf. In der engeren und weiteren Umgebung holten sich die Gemeinden ihre Obstbäume. In unserer Gemeinde regte er an, dass große und ergiebige Obstplantagen angelegt wurden. Er war Mitbegründer des landwirtschaftlichen Vereins der Goldenen Aue in Nordhausen und viele Jahre Logenmeister der Freimaurerloge in Nordhausen. Am 12. 5. 1808 heiratete er Johanna Christiane Sophie Schulze, die am 29. 11. 1776 in Nordhausen geboren war und am 4. 3. 1848 in Windehausen am Nervenschlag verstarb. Sie hinterließ ihren Gatten, drei Töchter, zwei Söhne und zwei Enkel verstorbener Töchter. Soviel wissen wie:

      Christiane, die älteste, heiratete den Prediger Karl Friedrich August Müller. Zwei Kinder, Sydonie und Hermine werden genannt. Nach dem frühen Tod der Christiane heiratete Müller am 25. 1. 1834 die Schwester Therese Auguste, die am 21. 3. 1809 in Windehausen geboren ist; er hat mit ihr auch noch Kinder.

      Caroline heiratet mit 23 Jahren am 8. 10. 1833 in Windehausen den Doktor und späteren Sanitätsrat Ferdinand Grützmann in Heringen.

      Die vierte ist Henriette Sophie Emilie; sie heiratet am 20. 10. 1843 den Kaufmann und Fabrikanten Gustav Schmidt aus Meerane in Sachsen. Sie hatten einen Sohn, den Gustav. Er war das Schmerzenskind der Familie. Er ging nach Amerika und wurde dort auch Kaufmann. Christian Friedrich Steiger, sein Opa, hing sehr an ihm und begleitet ihn lebenslänglich mit seinem Gebet.

      Die fünfte Tochter war Julie Emilie. Sie heiratete am 7.2. 1837 den Prediger Theodor Oertel aus Großwelsbach bei Langensalza. Sie haben drei Töchter und einen Sohn. Eine Tochter heißt Ilse, eine Agathe, die einen Forstmeister Gümpel im Elsass heiratete und eine ist Frau Büchner mit fünf Kindern in Erfurt.

      Das sechste Kind war Eduard Steiger, an den die Briefe seines Vaters mit den vielen Namen und Verbindungen, gerichtet sind. Er heiratete eine Kleemann. Über die Kleemanns sind wir mit Heinrich Anderten verwandt, geboren 1250 in Davenstede bei Hannover, gestorben 1317, verheiratet mit einer Alhedis. Über die Dompröpste von Zeitz sind wir übrigens mit Martin Luther verwandt. (Darüber auch in „Fröhlich unterwegs“)

      Das siebente Kind war Friedrich Carl Steiger. Er wurde Vikar in Klettstedt bei Langensalza. Er heiratete im Alter von fast 27 Jahren am 28. 7. 1840 in Halle eine Anna Emma Knauth, genannt Franz. Sie galt als eine Schwester des berühmten Komponisten Robert Franz. In Windehausen im Kirchenbuch steht nur, dass ihr Vater Spediteur in Halle und die Mutter eine geborene Schultesius gewesen ist. Mein Großvater Max, den ich nie kennengelernt habe und der 1936 bei einem Autounfall bei Friedrichroda umkam, erzählte, nach Aussagen meines Vaters, gerne von seinen Eindrücken im Windehausener Pfarrhaus: „Der Opa, also Christian Friedrich Steiger, hatte alle seine Kinder zum Mittag eingeladen. Nach dem Mittagessen gab es noch einen Kaffee und sie waren fröhlich miteinander. Opa hatte sich inzwischen zurückgezogen, um im Ohrensessel seine geliebte Pfeife zu rauchen. Eines der Kinder sagte nach einer gewissen Zeit, der Opa sehe so merkwürdig aus und nun mussten sie feststellen, er war bereits tot. Er war gestorben im Alter von 88 Jahren, 8 Monaten und 23 Tagen. Das war am 24. 2. 1869.

      Friedrich Carl Steiger war der dritte in der Steiger-Dynastie zu Windehausen. Auch er wurde der Nachfolger seines Vaters. Vorher war er Pfarrer in Obergebra gewesen. Er übernahm die Pfarrstelle am 1. 5. 1862 und starb im Januar 1870 im 62. Lebensjahr. Er war beliebt, ein tüchtiger Prediger; er hatte von seinem Vater die Baumschule übernommen und machte eine großartige und einträchtige Anlage aus ihr. Von den Freimaurern wurde ihm, wie seinem Vater, das Amt des Logenmeisters übertragen. Sein Sohn Carl, von dem in den Briefen des Christian Friedrich Steiger an seinen Sohn Eduard oft die Rede ist, war Reichsbankbeamter in Berlin. Er heiratete die Alwine aus Windehausen. Die Kinder sterben alle klein. Eine Tochter heiratete einen Schuldirektor in Schlotheim; sie hatte mehrere Töchter. Eine Johanne Therese Marianne heiratete einen Albert Vehsemeier, einen königlichen Regierungsgeometer zu Erfurt am 29. 7. 1862 mit 19 Jahren.

      Ich erwähne das hier nur, weil immer wieder in den Briefen des Christian Friedrich Steiger Namen auftauchen, mit denen wir nichts anfangen können und so wissen wir wenigstens, wer wozu gehört. Aber nun zu Eduard Steiger. Er wurde am 26. 3. 1815 in Windehausen geboren, getauft am 28. 3. Er wurde ein tüchtiger Landwirt; konnte aber nie einen eigenen Hof erwerben. Er war immer Pächter. Er war Oberamtmann in Sonneborn bei Gotha. Er heiratete Auguste Wilhelmine Johanna Kleemann, die am 18. 12. 1823 in Ebeleben geboren worden war. Die Trauung war am 26. 3. 1856. Zu der Zeit war er Pächter in Werningerode (Nicht zu verwechseln mit Wernigerode).

      Sie werden in den Briefen seines Vaters an ihn viel über die Verwandtschaft erfahren und das auch alles einordnen können. Er trauert um seine bereits verstorbenen Kinder, die Christiane, die mit dem reichen Grützmann verheiratet war. Der Sohn Fritz Grützmann war nach dem frühen Tod seiner Mutter oft im Pfarrhaus Windehausen zu Gast.

      Eine besondere Rolle spielt der Pastor Müller. Nach dem Tod von Caroline heiratet er die Auguste, die bis dahin dem Vater in Windehausen den Haushalt geführt hatte. Er galt als guter Mensch, dieser Müller. Aber er war ein Unglücksrabe. Er kam nie aus den Schulden heraus. Seine Unglücksstreiche sind zahlreich. Sein Pferd brach sich ein Bein. Er brauchte ein neues Pferd. Ein anderes Mal stürzte er auf einer vereisten Straße. Er musste lange liegen. Dann musste er sein Pferd СКАЧАТЬ