Beutewelt V. Bürgerkrieg 2038. Alexander Merow
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Название: Beutewelt V. Bürgerkrieg 2038

Автор: Alexander Merow

Издательство: Автор

Жанр: Историческая фантастика

Серия:

isbn: 9783954888139

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СКАЧАТЬ wäre es noch einmal mit einem Ausflug in die Wasserkammer?“, wollte einer der Aufseher wissen.

      „Das überlebt er vielleicht nicht. Dafür ist es langsam zu kalt! Wir sollen ihn zum Reden bringen und nicht gleich umbringen“, fuhr ihn der Vorgesetzte an.

      „Wir verpassen ihm ein paar Stromschläge!“, befahl er schließlich und fletschte die Zähne.

      „Ich weiß wirklich nichts …“, jammerte ihm Kohlhaas entgegen.

      „Halt dein Maul!“, zischte der KKG-Mann und einer seiner Gehilfen bereitete alles für die Stromfolter vor.

      „Wir lassen dich gehen, wenn du uns ein paar Informationen gibst“, bemerkte er.

      Frank schwieg und stierte halb benommen auf den Boden. Dann spürte er, wie metallene Klammern an seinen Zehen befestigt wurden.

      „Das alles weiß nur Tschistokjow, verdammt!“, wimmerte der General und biss sich vor Schmerz auf die Lippe.

      „Wir werden sehen, du reaktionäre Ratte! Ich bin sicher, dass dir im Laufe dieses langen Tages noch etwas einfällt. Stromstöße können das Erinnerungsvermögen oft auf wundersame Weise auf Vordermann bringen“, flüsterte der KKG-Offizier in Franks Ohr und strich sich über den Bart.

      Mittlerweile duzte ihn der verhörende Offizier, was bedeutete, dass man sich schon ein wenig kennengelernt hatte, schoss es Frank durch den Kopf. Er schüttelte den blödsinnigen Gedanken ab und konzentrierte sich wieder auf den Schmerz.

      Für einige Minuten herrschte eine bedrückende Stille in der grauen Verhörzelle. Kohlhaas atmete schwer und betete im Inneren, dass der heutige Tag schnell vorbeigehen würde. Doch auf ihn warteten noch furchtbare Qualen.

      „Wie viele Divisionen hat Tschistokjow aufgestellt?“, bohrte der Kollektivist nach und setzte ein sadistisches Lächeln auf.

      Frank schnaufte und versuchte, dem stechenden Blick seines Peinigers auszuweichen. Der Aufseher schüttelte den Kopf.

      „Strom!“, fauchte er in Richtung seines Gehilfen. Ein weiterer Schrei hallte durch den Gefängniskomplex.

      Die Volksarmee der Rus unternahm am 08.12.2038 mit 10.000 Mann einen Angriff auf Vysnij Volochek, einer Stadt westlich von Rybinsk, und konnte die Ortschaft nach heftigen Straßenkämpfen einnehmen. Die kollektivistischen Milizen stießen ihrerseits zur gleichen Zeit bis nach Pervomajsk in der südlichen Ukraine vor und erlangten die Kontrolle über die Kleinstadt und einige umliegende Dörfer. Am 10.12.2038 rief Vitali Uljanin offiziell den Kriegszustand aus und forderte die Bevölkerung auf, zu den Waffen zu greifen. Der Bürgerkrieg war eröffnet. Artur Tschistokjow antwortete darauf mit einer leidenschaftlichen Rede im weißrussischen Fernsehen und erklärte den Weißrussen und Balten, dass jetzt die Zeit für den großen Kampf um die Freiheit gekommen sei.

      Noch bevor der Winter über die russischen Weiten herfiel, kam es zu einer Reihe von Scharmützeln in den ländlichen Regionen im Westen des Landes. Dann zogen sich beide Seiten erst einmal zurück und bereiteten weitere Angriffe vor.

      „Was wird Japan tun, wenn die Feuer des Krieges ganz Russland erfassen?“, fragten sich die Mitglieder der weißrussischen Regierung in diesen Tagen wieder und wieder.

      Ohne die Unterstützung des mächtigen Inselstaates waren sie gegen die vereinte Macht der schwarz-roten Milizen und GCF-Soldaten auf Dauer chancenlos. Der Kapitalismus und der Kollektivismus, diese angeblichen Todfeinde, begannen sich in diesen Tagen wie zwei alte Freunde zu einer bizarren Front zusammenzuschließen, um ihren gemeinsamen Gegner zu vernichten. Würde Matsumoto seine Bündnispflicht gegenüber Weißrussland und den baltischen Staaten erfüllen? Artur Tschistokjow und seine Getreuen zerbrachen sich darüber die Köpfe und hofften auf eine positive Reaktion aus dem fernen Osten. Erst hatten sie Franks Tod beweinen müssen und jetzt wartete ein schrecklicher Bürgerkrieg gegen einen immer mächtiger werdenden Feind auf sie.

      Prof. Hammer war stolz auf seine wissenschaftlichen Leistungen. Er hatte den neuartigen Plasmawerfer nach intensiven Forschungen in den letzten Wochen noch erheblich verbessern können und die Gefahr, dass die hochmoderne Waffe überhitzte und explodierte, war merklich verringert worden.

      Demnächst sollte sie in Produktion gehen, damit sie im Ernstfall wenigstens einigen Volksarmisten dienen konnte. Herr Wilden hatte vorgeschlagen, zunächst 500 dieser fortschrittlichen Infanteriewaffen herstellen zu lassen. Schließlich gab Artur Tschistokjow grünes Licht für diesen Auftrag.

      In mehreren umgerüsteten Industrieanlagen in Weißrussland und im Baltikum wurde zügig mit der Produktion der wirkungsvollen Kriegsgeräte begonnen. Heute war eine kleine Delegation aus Minsk erneut zum unterirdischen Forschungslabor von Prof. Hammer im Baltikum aufgebrochen, darunter auch der Präsident, sein Außenminister und einige Militärs.

      „Look at this!“, sagte der ergraute Wissenschaftler, setzte sich eine Schutzbrille auf und postierte sich hinter einem Plasmawerfer, den er auf eine Halterung montiert hatte. Die Gäste gingen einen Schritt zurück und warteten ab.

      Kurz darauf zischten gleißende Blitze durch den Raum und ein unheimliches Knistern breitete sich aus. Der Professor gab nicht weniger als 20 Schüsse auf eine dicke Platte aus Stahl ab, die schließlich qualmend und teilweise zerschmolzen mit einem lauten Krachen nach vorne kippte.

      „Great!“, stieß Wilden aus und klatschte. Die anderen taten es ihm gleich. Auch Artur Tschistokjow staunte nicht schlecht. Er ging zu Prof. Hammer herüber.

      „If you shoot too often, the plasmagun overheats!“, warnte er, während sich ihm der Wissenschaftler zuwandte.

      „Ich habe einen verbesserten Kühlmechanismus eingebaut, damit ist die Überhitzungswahrscheinlichkeit des Plasmawerfers deutlich gesunken“, entgegnete der Erfinder auf Deutsch und lächelte stolz.

      „Das ist ein sehr gut Idee!“, antwortete Tschistokjow.

      Die übrigen russischen Gäste verstanden nichts und schauten sich fragend an.

      „I have invented a new cooling mechanism for this weapon!”, erläuterte ihnen Prof. Hammer, den Zeigefinger hebend. Die anderen Besucher nickten und schienen ebenfalls beeindruckt zu sein.

      „Er kann wirklich bis zu 20 Schüsse hintereinander abgeben, ohne zu überhitzen?“, erkundigte sich Wilden noch einmal.

      „Ja, aber das ist die höchste Frequenz. Danach sollte man ihn erst einmal für mindestens eine halbe Stunde nicht mehr abfeuern“, erklärte Prof. Hammer seinem deutschen Landsmann.

      „Aber immerhin!“, gab der Außenminister zurück. „Ein deutlicher Fortschritt im Vergleich zum letzten Mal.“

      „Ich werde weiter an der Verbesserung der Waffe arbeiten. Sie soll irgendwann gar nicht mehr überhitzen können“, sagte der Wissenschaftler und schraubte an dem Gerät herum.

      „Wir müsse so viele Plasmawerfer wie möglich lassen herstellen, Thorsten!“, betonte Artur Tschistokjow und sah seinen Freund freudestrahlend an.

      Wilden grinste: „Damit können wir eine ganze Phalanx aus Panzern zerstören, das ist besser als jede PAK. Gott segne diesen Mann!“

      Der ergraute Erfinder nickte zufrieden, um Wilden dann zu antworten: „Vielen Dank! Es ehrt mich, wenn ich einen so großen СКАЧАТЬ