Название: Schnelleinstieg in die Produktionsprozesse (PP) in SAP ERP und S/4HANA
Автор: Björn Weber
Издательство: Автор
Жанр: Программы
isbn: 9783960120391
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Im anschließenden Kapitel 6 werden Ihnen die Fertigungssteuerung und die dabei verwendeten Fertigungsaufträge vorgestellt. Sie lernen, wie diese Elemente aufgebaut sind und welche Schritte Sie im Laufe der Produktion durchlaufen. Zum Abschluss werden wir Ihnen in Kapitel 7 zeigen, wie in SAP ein Kapazitätsabgleich durchgeführt werden kann.
Dieses Buch soll Ihnen einen anschaulichen Einstieg in die Planungsprozesse mit SAP S/4HANA bieten und Ihnen helfen, anstehende Aufgaben besser zu erfüllen. Schauen Sie aber auch über das hier beschriebene Vorgehen hinaus und probieren Sie andere Funktionen aus, um Prozesse noch effektiver zu gestalten. Letztendlich führen viele Wege nach Rom.
Danksagung
Dieses Buch ist all jenen gewidmet, die mit offenen Augen durch die Welt gehen und immer wieder von Neuem bereit für Veränderungen sind.
Björn Weber: Meiner Frau und Lektorin danke ich für ihre Geduld und das Verständnis im Entstehungsprozess dieses Buches, sodass es mir gelang, mich auch in stressigen Zeiten auf das Essenzielle dieses Manuskriptes zu fokussieren.
Nikolaus Fankhauser: Meiner Frau Anna möchte ich herzlich dafür danken, dass sie mich zu jeder Zeit bei der Arbeit an diesem Buch unterstützt hat, und so auch in Kauf nahm, dadurch weniger Zeit mit mir verbringen zu können.
Ebenso bedanke ich mich recht herzlich bei Anja Achilles für die Arbeit als Lektorin und ihre wertvollen Tipps!
An dieser Stelle möchten wir ebenfalls Jörg Siebert und Martin Munzel für ihre außergewöhnliche Vision danken, wichtigen SAP-Content in Bücher zu verpacken, die keine dicken Wälzer sein müssen.
Wir hoffen, dass sich auf diesem Wege viele Anwender, die ansonsten häufig vor der Rezeption umfangreicher Fachbücher zurückschrecken, mit den breit gefächerten Möglichkeiten dieser Software beschäftigen. Ziel dieses Buches soll sein, dass diese Anwender und auch Sie, werter Leser, sich trauen, die oft ausgetretenen Pfade zu verlassen und sich kritisch zu fragen: Können wir das, was wir – vielleicht seit der Einführung von SAP – bisher tun, nicht sogar noch verbessern? Wir hoffen, wir können mit diesem Werk einen Beitrag dazu leisten.
In den Text sind Kästen eingefügt, um wichtige Informationen besonders hervorzuheben. Jeder Kasten ist zusätzlich mit einem Piktogramm versehen, das diesen genauer klassifiziert:
Hinweis
Hinweise bieten praktische Tipps zum Umgang mit dem jeweiligen Thema.
Achtung
Warnungen weisen auf mögliche Fehlerquellen oder Stolpersteine im Zusammenhang mit einem Thema hin.
Die Form der Anrede
Um den Lesefluss nicht zu beeinträchtigen, verwenden wir im vorliegenden Buch bei personenbezogenen Substantiven und Pronomen zwar nur die gewohnte männliche Sprachform, meinen aber gleichermaßen Personen weiblichen und diversen Geschlechts.
Hinweis zum Urheberrecht
Sämtliche in diesem Buch abgedruckten Screenshots unterliegen dem Copyright der SAP SE. Alle Rechte an den Screenshots hält die SAP SE. Der Einfachheit halber haben wir im Rest des Buches darauf verzichtet, dies unter jedem Screenshot gesondert auszuweisen.
1 Produktionsplanung
»Nicht nachbedenken, sondern vorbedenken soll der weise Mann.« (Epicharm, um 550 v. Chr. bis 460 v. Chr.)
In diesem Kapitel möchten wir Ihnen die Grundlagen der im SAP-System verwendeten Planungsansätze darlegen. Des Weiteren stellen wir Ihnen die wichtigsten Planungsstrategien vor und skizzieren das in den folgenden Kapiteln verwendete Beispiel.
1.1 Planungsansätze
MRP II (Manufacturing Resource Planning) ist ein Planungskonzept, das aus der Mengenbedarfsrechnung (MRP) weiterentwickelt worden ist. Ausgehend von der Mengenrechnung, wurden hierbei vorhergehende und nachfolgende Planungsschritte definiert, die eine ganzheitliche Produktionsplanung ermöglichen sollten.
So wurden die Absatz- und Produktionsgrob- sowie die Produktionsprogrammplanung zur Festlegung der Primärbedarfsmengen vor die Mengenbedarfsrechnung gestellt, während zur Feinplanung die Terminierung unter Berücksichtigung begrenzter Kapazitäten an die MRP angefügt wurde. Abbildung 1.1 zeigt alle Phasen des MRP-II-Konzeptes, auf die wir im Folgenden vertiefend eingehen werden.
Abbildung 1.1: Planungsphasen des MRP-II-Konzeptes
Die Absatzplanung stellt eine Mengenaufstellung der geplanten Verkäufe von Produkten und Ersatzteilen dar. Sie kann sowohl auf aggregierter Ebene als auch auf Basis einzelner Materialien erfolgen. Als Aggregationsebenen kommen z.B. Produktgruppen, Kunden sowie geografische Regionen infrage. Zeitlich lassen sich die Bedarfe beispielsweise als Wochen, Monate oder Quartale darstellen. Im Rahmen der Produktionsgrobplanung werden zu den ermittelten Absatzzahlen Produktionsmengen gebildet. Dabei können für eine möglichst akkurate Planung schon Bestandsreichweiten oder Produktionsintervalle berücksichtigt werden. Mithilfe von Grobplanungsprofilen lassen sich nun Belastungen erzeugen, um die Realisierbarkeit der Planung abzuschätzen. Diese Profile bilden den Ressourcenbedarf auf aggregierter Ebene ab und ermöglichen in Verbindung mit dem Kapazitätsangebot der entsprechenden Ressourcen eine erste Analyse hinsichtlich der Durchführbarkeit. Deren Ergebnis kann zu einer Überprüfung der Absatzvorgaben gemeinsam mit dem Vertrieb führen oder den Anreiz zur Planung von Investitionen in eine Erhöhung der Kapazitäten geben.
Anschließend erfolgt die Übergabe der plausibilisierten Bedarfszahlen an die Programmplanung. Hier werden die Bedarfe aufgeschlüsselt, welche bisher auf aggregierter Ebene (zeitlich wie hierarchisch) vorlagen. Dabei sind Sie nicht auf eine Gleichverteilung beschränkt, sondern können bspw. auch eine Verteilung entsprechend den Verbräuchen der Vergangenheit nutzen. Die nun verfügbaren Planprimärbedarfe auf Materialebene werden mit den eventuell bereits konkreten Kundenaufträgen verrechnet. Wie und in welchem Zeitraum dieser Abgleich erfolgt, bestimmt auch die für dieses Material festgelegte Planungsstrategie (vgl. Abschnitt 1.2).
Aus den Primär-, also den Plan- und Kundenbedarfen, ermittelt die Materialbedarfsplanung die notwendigen Mengen an Baugruppen, Komponenten, Normteilen und Rohstoffen. Dazu werden Produktionslose gebildet. Diese Planelemente haben einen Endtermin, eine Durchlaufzeit und eine Stückliste. Mit diesen Werten werden die Termine errechnet, zu denen die Mengen benötigt werden. Es erfolgt eine Verrechnung dieser Bedarfe mit den vorhandenen Beständen und den erwarteten Zugängen, um die möglicherweise noch zu beschaffende Materialmenge zu berechnen. Sollten im Rahmen der Durchlaufterminierung Zugangselemente erzeugt werden, welche die sie verursachenden Bedarfe nicht rechtzeitig decken können, so wird dies protokolliert, und der Disponent kann z.B. prüfen, ob sich die Durchlaufzeit verkürzen lässt. Sollte Letzteres nicht möglich sein, kann er eine Anpassung der Primärbedarfe an den ermittelten Engpass initiieren. СКАЧАТЬ