Название: Die »Ereignismeldungen UdSSR« 1941
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Жанр: Историческая литература
isbn: 9783534720613
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Einsatzgruppe B (Nebe): Standort Minsk. Keine besonderen Meldungen.
Einsatzgruppe C (Rasch): Standort z. Zt. Zwiahel, auf dem Wege nach Shitomir.
Shitomir kann auf direktem Wege nicht erreicht werden, da auf Straße 40 km vor Shitomirschweres Artilleriefeuer liegt. SS-Brif. Dr. Rasch, der mit Vorauswagen Gelände erkunden wollte, befand sich 3 1/2 Stunden mit Adjutant und Fahrer im schweren Feuergefecht.
Einsatzgruppe D (Ohlendorf): Standort Piatra.
Meldung bei Generaloberst von Schobert5 ist am 12.7. durch SS-Staf. Ohlendorf erfolgt. Ergebnis der Besprechung: 1) Generaloberst legt Wert darauf, Kdos. nicht in Bereitschaftliegen zu lassen, sondern elastisch einzusetzen. 2) E.Gr.Chef freie Hand über Einsatz derKommandos. 3) Xb und XIa werden sich möglichst schnell von den rumänischen Armeenlösen und mit deutschem AK vorgehen. 4) Standort der E-Gruppe wird beim nächstengrößeren Sprung der elften Armee von Jassy nach vorn an Standort der Armee gelegt.Für Kdo. Xb ist Erledigung der Aufgaben in Czernowitz in drei bis fünf Tagen vorgesehen.Kdo. wird dann am Ort in Bereitschaft für vorgehendes deutsches AK bleiben. Für Kdo.XIa ist mit Generaloberst vereinbart, daß Kdo. in Barlad in Bereitschaft bleibt, um mit 54. deutschem AK nach Kischinew vorzustoßen. Standort Xa ist Belzy. EK 10b: Standort Czernowitz, Vorkommando in Chotin. In Czernowitz wurde folgendes festgestellt: 1) Rumänen erklären Nordbukowina als rumän. Hoheitsgebiet.6 2) In rumän. Gefängnissen in Czernowitz größere Anzahl Juden ärmerer Schichten. Intelligenz kaum vertreten. 3) Rumänen neigen zur Beseitigung der ukrainischen Führerschicht, um Ukrainerfrage in der Nordbukowina unter Ausnutzung der gegenwärtigen Umstände restlos zu erledigen. 22 Ukrainer in Czernowitz in rumän. Haft. Hierzu sind folgende Weisungen an Xb gegeben: a) Einwirkung auf rumän. Stellen, in Judenfrage schärfer vorzugehen. Jüdische Versammlungen sollen von uns ausgehoben und Komplotte aufgedeckt werden, um das Vorgehen der Rumänen auch gegen jüdische Intelligenz zu aktivieren und selbst eingreifen zu können. b) Um für uns wertvolles Ukrainertum, insbesondere OUN-Leute, zu schützen bezw. auszutauschen, werden den Rumänen Kommunisten zur Verfügung gestellt. In Chotin hat Xb Aufgaben durchgeführt. Intellektuelle führende Persönlichkeiten aus sowj. Partei und Staatsleben, jüd. Agitatoren, Lehrer, Rechtsanwälte, Rabbiner wurden durch mehrere Razzien mit Hilfe ukrain. V-Männer erfaßt und entsprechend behandelt.7 Jüdische ärzte wurden für sanitäre Betreuung der Einwohner frei gelassen.8
III) Militärische Ereignisse: Meldungen über militärische Ereignisse liegen nicht vor.
Verteiler:
RFSS und Chef der Deutschen Polizei
Nr. 13: Otto Ohlendorf (links), Kommandeur der Einsatzgruppe D
Chef der Sicherheitspolizei und des SD
Chef der Ordnungspolizei
Alle Amtschefs I, II, III, IV, V, VI, VII
SS-O-Stubaf. Rauff
IV D, IV D 1, IV D 2, IV D 3, IV D 4
IV E,IV E 5
II A 1
Pol.Rat Pommerening
Reg.Rat Paeffgen
IV-Gst.
IV A l d (5 Reserve)
Aus:BAB, R 58/214
1 Gemeint ist General Franz von Roques (1877–1967), Berück Rußland-Nord 1941–April 1943; Nachlaß im BA-MA, N 153; vgl. Hasenclever: Wehrmacht und Besatzungspolitik in der Sowjetunion, S. 108– 120, 212–215, 542–551.
2 Am 11.7.1941 fand in Riga unter Leitung von Alfred Valdemanis unter Teilnahme des Oberstlt. Voldemars Weiss, des Erzbischofs Grünbergs, von Bernhards Einbergs, Ernest Kreismanis, Viktor Deglavs u. a. ein Zusammentreffen der Führer lettischer Organisationen, der Kirchen u. Nationalverbände statt, wo Valdemanis, Deglavs u. der nicht anwesende Gustav Celminsˇ beauftragt wurden, Hitler-Deutschland für die Befreiung Lettlands zu danken, aber zugleich die Wiederherstellung des lettischen Staates als erklärtes politisches Ziel des Gremiums artikuliert wurde. Die Mitglieder des „Vertrauenskomitees“ gaben sich dabei der Illusion hin, daß sie im Einklang mit der Wehrmacht u. den „Behörden Großdeutschlands“ agierten. Dies stand jedoch im vollkommenen Gegensatz zu den politischen Plänen des Dritten Reiches, weshalb dieses Gremium nicht mehr zu tolerieren war; Zusammenkunft der Vertreter Lettischer Organisationen am 11.7.1941 in den Räumen des Bildungsministeriums, LVVA, 1018– 1–2.
3 Gemeint ist Aleksanders Plensner, geb. 1892. Dieser war vor der sowjetischen Besetzung Lettlands Militärattaché seines Landes in Berlin gewesen, wo er auch Zuflucht fand. Beim deutschen überfall auf die UdSSR arbeitete Plensner mit der Abwehr zusammen, die in Königsberg etwa 200 verwendbare Exil-Letten versammelt hatte u. deren weiteren Einsatz von dort aus koordinierte. Sein politisches Engagement wurde vom AA als so gewichtig eingeschätzt, daß es am 23.6.1941 Kontakt mit der Abwehr aufnahm, um „irgendwelche politisch vollzogenen Tatsachen“ in Lettland von vornherein zu unterbinden. Plensner erreichte um den 5.7. Riga u. versuchte – zunächst autorisiert durch Papiere des Marinebfh. Lettland – Personal für auf ihn verpflichtete lettische Verbände zu rekrutieren; vgl. ADAP, Serie D, Bd. XIII/1, S. 3 f.; Felder: Lettland im Zweiten Weltkrieg, S. 180, 269.
4 Bezieht sich auf den führenden lettischen Politiker der Zwischenkriegszeit, den Führer des Bauernbundes u. Ministerpräsidenten Ka¯rlis Ulmanis, der zunächst dem demokratisch gewählten Parlament (Seima) vorstand,aber am 15.5.1934 Lettland durch einen Staatsstreich in ein von ihm u. einer Gruppe Vertrauter autoritär geführtes Regime verwandelte. Bei der Besetzung des Baltikums wurde Ulmanis von den Sowjets in Haft genommen u. am 22.7.1940 nach Woroschilowsk deportiert, wo er verstarb. Dagegen vermochten sich viele seiner Anhänger in den Westen abzusetzen oder in den Untergrund zu gehen; vgl. von Rauch: Geschichte der baltischen Staaten, S. 149ff., 213; Inesis Feldmanis: Umgestaltungsprozesse im Rahmen des Ulmanis-Regimes in Lettland 1934–1940, in: Oberländer: Autoritäre Regime in Ostmittel-und Südosteuropa 1919–1944, S. 215–248.
5 Eugen Ritter von Schobert, 1941 als Generaloberst OB AOK 11 im Verband der HGr. Süd, im Sept. 1941 gefallen; Hürter: Hitlers Heerführer, S. 526ff., 662f.; vgl. Marcel Stein: Die 11. Armee und die „Endlösung“ 1941/42. Eine Dokumentensammlung mit Kommentaren, Bissendorf 2006.
6 Mit der Rückeroberung der Nordbukowina, die an die UdSSR nach deren Ultimatum Ende Juni 1940 abgetreten werden mußte, war eines der Hauptkriegsziele Rumäniens erreicht worden. Im Tenor der EM-Berichterstattung kommt die häufig auftretende antirumänische Konnotation zum Ausdruck, die subversiv die mögliche Revision dieses politischen Fakts intendierte. Immerhin handelte es sich bei der Bukowina um früheres österreichisches Kronland; vgl. Dinu Giurescu: Romania in the Second World War, New York 2000, S. 20–34, 137 ff.; Sebastian Balta: Rumänien und die Großmächte in der ära Antonescu(1940–1944), Stuttgart2005, СКАЧАТЬ