Название: Heiße Colts und wilde Girls: Alfred Bekker präsentiert 8 Western
Автор: Pete Hackett
Издательство: Автор
Жанр: Вестерны
isbn: 9783956179594
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Matt spürte, wie tief die Seele dieses Mannes gespalten war. Er wollte, dass Frieden in dieser Stadt herrschte. Er wollte für Gerechtigkeit sorgen, er wollte aber auch, dass jeder Mann im County in Ruhe gelassen wurde mit alten Geschichten. Verjährt Mord? – Jim Riley wollte zu vieles auf einmal. Deshalb würde er wahrscheinlich nichts davon erreichen.
Matt setzte sich wieder.
„Noch einen Whisky“, sagte er zu dem Keeper, der mit offenem Mund hinter der Theke stand.
Der Mann kam das leere Glas holen, schenkte es an der Theke voll und brachte es zurück. Seine schlurfenden Schritte übertönten das leise Wimmern im Obergeschoss.
Der Keeper blieb stehen.
„Was ist?“, erkundigte sich Matt. „Garett wird kommen, Mister. Er wird ganz sicher kommen.“
„Das sagte der Sheriff schon.“
„Ja, Wister, das hat er gesagt. Garett wird mit seiner Mannschaft kommen. Zumindest mit einem Teil davon. Sie werden das Wimmern oben hören, so wie Sie und ich es jetzt hören. Es wird sie wild machen, Sie werden hier eine Menge Zauber machen! Mein Inventar wird zum Teufel gehen, und keiner wird es bezahlen wollen! Alle werden sagen, Sie wären schuld. Und Sie sind vielleicht nicht mehr in der Lage, etwas zu zahlen.“
„Sie meinen, ich könnte tot sein, nicht, wahr?“, fragte Matt ruhig.
„Genau das meine ich, Wister.“
„Selbst wenn ich am Leben bleibe, könnte ich den Schaden nicht bezahlen. Ich bin ein armer friedfertiger Mann, der hier sitzt und seinen Whisky trinkt. Ich würde freiwillig gehen, wenn es in dieser Stadt noch einen anderen Saloon gäbe. Aber es gibt keinen!“
„Sie sollten fortreiten. Und wenn Sie das nicht wollen, dann wenigstens nicht hier! Haben wir uns jetzt verstanden?“
„Ich habe Sie schon lange verstanden“, erwiderte Matt gepresst und stand auf. Er legte ein Geldstück neben das unberührte Glas und ging mit leise klirrenden Sporen an dem Mann vorbei zur Schwingtür.
11
Matt Wister blieb draußen auf dem Stepwalk stehen, lehnte seine Schultern gegen einen Pfeiler und blickte zu Sheriff Riley hinüber, der vor seinem Haus stand, die Hände auf die Brüstung gestemmt.
Andere Männer standen an den Rändern der Fahrbahn. Alle blickten die Straße hinauf. Sie warteten!
Die Sonne stand hinter den Häusern im Westen. In einer Viertelstunde würde sie untergehen. Dann würde eine kurze Zeit der Dämmerung kommen, und dann würde es dunkel sein.
Matt stieg die beiden ausgetretenen Stufen hinunter und überquerte mit knirschenden Schritten die Fahrbahn. Er war selbst gespannt, was passieren würde. Als er stehenblieb und sich umwandte, zogen sich die Männer von den Gehsteigkanten zurück und verschwanden im Schatten der vorspringenden Dächer, die weit nach unten gezogen waren.
Sie wollten nicht gesehen werden; wollten mit dieser Sache nichts zu tun haben.
Auch Sheriff Riley bog den Oberkörper zurück. Er hatte Matt einen Rat gegeben. Mehr wollte er nicht tun.
Mehr stand auch nicht in seiner Macht. Matt fragte sich, ob er wirklich ein Narr war. Er schüttelte den Kopf. Er wusste, dass es Zufall war, dass er sich mit Garetts Cowboys anlegte. Auch der Rancher würde das erkennen müssen.
Er merkte, wie er gespannt auf den Mann wurde, vor dem hier augenscheinlich alles in den Staub kroch, genau wie man es vor Troger machte.
Eine seltsame Stadt. Eine Stadt, die zwei Männern gleich gut dienen wollte.
Als er den Mietstall betrat, erhob sich der Pferdebursche aus dem Heu. Er rieb sich über die geröteten Augen.
„Reiten Sie fort?“, fragte er.
„Ja.“
„Ich hatte gedacht, Sie seien ein Mann, der vor nichts Angst hat.“
„Du hast dich wohl getäuscht.“
„Ja, es scheint so. Schade, Mister. Hier oben gibt es keine richtigen Männer. Alle haben Angst. Sind Sie wirklich Texaner?“
„Ja.“
„Ich habe mir Texaner immer anders vorgestellt.“
„Wie denn?“
„Nun, stark, schnell, mutig.“
„Ach so.“
„Sind Sie bestimmt aus Texas?“
„Vielleicht bilde ich es mir nur ein. Sattelst du jetzt mein Pferd?“
Der Junge wandte sich mürrisch ab und zog den Rappwallach aus der Box. Er legte ihm den schweren McClellan-Sattel auf und zog den Bauchgurt unter dem Leib des Tieres fest. Sein Blick hing für einen Moment bewundernd an der Winchester 73, dann brummte er etwas Unverständliches, das sicher kein Lob sein sollte.
Matt führte das Pferd wortlos hinaus. Als er auf der Fahrbahn in den Sattel stieg, kamen die Männer aus den Nischen an den Rand des Stepwalks und blickten gespannt auf ihn.
Sheriff Riley kam auf die Fahrbahn und Matt entgegen.
„Es ist gut, dass Sie es sich überlegt haben“, sagte er brummig. „Aber nun sollten Sie schnell reiten. Garett muss jeden Moment kommen. – Sie schaffen es bestimmt, Wister!“
„Sicher, Sheriff“, sagte Matt und schnalzte mit der Zunge.
Sein Pferd setzte sich in Bewegung. Es lief nach Norden.
„He, Wister!“, schrie der Sheriff.
Matt zügelte das Pferd und blickte über die Schulter.
„Was ist denn?“, fragte er forschend zurück.
„Das ist die verkehrte Richtung! Von dort wird er kommen! Sie müssen nach Süden! Los, drehen Sie um!“
Matt lächelte ein klein wenig, und dieses Lächeln war jetzt hart und bitter.
„Ich will aber nach Norden“, sagte er. „Dann reite ich eben in die verkehrte Richtung. Was macht das schon.“
„Aber Sie werden ihm direkt in die Arme reiten!“, brüllte der Sheriff außer sich.
„Die Stadt wird ihre Ruhe haben. Das ist doch wichtig, nicht wahr?“ Matt schnalzte mit der Zunge und ritt weiter.
Sheriff Riley stand mitten auf der Straße, dicht neben einer ausgefahrenen Rinne. Er schüttelte den Kopf, als könnte er das nicht begreifen. Er sah, wie Matt Wister am Ende der Stadt anhielt. Er stand dort, wie ein Standbild, und auch das große nachtschwarze Pferd verhielt völlig reglos.
Minuten tropften langsam dahin. Nichts geschah. Der СКАЧАТЬ