Seewölfe - Piraten der Weltmeere 393. Roy Palmer
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Название: Seewölfe - Piraten der Weltmeere 393

Автор: Roy Palmer

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Seewölfe - Piraten der Weltmeere

isbn: 9783954398010

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СКАЧАТЬ Last, daß ich den Mann nicht loswerde“, sagte er. „Aber es ist auch grotesk, daß ausgerechnet ich ihm helfe – dem Mann, der mich an die spanische Krone ausliefern will. Nun gut. Wenn es also keine weiteren Komplikationen gibt, kann die ‚Isa‘ in spätestens drei Tagen ankerauf gehen und zurück zur Schlangen-Insel segeln. Richtig?“

      „Richtig, Sir“, erwiderte der Kutscher.

      „Es freut mich, daß meine Crew meine Entscheidungen billigt“, sagte Hasard grimmig. Dann zog er sich in seine Kapitänskammer zurück, die er jetzt wieder beziehen konnte.

      Don Juan war bereits am Vortag an Land gebracht worden. Er hatte das provisorische Krankenlager in der Kapitänskammer geräumt und eine der bereits fertiggestellten Hütten am Rand der Bucht bezogen. Hier kümmerte sich jetzt seine Crew um ihn.

      Ramón Vigil, der Bootsmann, richtete sich dabei genau nach den Anweisungen, die ihm der Kutscher und Pater David erteilten. Pater David war auch bei der Operation eine gute Unterstützung für den Kutscher und Mac Pellew gewesen, denn die Heilkunde war für ihn alles andere als ein Buch mit sieben Siegeln.

      So viele Vorräte wie möglich heranschaffen – das war zur Zeit die wichtigste Aufgabe, der die Männer der „Isabella“ folgten. Die kleine Jolle war an der Westseite der Insel unterwegs, um zu fischen, ebenso die reparierte Jolle der Don-Juan-Crew, die als Beiboot zu der versenkten Zweimastschaluppe gehört hatte.

      Dan O’Flynn hielt immer wieder Ausschau nach allen Seiten – und dank seiner scharfen Augen war er es, der das fremde Schiff als erster entdeckte.

      „Da kommt was von Osten“, sagte er und holte seine Angel ein. „Ein Dreimaster, wenn mich nicht alles täuscht.“

      Sofort lenkten auch die anderen ihre Blicke in die angegebene Richtung. Jack Finnegan griff unter eine Ducht und holte das Spektiv hervor. Er reichte es Dan, der es auseinanderzog und hindurchspähte.

      „Ein seltsamer Kahn“, sagte er. „Er hat rot-weiß gestreifte Lateinersegel. Ein Spanier ist das garantiert nicht.“

      „Sondern?“ fragte Sam Roskill, der aus schmalen Augen nach Osten spähte. „Teufel, wenn wir nicht hier, bei den Bahamas, wären, würde ich glatt behaupten, das ist ein Araber.“

      „Ich fürchte, du hast recht“, sagte Dan. „Das ist eine Schebecke.“ Sein Gesicht war mit einemmal verkniffen. Erinnerungen tauchten vor seinem geistigen Auge auf – an die böse Geschichte von damals, bei der sie ihre größte Niederlage erlitten hatten.

      „Eine Schebecke?“ sagte Paddy Rogers. „Der Henker soll den verdammten Kahn holen. Was hat der hier verloren?“

      „Das fragen wir uns auch, Paddy“, entgegnete Stenmark so gelassen wie möglich, obwohl auch er ein Gefühl der Unruhe verspürte. „Aber lassen wir sie doch erst mal näher heran.“

      Schebecken waren den Männern der „Isabella“ von ihren Abenteuern im Mittelmeer her bestens bekannt, vor allem von den Episoden, die sie in Ägypten und auf dem Nil erlebt hatten. Sofort war das alte Unbehagen wieder da. Sie hatten das, was damals geschehen war, immer noch nicht verwunden.

      „Seht mal“, sagte Dan jetzt. „Der Bruder hat Geschützpforten – elf auf jeder Seite, wenn ich nicht irre.“ Er gab das Spektiv an Stenmark weiter. Stenmark blickte nur kurz hindurch, dann bestätigte er Dans Aussage.

      „Zweiundzwanzig Geschützpforten“, sagte er. „Und ein offenes Löwenmaul am Vorsteven. Das ist kein Handelsfahrer, Leute.“

      Sie waren jetzt alle mißtrauisch und nahmen die heransegelnde Schebecke immer genauer in Augenschein. Ihre Gesichter drückten Besorgnis aus. Dan, Sam, Piet, Stenmark und Jeff saß es noch in den Knochen, daß sie bei der Mittelmeerfahrt ihre „Isabella VIII.“ verloren hatten – auf sehr unwürdige Weise. Über zwei Jahre lag das alles jetzt zurück. Aber in diesem Moment war es ihnen, als sei es erst gestern geschehen.

      Nur einen Vorteil hatte die Nilreise gehabt: Die Seewölfe hatten Jack Finnegan und Paddy Rogers hinzugewonnen, zwei gute Kameraden und verläßliche Seeleute. Alles andere war negativ gewesen. Sie hatten unter sich vereinbart, nicht mehr darüber zu sprechen, aber hin und wieder ließ sich das nicht vermeiden.

      Dan stieß einen leisen Fluch aus.

      „Das ist nicht zu fassen“, sagte er nach einem neuerlichen Blick durch das Spektiv. „Die Schebecke ist von Nordafrikanern bemannt. Ich kann ihre Hautfarbe jetzt erkennen, auch die Gesichter und die Kleidung.“

      „Hol’s der Teufel“, sagte Piet. „Die haben uns hier gefehlt. Wie haben die das nur geschafft, den Atlantik zu überqueren?“

      „Da fragst du mich zuviel. Vielleicht sind sie sogar die ersten Araber, die in die Neue Welt vorstoßen.“

      „Und ausgerechnet denen müssen wir begegnen?“ Jeff spuckte entrüstet ins Wasser. „Ich wette, daß die Kerle jedem Christenmenschen liebend gern die Kehle durchschneiden.“

      „Von der Sorte habe ich so ziemlich die Nase voll“, sagte Dan. „Was die Burschen in dieser Ecke der Welt zu suchen haben, darüber können wir auch später noch nachdenken. Jetzt heißt es erst mal handeln. Verziehen wir uns, Männer – der Kahn hält genau auf uns zu.“

      Die leichte Kurskorrektur, die die Schebecke vorgenommen hatte, war ihm nicht entgangen. Das aufgerissene Löwenmaul richtete sich auf die Jolle und schien sie verschlingen zu wollen.

      „Segel hoch!“ befahl Dan. „Angeln rein!“

      Das Großsegel und die Fock flogen hoch, die Männer waren auf den Beinen, die Angeln wurden unter den Duchten verstaut, gleich neben dem frisch gefangenen Fisch. Die Jolle nahm Fahrt auf – und in diesem Augenblick geschah auch schon das, was Dan insgeheim befürchtet hatte.

      An Bord der Schebecke puffte eine weiße Wolke Pulverqualm hoch, begleitet von einem zuckenden Mündungsblitz. Gleich darauf war das Krachen einer Drehbasse zu vernehmen, und schon heulte die Kugel heran und klatschte hinter der Jolle ins Wasser.

      „Zu kurz“, sagte Stenmark mit einem Blick über die Schulter. „Die scheinen heute kein Zielwasser getrunken zu haben.“

      „Aber Drehbassen haben die Halunken“, sagte Dan und sah ebenfalls zurück. „Sie sind also gar nicht schlecht armiert.“

      Tatsächlich wurden – wie nunmehr mit bloßem Auge zu erkennen war – an Bord der Schebecke auf beiden Seiten des Schanzkleides die schwenkbaren Hinterlader montiert. Rufe wurden laut, und mitten zwischen den Algeriern stand ein hochgewachsener, dunkelhaariger Mann mit Geiernase, der seine Befehle brüllte.

      Wie aus dem Nichts gezaubert waren die Drehbassen hochgehievt und in ihren Gabellafetten befestigt worden. Die Schebecke war zum Kampf gerüstet. Den Männern in der Jolle stand Unangenehmes bevor, plötzlich war ihr Leben in höchster Gefahr.

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