Seewölfe Paket 28. Roy Palmer
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Название: Seewölfe Paket 28

Автор: Roy Palmer

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Seewölfe - Piraten der Weltmeere

isbn: 9783954399963

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      „Auch eine Pflichtsache“, sagte Mac.

      „Ich werde dir ewig dankbar sein, Kapitän Killigrew“, sagte der Sultan ergriffen. „Ich werde deinen Mut und deinen Einsatz nicht vergessen.“

      Hassan, der Mörder, war zu sich gekommen. Er spuckte verächtlich vor den Männern aus.

      „Verräter deiner Rasse!“ beschimpfte er seinen Halbbruder. „Nur ein Schakal wie du kann gut Freund mit einem Giaur werden!“

      Wächter traten heran, um den Mann zu packen.

      „Und was hast du getan? Gelder hast du von den Portugiesen angenommen“, erwiderte Quabus bin Said.

      „Nur zum Schein! Ich hätte sie alle umgebracht, diese Bastarde, diese Giaurs – wenn ich deinen Thron übernommen hätte!“

      „Das war also dein Ziel.“

      „Das! Denn nur ein richtiger Mann, der wie ein Araber und Sohn Allahs denkt und handelt, kann in Masquat herrschen!“

      „Die Hitze der Sommertage hat dich um den Verstand gebracht, du erbärmlicher, hinterhältiger Wurm“, sagte der Sultan so ruhig wie möglich. „Du bist ein Satan in Menschengestalt. Warum hast du nicht mich angegriffen, wenn du meinen Platz wolltest?“

      „Das hätte ich noch getan!“ schrie Hassan.

      „Nur eine Memme wie du vergreift sich an wehrlosen Frauen!“ stieß der Sultan wutentbrannt aus. „Du bist ein Aasfresser!“

      „Ich wollte dich langsam zermürben!“ heulte Hassan.

      „Dafür wirst du furchtbar sterben“, sagte Quabus bin Said. Er klatschte in die Hände und nickte den Wächtern zu. „Führt ihn ab.“

      Hassan vollführte eine Drehung. Die Wächter wollten ihn packen, aber der magere Kerl entriß einem von ihnen den Säbel. Hasard wollte eingreifen, doch dann sah er, welche Absicht der Attentäter hatte. Hassan rammte sich die Klinge selbst in den Leib.

      „So stirbt ein gläubiger Muselman“, stöhnte er noch. Dann brach er zusammen.

      Der Kutscher, der mittlerweile auch eingetroffen war, untersuchte den Mann.

      „Tot“, sagte er.

      „So hat ein räudiger Hund sein Leben ausgehaucht“, sagte Quabus bin Said. „Ich hätte ihn schon, früher töten sollen.“

      „Ein Fanatiker“, sagte der Seewolf. „Er hätte immer wieder gewissenlos gemordet, bis er sein Ziel erreicht hätte.“

      „Schafft ihn fort“, sagte der Sultan zu seinen Wächtern. „Ich will ihn hier nicht mehr sehen.“

      Der Tote wurde fortgetragen. Hasard, der Sultan, Mac, Mustafa, die Zwillinge und alle anderen verließen den Harem. Am Ausgang stand Zaira, nunmehr vollständig angekleidet. Stumm drückte sie dem Seewolf die Hand. Tränen standen in ihren Augen.

      „Ich wäre tot, wie Lamia“, sagte sie. „Wenn du nicht gewesen wärest, Efendi.“

      Hasard nickte ihr aufmunternd zu. Dann stand er im Park und blickte zum Himmel auf. Es war eine klare, wolkenlose Nacht. Eine Last war von seinem Herzen genommen worden. In Masquat würden die Dinge wieder ihren geregelten Lauf nehmen.

      „Freunde“, sagte Hasard zu seinen Mannen. „Es wird Zeit, daß wir nachsehen, wie es unseren Arwenacks ergangen ist.“

      „Aye, Sir“, erwiderte Mac mit sauertöpfischer Miene. „Wahrscheinlich gibt’s ein paar Knochen zu flicken.“

      „Wo ist eigentlich Plymmie?“ fragte Hasard.

      Die Zwillinge deuteten zum Hof. Plymmie war ein Riesennapf mit Leckerbissen vorgesetzt worden. Frischer Hammel und Leber. Anordnung vom Sultan. Es schien ihr ausgezeichnet zu schmecken. Zufrieden wedelte sie mit dem Schwanz.

      Masquat bot immer wieder neue Überraschungen. Am Morgen nach der Schreckensnacht führten Soldaten des Quabus bin Said den Portugiesen Silvestro Moravia in den Hafen. Sie hatten ihn gefaßt, als er mit benommenem Kopf versucht hatte, sein Gewölbe zu betreten.

      Jetzt erhielt er, was er verdiente: zwanzig Stockhiebe auf die Fußsohlen. Danach konnte er nur noch humpeln. Er mußte Masquat für immer Verlassen und konnte froh sein, daß ihn der Sultan nicht hatte vierteilen lassen.

      Die Männer der „Santa Barbara“ wohnten dem etwas makabren Schauspiel von Bord ihres Schiffes bei.

      „Wo stecken eigentlich die anderen Kerle?“ fragte Ben Brighton. „Der Glatzkopf zum Beispiel?“

      „Sie sind verschwunden“, erwiderte der Seewolf. „Sie haben es vorgezogen, Masquat rechtzeitig den Rücken zu kehren. Moravia hat nicht begriffen, was die Stunde geschlagen hatte.“

      „Pech für ihn“, sagte der Profos. „Ich kann ihn nicht bedauern.“

      Das tat keiner. Die Männer des Seewolfes waren sich einig. Moravia hatte seine gerechte Strafe erhalten.

      Diener des Sultans beluden die „Santa Barbara“ an diesem Morgen mit Proviant. Es war viel zuviel für die Laderäume der Galeone. Einen Teil mußte Hasard zurückschicken, weil einfach kein Platz dafür war.

      Zur Mittagsstunde erschien der Sultan selbst an Bord der „Santa Barbara“. Er ließ sich von seinen Wächtern in einem großen Boot übersetzen. Gemächlich enterte er auf und trat zu Hasard und den Mannen auf das Achterdeck.

      „Wir werden immer Freunde bleiben“, sagte er zu Hasard. „Wann immer ihr nach Masquat zurückkehrt – ihr werdet meine Gäste sein. Warum bleibt ihr nicht noch ein paar Tage?“

      „Wir müssen weitersegeln“, erwiderte Hasard. „Wir haben noch eine weite Reise vor uns.“

      „Kehrt ihr in eure Heimat zurück?“

      „Ja, aber vorher wollen wir noch Arabien erkunden.“

      „Seid vorsichtig“, entgegnete Quabus bin Said. „Nicht überall werdet ihr auf Freunde stoßen.“

      „Die Erfahrung haben wir bereits gemacht“, sagte der Seewolf. „Aber verrate mir jetzt, was ich dir für den Proviant schulde, Hoheit.“

      „Nichts. Keine einzige Münze.“

      „Das kann ich nicht annehmen.“

      „Du mußt es tun“, sagte der Sultan bestimmt. „Du würdest mich tödlich verletzen, wenn du dieses Geschenk nicht als Zeichen meiner Dankbarkeit und Freundschaft anerkennen würdest.“

      Hasard blieb nichts anderes übrig – er mußte es akzeptieren. Die Mannen und er verabschiedeten sich herzlich von Quabus bin Said und von Mustafa. Dann gingen die Besucher wieder von Bord.

      Am frühen Nachmittag setzten sie auf der „Santa Barbara“ wieder die Segel. Mit Vollzeug glitt sie bei südöstlichen Winden nach Norden. Die Reise wurde fortgesetzt.

      Am nächsten Tag erreichten die Arwenacks die Straße von Hormus am Golf von Oman. Hier präsentierte СКАЧАТЬ