Seewölfe Paket 28. Roy Palmer
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Название: Seewölfe Paket 28

Автор: Roy Palmer

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Seewölfe - Piraten der Weltmeere

isbn: 9783954399963

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СКАЧАТЬ sagte der Bärtige. „Die Giaurs haben Kanonen und sind sicherlich keine Anfänger. Sie werden sich ihrer Haut wehren. Wenn es bei dem ersten Angriff nicht klappt, reiten wir weiter flußauf und versuchen es noch mal. Wir haben die besseren Chancen und würgen ihnen langsam die Luft ab.“

      „Das ist gut“, erwiderte einer der Kerle. „Und wenn sie verröcheln, plündern wir ihren Kahn.“

      „Fleisch und Brot“, sagte Haschira. „Sie haben alles in Hülle und Fülle.“

      „Auch Wein“, sagte ein anderer.

      „Wir werden saufen“, stieß ein Pirat hervor. „Beim Scheitan, wir wollen feiern, wenn wir gesiegt haben! Allah kann mir gestohlen bleiben!“

      „Was machen wir mit dem Kahn?“ wollte Haschira von Ebel Schachnam wissen.

      „Den versenken wir. Wir können nichts mit ihm anfangen.“

      „Und wenn wir ihn in Bagdad oder Korna verkaufen?“ fragte der Grinser lauernd.

      „Auch das wäre eine Idee“, erwiderte der Bärtige. „Ich werde es mir überlegen. Kein schlechter Gedanke, Haschira.“

      Der Grinser fühlte sich geschmeichelt. Endlich hatte er mal einen sinnvollen Beitrag geliefert. Und was gewesen war – na ja, das gehörte sowieso der Vergangenheit an. Wenn sie etwas erbeuteten – das genügte.

      Ebel Schachnam war wieder der Held. Sie würden ihn hochleben lassen – vorausgesetzt, es klappte alles wie geplant. Aber daran hatten die Schnapphähne keinen Zweifel.

      Der Tigris war ihr Gebiet, hier kannten sie sich aus. Die Giaurs hingegen waren Fremdlinge in einem Land, das ihnen sicherlich nicht ganz geheuer war. Die Schachnambande genoß also den Heimvorteil und würde dies auszunutzen verstehen.

      Im übrigen war heller Tag. Es gab keine Dämonen und Wassergeister, die einem bei diesem Unternehmen möglicherweise in die Quere gerieten. Auch die Hexe war vergessen, die ihnen so arg mitgespielt hatte. Sie und ihre beiden merkwürdigen Begleiter – sie sollten doch zur Hölle fahren, wo sie hingehörten!

      Die Bande bereitete sich auf den großen Überfall vor. Die Kerle pirschten zum Ufer und brachten die Guffas im Dickicht ins Wasser. Dann kletterten sie an Bord, griffen nach den Paddeln und hielten Pfeil und Bogen bereit. Sie warteten nur noch auf ein Zeichen ihres Anführers.

      Die Galeone schob sich näher heran. Sie konnte ihnen nicht mehr entgehen. Sie war eine sichere Beute für Ebel Schachnam und seine Meute von Galgenstricken.

      „Na ja“, murrte Carberry. „Ich hab’s ja gesagt.“

      „Was denn?“ fragte Matt Davies, der neben ihm am Backbordschanzkleid der Kuhl stand.

      „Daß wir nach diesem Nest – wie hieß es doch gleich?“

      „Amara.“

      „Stimmt. Daß wir nach Amara keine Tröge und Nachttöpfe mehr zu sehen kriegen, habe ich gleich gewußt.“

      „Warte ab.“

      „Das ist eine ruhige Ecke“, meinte der Profos. „Aber ich habe nichts dagegen. Irgendwie gingen mir die Tröge auf den Geist.“

      „Guffas und Keleks.“

      „Ja, von mir aus. In Bagdad schwimmen die Dinger aber bestimmt wieder um uns rum, was, wie?“

      „Daß du auch immer lästern mußt“, sagte Smoky. „Für mich gehören diese Boote zum täglichen Bild.“

      „Warum auch nicht?“ entgegnete Carberry höhnisch. „Demnächst bauen wir in England noch runde Galeonen und schiffen in Waschzubern durch den Kanal. Wie wäre das?“

      „Ein Versuch würde sich lohnen“, entgegnete Smoky lachend.

      Über ihnen ertönte plötzlich Bills Stimme. Bill stand als Ausguck im Großmars. Er hatte die Guffas gesichtet, die sich aus dem Uferdickicht lösten.

      „Da sind sie wieder!“ meldete er. „Die Tröge!“

      „Himmel, Arsch“, brummte Carberry. „Da soll mich doch gleich der Wasserfloh beißen.“

      „Ob das Händler sind?“ fragte Matt Davies.

      Dan O’Flynn hatte zum Spektiv gegriffen und blickte hindurch.

      „Bestimmt nicht“, sagte er. „Die haben Pfeil und Bogen und sehen keineswegs friedlich aus.“

      „Ob die uns angreifen wollen?“ fragte Ben Brighton auf dem Achterdeck seinen Kapitän.

      „Noch deutet nichts darauf hin“, erwiderte der Seewolf. „Das Schiff ist klar zum Gefecht, aber ich warte noch damit, die Kanonen ausrennen zu lassen. Vielleicht wollen uns die Kerle in den Guffas nur ein wenig belauern.“

      „Das glaube ich nicht“, sagte der alte O’Flynn mit finsterer Miene. „Die wollen uns an den Kragen.“

      Kurz darauf gab es nicht mehr die geringsten Zweifel über die Absichten der Guffa-Insassen. Die Rundboote trieben der „Santa Barbara“ entgegen. Einzelheiten waren zu erkennen. Die Guffas waren außen mit Ziegenhäuten bespannt, innen hatten sie Versteifungen aus Zweigen.

      In jedem Guffa saßen vier bis fünf Kerle, die wie Beduinen gekleidet waren und sehr wüst aussahen. Je einer in jedem Guffa bediente ein Paddel als Steuer.

      Die anderen Kerle hoben Pfeil und Bogen und begannen, auf die „Santa Barbara“ zu schießen. Ein ganzer Hagel von Pfeilen deckte die Galeone plötzlich ein.

      „Holla!“ rief der Profos und ging hinter einem der Geschütze in Deckung. „Da haben wir den Salat! Die Hunde sind die reinsten Kastenteufel!“

      „Piraten!“ schrie Ferris Tucker. „Auf was warten wir? Feuern wir ihnen was zwischen die Kiemen!“

      Plötzlich geschah etwas, mit dem keiner der Mannen ernsthaft gerechnet hatte. Auf dem Achterdeck erklang ein Stöhnen. Ben Brighton sank auf den Planken zusammen.

      „Hölle!“ stieß Big Old Shane hervor. „Das gibt’s doch nicht!“

      „Ich hab’s geahnt!“ rief Old O’Flynn.

      Hasard war bei seinem ersten Offizier und Bootsmann und beugte sich über ihn. „He, Ben! Laß mal sehen.“

      Ein Pfeil steckte in Bens linker Schulter.

      Ben grinste schwach. „Ist nur ein Kratzer. Ziehst du den Pfeil heraus?“

      Der Seewolf versuchte es. Aber der Pfeil saß zu fest. Ben stöhnte wieder auf und verdrehte vor Schmerzen die Augen.

      „Tut verdammt weh“, murmelte er. Dann wurde er ohnmächtig.

      Hasard winkte die Zwillinge heran. Sie hoben Ben vorsichtig hoch und trugen ihn ins Achterdeck, wo sie ihn in seine Koje verfrachteten. Der Kutscher war zur Stelle und untersuchte die Wunde.

      „Mann, daß dir das passieren mußte, Ben“, sagte er. „Es tut mir wirklich leid.“

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