Seewölfe - Piraten der Weltmeere 302. Roy Palmer
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Название: Seewölfe - Piraten der Weltmeere 302

Автор: Roy Palmer

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Seewölfe - Piraten der Weltmeere

isbn: 9783954396993

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СКАЧАТЬ kann ich leider keine nähere Auskunft geben.“

      „Wie bitte?“ Hasard war nun doch reichlich verwundert. „Wie soll ich denn dann überhaupt beurteilen, ob ich ihn ausführen kann oder nicht?“

      Cliveden lächelte wieder. „Sie können es, Mister Killigrew, davon bin ich fest überzeugt. Sie sind gleichsam prädestiniert, dieses Unternehmen durchzuführen. Ihr Frankreich-Auftrag ist ein voller Erfolg geworden, trotz aller Widrigkeiten, mit denen Sie zu kämpfen hatten. Sie glauben ja gar nicht, wie sehr Ihr Ansehen bei Hof gestiegen ist.“

      Ja, das Unternehmen in der Bretagne – der Seewolf hatte Yves Grammont und den spanischen Spionen das Handwerk gelegt, und er hatte gleichzeitig auch Easton Terry, der ihm als Verbündeter zur Seite hatte stehen sollen, als einen gefährlichen Verräter entlarvt. Gerade diese Erfahrung war ihm eine Lehre gewesen, und aus diesem Grunde verspürte er jetzt auch eine gehörige Portion Skepsis.

      Andererseits konnte er diesen neuen Auftrag – den er nicht einmal in seinen Ansätzen kannte – schlecht abschlagen, weil zum einen die Königin dahinter-stand und zum anderen Lord Cliveden ihm gegen den Schnösel Marquess Henry geholfen hatte, der die „Isabella“ hatte requirieren wollen, jetzt aber aufgrund seiner Eigenmächtigkeit von seinem Vater abberufen worden war und künftig auf seinem Landsitz friedlich Hühner züchten würde.

      „Ich weiß, Sie denken an die Sache mit Easton Terry“, sagte der Lord nun von sich aus. „Aber Sie werden dieses Mal keinen Mitstreiter zur Seite haben, auf den Sie sich nicht verlassen können, Mister Killigrew. Sie werden allein sein. Doch gerade die Affäre Terry ist der Grund dafür, warum die Königin diesmal eine versiegelte Geheimorder ausgestellt hat. Keiner soll vor dem richtigen Zeitpunkt davon erfahren, wie der Auftrag lautet, nicht einmal Sie selbst.“

      „Und wann tritt der richtige Auftrag ein?“ fragte Hasard. „Wenn ich nicht einmal den Kurs kenne, wohin soll ich mich dann wenden?“

      „Nach Skagen sollen Sie segeln, erst dort dürfen Sie das Siegel aufbrechen und die Order lesen“, erwiderte Cliveden.

      Die Seewölfe sahen sich verdattert an. Nur Thorfin Njal begann zu lachen.

      „Skagen?“ wiederholte er. „Bei Odin, also doch eine Fahrt hoch in den Norden hinauf, Hasard, nicht in die Neue Welt. Ich habe das Gefühl, wir begegnen uns doch bald wieder.“

      „Halt mal die Luft an, du behelmter Nordpolbär“, sagte Shane. „Noch ist gar nicht sicher, ob wir diesen Auftrag auch wirklich übernehmen.“

      „Mann, was haben wir bloß verbrochen?“ brummelte der alte O’Flynn. „Nach Eis und Schnee steht mir nicht der Sinn. Außerdem geht da oben bestimmt was schief, ich spür’s in meinem Beinstumpf. Wir saufen mit der ‚Isabella‘ ab, und dann …“

      „Und dann hängen wir dich als Treibanker außenbords“, fiel Ben ihm ins Wort. „Fängst du jetzt wieder mit deiner Schwarzmalerei an?“

      „Darf ich die Gentlemen um Ruhe bitten?“ sagte der Seewolf. „Vorläufig ist überhaupt nichts entschieden. Oder vielleicht doch?“

      „Nein, Sir“, sagten die Männer.

      Lord Gerald Cliveden war ihren Worten halb amüsiert, halb beunruhigt gefolgt. Er wollte sich wieder an Hasard wenden, doch dieser kam ihm zuvor und fragte: „Was steckt hinter dieser Geschichte, Lord Gerald? Sie wissen doch bestimmt etwas mehr, als Sie zugeben wollen.“

      Der Lord hob die Schultern und ließ sie wieder sinken. „Tut mir leid, aber es ist mir nicht mehr darüber bekannt als das, was ich Ihnen bereits mitgeteilt habe. Sie wissen, daß Sie meinem Wort vertrauen können, Mister Killigrew. Ich würde mir nie einfallen lassen, auch nur etwas von dem, was ich wissen könnte, Ihnen gegenüber zu verheimlichen.“

      „Verzeihen Sie, Sir, ich wollte Sie nicht beleidigen.“

      „Natürlich können Sie auch ablehnen“, sagte Cliveden. „Niemand würde Ihnen das verübeln. Aber, wie gesagt, bei Hofe wäre man hocherfreut, wenn Sie auch dieses Mal wieder die hohe Verantwortung akzeptieren würden, mit der man Sie betraut. Lassen Sie mich nur noch das eine erwähnen: Man würde es Ihnen sehr hoch anrechnen, wenn Sie einschlagen.“

      Hasard überlegte scharf. Clivedens Anliegen zog ihm einen Strich durch die Rechnung, denn er hatte so schnell wie möglich in die Neue Welt hinübersegeln wollen. Aber er konnte und wollte den Lord nicht zurückweisen, das wäre schäbig und unehrenhaft gewesen.

      „Welchen Kurs soll ich nehmen, um nach Skagen zu gelangen?“ fragte er.

      „Durch den Kanal, an der Nordseeküste entlang, dann nach Helgoland hinüber, schließlich Richtung Jütland und nach Skagen hinauf. Dort können Sie dann die königliche Order öffnen. Ich glaube, sie enthält einen hochinteressanten Auftrag, denn die Königin würde Sie nicht auf diese Reise schicken, wenn es keine wichtigen Hintergründe dafür gäbe.“

      „Irgendwelche Aufwiegler?“ fragte Ben Brighton. „Droht England etwa auch von Osten her Gefahr?“

      „Ich weiß es nicht“, versetzte der Lord und stieß einen Seufzer aus. „Auch mir wäre wohler zumute, wenn ich wenigstens einen Anhaltspunkt erhalten hätte. Doch selbst mir gegenüber hat Ihre Majestät strengste Geheimhaltung gewahrt.“

      „Vielleicht geht es darum, einen Schatz zu heben“, sagte Ferris Tukker.

      „Oder aber wir sollen uns die Köpfe einschlagen lassen“, brummte der alte O’Flynn. Er sprach jedoch nicht weiter, denn Ben und Shane warfen ihm vernichtende Blicke zu.

      Hasard wandte sich zu seinen Männern um. „Also los. Wer etwas zu sagen hat, soll es jetzt vorbringen. Ben, geh bitte an Deck und versammle die Männer. Ich will, daß beraten und abgestimmt wird, unterrichte sie über alles, was Lord Gerald uns vorgetragen hat.“

      „Aye, Sir.“ Ben drehte sich um und verließ den Salon, er eilte auf das Hauptdeck hinaus und begann, mit Carberry, seinem Bruder Roger, Blacky, Batuti, Gary Andrews, Luke Morgan, Finnegan, Rogers und allen anderen zu sprechen.

      „Irgendwie reizt mich die Sache jetzt“, sagte Big Old Shane. „Wer weiß, welche Überraschung Skagen für uns bereithält? Es könnte ja auch mal ein Auftrag sein, in dem sich Nützliches mit dem Angenehmen verbinden läßt.“

      „Zum Beispiel?“ fragte Ferris.

      „Vielleicht sollen wir skandinavische Kneipen auskundschaften“, sagte Shane, und dann lachten sie alle.

      Wenig später ließ der Seewolf abstimmen, und die komplette Besatzung der „Isabella“ erklärte sich damit einverstanden, den Auftrag zu übernehmen. Keiner widersetzte sich, keiner enthielt sich der Stimme – Ehrensache, denn allein Lord Gerald Cliveden gegenüber, der alle Sympathien der Crew auf seiner Seite hatte, durfte man sich keine Blöße geben.

      So nahm Hasard das versiegelte Kuvert aus der Hand des Lords entgegen und sagte: „Ich gebe Ihnen mein Ehrenwort, Sir, es erst in Höhe von Skagen zu öffnen. Von jetzt an werde ich die Order sorgsam verwahren, so daß nur ich Zugang dazu habe.“

      Cliveden gab ihm die Hand. „Ich vertraue Ihnen und Ihren Männern, Mister Killigrew. Meine besten Wünsche begleiten Sie, und ich hoffe, daß Sie es nicht bereuen werden, der Königin und insbesondere mir diesen Gefallen zu erweisen.“

      Er verabschiedete sich und ging von Bord. Hasard betrat das Achterdeck und СКАЧАТЬ