Seewölfe - Piraten der Weltmeere 207. Roy Palmer
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Название: Seewölfe - Piraten der Weltmeere 207

Автор: Roy Palmer

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Seewölfe - Piraten der Weltmeere

isbn: 9783954395439

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СКАЧАТЬ Von diesem hier kann ich nur den Mast, die beiden Segel und ganz knapp den oberen Rand der Bordwand sehen, aber er scheint mir nicht größer als der andere zu sein.“

      Bill, der mit seinem Spektiv ebenfalls Ausschau hielt, sagte: „Das kann ich nur bestätigen, Sir. Aber wo steckt der dritte?“

      Hasard zog den Kieker noch eine Idee weiter nach rechts und forschte den Horizont gründlich ab, vermochte aber kein anderes Schiff zu entdeckten. Er bewegte die Optik wieder nach links und fing noch einmal die dunklen Schattenrisse der beiden Einmaster ein. Danach schwenkte er das Rohr noch ein Stück nach links, konnte aber wieder nichts anderes erkennen als die glitzernde Einöde der See.

      „Nichts, Bill“, sagte er. „Keine Spur von einem dritten Kahn.“

      „Ich bin aber ganz sicher, vorhin, als ich meine Meldung erstattete, drei Mastspitzen gesehen zu haben.“

      „Das bezweifle ich auch nicht.“

      „Sie meinen also, daß die drei in Dwarslinie segeln, wobei der letzte so weit nördlich querab des zweiten läuft, daß seine Mastspitze für uns jetzt ganz hinter der Kimm verschwindet?“

      Hasard ließ den Kieker sinken und blickte seinen Moses an. „Ich halte es für sehr wahrscheinlich. Und wer immer sich an Bord dieser Schiffe befindet, er beobachtet uns.“

      „Glauben Sie, daß er näher heransegeln wird?“ fragte Bill. Seine Züge verhärteten sich. Deutlich war ihnen abzulesen, wie der junge Mann sich eine Begegnung mit den fremden Seglern vorstellte – alles andere als freundschaftlich-herzlich.

      Hasard lächelte ein wenig, wurde aber gleich wieder ernst. Er schob seinen Kieker zusammen und steckte ihn weg. „Wenn der Anführer dieses kleinen Verbandes etwas gegen uns plant und sich wirklich an uns heranwagt, dann wird er das nach Einbruch der Dunkelheit tun. Halt die Augen offen, Bill, und melde mir sofort jede neue Bewegung, die er vornimmt.“

      „Aye, Sir.“ Bill nahm das Spektiv nur kurz herunter, um seinem Kapitän zuzunicken, dann hob er es wieder vors Auge und blickte hindurch.

      Hasard richtete sich auf der Plattform des Großmarses auf. Vor einer halben Stunde, als Bill die Mastspitzen an der Kimm zum erstenmal gesichtet hatte, hatte er sich hier heraufbegeben, um sich selbst ein Bild von dem oder den fremden Schiffen zu verschaffen. Kurze Zeit später, nachdem die Masten zunächst wieder verschwunden waren, waren allmählich zunächst der eine und dann der andere Einmaster aufgetaucht und hatten ihm und den anderen Männern der „Isabella VIII.“ erneut ein Rätsel aufgegeben.

      Das Großmarssegel bauschte sich neben dem Großmars und knatterte ein wenig in dem Wind, der aus Norden blies. Hasard hatte hart anbrassen lassen und segelte sein Schiff hoch am Wind auf Kurs Westnordwest, also über Backbordbug liegend.

      Vom Großmars aus konnte man folglich zwar nach Norden Ausschau halten, hatte das Großmarssegel aber im Rücken, so daß von hier aus nicht einmal der Vormars zu sehen war.

      Hasard kletterte über die Segeltuchumrandung und enterte in den Luvhauptwanten ab, bis er unter dem Großmarssegel-Unterliek hindurch zu Gary Andrews hinüberblicken konnte, der als Fockmastgast in den Vormars aufgeentert war. Er winkte ihm zu und gab ihm ein Zeichen, auf dem Posten zu bleiben. Gary zeigte klar, dann hob auch er wieder den Kieker an und beobachtete, was an der nördlichen Kimm vorging.

      Der Seewolf enterte bis auf die Kuhl ab, trat zu Ed Carberry, den beiden O’Flynns, Blacky, Smoky, Luke Morgan und all den anderen, die ihn fragend ansahen, und erklärte: „Der Teufel soll mich holen, wenn das keine Piraten sind.“ Er fügte hinzu, was Bill und er im einzelnen erspäht hatten.

      „Nußschalen!“ stieß der Profos verächtlich aus. „Wenn die Kerle in diesen lächerlichen Kübelchen sich wirklich erdreisten, es mit uns aufzunehmen, machen wir nicht viel Federlesens mit ihnen. Denen heizen wir ein, daß ihnen Hören und Sehen vergeht.“

      „Langsam, langsam, Ed“, sagte Hasard. „So klein ihre Schiffe auch sind, man soll sie nicht unterschätzen. Du weißt doch selbst genau, was für hartnäckige Gegner Seeräuber sein können, die sich mit Pinassen, Schaluppen oder winzigen Küstenseglern an Galeonen heranpirschen.“

      „Schon, aber es sind doch nur drei“, brummte der Narbenmann.

      „Wer sagt dir das?“ ließ sich jetzt Old Donegal Daniel O’Flynn vernehmen. „Zur Zeit sind ohnehin nur zwei von den verteufelten Kähnen zu sehen, der dritte scheint verschwunden zu sein. Doch ist er da, Bill hat ihn vorhin gesehen, und der Junge hat keinen Schlick auf den Augen. Also: Wie viele von diesen Seglern können sich noch hinter der Kimm versteckt halten? Drei, vier, fünf, ein halbes Dutzend oder noch mehr, was, wie?“

      „Du sollst mich nicht nachäffen, Donegal“, sagte der Profos drohend.

      Der Seewolf hob die rechte Hand. „Schluß der Debatte! Wir treffen unsere Vorbereitungen und gehen Klarschiff zum Gefecht!“

      „Aye, Sir“, sagten die Männer.

      „Im übrigen halten wir unseren Kurs und warten die Entwicklung der Dinge ab. Bill und Gary werden uns jede Bewegung des mutmaßlichen Gegners melden.“ Hasard drehte sich mit diesen Worten um und schritt zum Achterdeck. Er enterte auf und setzte auch Ben Brighton, Big Old Shane, Ferris Tucker sowie Pete Vallie, der sich aus dem Ruderhaus hervorbeugte, auseinander, was es mit den Einmastern auf sich hatte.

      Carberry brüllte unterdessen auf der Kuhl seine Befehle. Es waren die üblichen Worte, gewürzt mit den deftigsten Flüchen und Beleidigungen, die typische Bordmusik, die auf der „Isabella“ erklang, wenn ein Manöver durchgeführt oder zum Gefecht gerüstet wurde. Die Männer hatten sich daran gewöhnt und – so absurd es klang – es hätte ihnen sogar etwas gefehlt, wenn der Profos sie nicht in den lautesten Tönen als Rübenschweine, triefäugige Kanalratten und plattfüßige Kakerlaken bezeichnet hätte.

      Er war ihnen eben so richtig ans Herz gewachsen.

      Die Männer öffneten also die Stückpforten und rannten die Culverinen aus. Philip junior und Hasard junior, die Söhne des Seewolfs, streuten auf der Kuhl Sand aus, um den Geschützführern im eventuellen Kampf einen sicheren Stand zu gewährleisten. Der Kutscher füllte Pützen und Kübel mit Seewasser, die er zum Befeuchten der Wischer und Bürsten bereitstellte. Alles lief mit traumhafter Schnelle und größter Präzision ab, jeder Handgriff saß.

      „Ich glaube nicht, daß die Kerle an Bord der Einmaster uns von Siam aus gefolgt sind“, sagte Ben Brighton, der Bootsmann und Erste Offizier der „Isabella“. „Wäre dem so, hätten wir sie schon früher bemerkt. Nein, sie müssen uns ganz zufällig entdeckt haben.“

      „Und von jetzt an sitzen sie uns am Hals“, schlußfolgerte Big Old Shane. „Schnell sind ihre Kähne bestimmt, wendig auch. Wir können ihnen nicht davonsegeln.“

      „Das wollen wir doch auch nicht, oder?“ warf Ferris Tucker ein. „He, Hasard, wir kneifen doch wohl nicht vor diesen Himmelhunden, wie?“

      „Nein. Aber wir schlagen uns nur, wenn es sich nicht vermeiden läßt.“

      „Es wird sich nicht vermeiden lassen“, sagte der rothaarige Riese. „Vielleicht sind es birmanische Piraten, wer weiß. Vielleicht sind sie auch aus dem Golf von Bengalen heruntergesegelt. Oder ihr Schlupfwinkel liegt drüben in Malakka. Egal. Sicher ist, daß sie sich eine fette Beute erhoffen und annehmen, sie in uns gefunden zu haben. Blutrünstig, wie sie sind, werden sie mit allen Waffen, die sie haben, über uns herfallen.“

      „Vielleicht СКАЧАТЬ