Seewölfe Paket 17. Roy Palmer
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Название: Seewölfe Paket 17

Автор: Roy Palmer

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Seewölfe - Piraten der Weltmeere

isbn: 9783954397754

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СКАЧАТЬ offensichtlich Kapital schlagen, aber da stießen sie bei Arne und seinen Mannen auf erbitterten Widerstand. Wegen der Vorkommnisse der vergangenen Tage hegten diese gegenüber den Soldaten des polnischen Königs Sigismund III. ohnehin keine besonders freundschaftlichen Gefühle. Und der Verlust ihrer alten „Wappen von Kolberg“ saß den Deutschen noch immer ziemlich in den Knochen. Dennoch würden sie sich ihrer Haut zu wehren wissen, auch wenn die Polen in der Überzahl waren.

      Arne von Manteuffel stand mit gespreizten Beinen auf dem Achterdeck seiner Galeone und riß die Radschloßpistole hoch. Ein polnischer Soldat, der gerade an Bord geentert war, hatte seine Muskete auf ihn in Anschlag gebracht und gefeuert. Die Kugel war haarscharf an seiner linken Schulter vorbeigepfiffen.

      Jetzt krachte Arnes Pistole, eine grelle Mündungsflamme stach aus dem Lauf hervor, und der Soldat ließ seine leergeschossene Muskete fallen. Dann griff er sich mit beiden Händen an die Brust und kippte mit einem Aufstöhnen zur Seite.

      Die Polen kämpften zäh und verbissen, und immer mehr von ihnen drängten auf die Galeone herüber. Da ihnen das Schiff unter den Füßen absoff, standen sie gewissermaßen unter Erfolgszwang. Sie hatten nur die Möglichkeit, diese Galeone in ihren Besitz zu bringen oder aber im kalten Wasser der Ostsee zu ertrinken. Die Chance, als Schiffbrüchige gerettet zu werden, hatten sie durch ihren heimtückischen Angriff vertan.

      Außerdem war da noch die Galeone der Engländer, mit der sie zuerst zusammengeprallt waren. Der große Segler war durch die überraschende Kollision aus dem Kurs gelaufen und gleich darauf im dichten Nebel verschwunden. Die Polen hofften deshalb inbrünstig, daß die Engländer die Orientierung verloren hatten. Wenn nicht, dann würden sie sich auch diesem Schiff zum Kampf stellen, sobald sie das ehemalige Flaggschiff ihres Generalkapitäns in ihre Gewalt gebracht hatten.

      Arne von Manteuffel und seine kleine Mannschaft erwiesen sich als harte Kämpfer. Viele der Polen schafften es gar nicht erst, die Planken der „Wappen von Kolberg“ zu betreten. Entweder wurden sie durch gezielte Schüsse daran gehindert oder aber im Kampf Mann gegen Mann zurückgedrängt. Eine ganze Reihe der Angreifer schwamm bereits im Wasser, einigen drohte das furchtbare Schicksal, von den beiden Schiffsleibern zermalmt zu werden.

      Arne hatte zum Degen gegriffen und trieb damit einen polnischen Offizier, der zum Achterdeck auf entern wollte, die Stufen des Niedergangs hinunter. Dabei erwies er sich als äußerst geschickter Degenkämpfer, der es verstand, die plötzlichen Ausfälle seines Gegners mit ungeheurer Schnelligkeit zu parieren.

      Auch Renke Eggens kämpfte wie ein Berserker. Es gelang ihm nach mehreren Versuchen, auch noch die letzte Wurfleine zu kappen, die die „Wappen von Kolberg“ mit der polnischen Galeere verband. Zwei Soldaten, die sich daran hochhangeln wollten, stürzten mit wilden Schreien in die Galeere zurück.

      Während sich Renke zwei weiteren Kerlen zuwandte, die sich einige Schritte rechts von ihm über das Schanzkleid schwingen wollten, tönte eine laute Stimme von der Galeere herüber.

      „Im Namen des polnischen Königs! Gebt auf, ihr Bastarde, sonst verarbeiten wir euch zu Fischfutter!“

      Die Stimme kam von einem untersetzten Mann in Offiziersuniform, der sich ebenfalls anschickte, das Schiff der Deutschen zu entern. Er hatte polnisch gesprochen, aber der dunkelblonde Renke hatte ihn gut verstanden.

      „Du verwechselst die Tatsachen, Freundchen!“ brüllte er zornig zurück. „Ganz davon abgesehen, daß euren habgierigen König nicht mal die Heringe fressen würden, wird sich ja bald zeigen, wer als erster nasse Füße kriegt!“

      Mit wuchtigen Hieben trieb Renke Eggens die beiden Kerle, die auf die Planken der Kuhl gesprungen waren, auf die Back zu. Dort nahm sie Hein Ropers, der flachsblonde Bootsmann, in Empfang.

      „Vielen Dank für das nette Geschenk!“ rief er Renke zu und lachte dabei, daß seine weißen Zähne blitzten. Dann packten seine eisernen Fäuste erbarmungslos zu.

      Nachdem er dem ersten Polen die Waffe aus der Hand geschlagen hatte, wuchtete er ihn seinem nachfolgenden Kumpan entgegen. Und da dieser gerade mit seinem Degen zu einem voreiligen Stoß ausgeholt hatte, fuhr die Klinge seinem Landsmann voll in die Brust.

      Verblüfft und entsetzt registrierte der Soldat sein eigenes Werk. Hein Ropers hingegen nutzte die Schrecksekunde, packte ihn am Kragen und Hosenboden und hievte ihn schwungvoll über Bord.

      Es wurde auch höchste Zeit, daß der Bootsmann seine Fäuste wieder frei kriegte, denn ein kleiner, dürrer Bursche mit spitzem Rattengesicht, hatte sich von hinten an ihn herangepirscht, um ihm das Messer in den Rücken zu stoßen.

      „Vorsicht, Hein!“ rief ein Mann aus der eigenen Crew, der selber alle Hände voll zu tun hatte.

      Der Bootsmann wirbelte geistesgegenwärtig herum, blockte den heimtükkischen Stoß ab und schlug dem Polen das Messer aus der Hand. Dann riß er ihn herum und verpaßte ihm einen so fürchterlichen Tritt gegen den Achtersteven, daß der Bursche mit ausgebreiteten Armen Renke Eggens entgegensegelte.

      „Das ist mein Gegengeschenk!“ brüllt Hein Ropers.

      „Danke!“ rief Renke zurück und setzte dem rattengesichtigen Kerl die Faust aufs Haupt. Dieser verdrehte die Augen und ging mit einem schicksalsergebenen Seufzer auf die Planken.

      Duckmäuser waren Arne und seine Mannen noch nie gewesen. Auch jetzt schlugen sie sich so, daß den Polen die Augen übergingen. Dennoch war die Übermacht der Angreifer ständig größer geworden, denn auch die Ruderknechte mischten kräftig mit.

      Arne und seine dreizehn Männer, die ihm von der alten „Wappen von Kolberg“ geblieben waren, würden die Stellung nicht auf Dauer halten können. Obwohl sie wie die Teufel kämpften, wurde die Lage immer bedrohlicher für sie.

      Außerdem waren einige Männer bereits verletzt worden. Die Blessuren waren zwar nicht ernster Art, aber sie reichten aus, die Kampfkraft des einen oder anderen zu schwächen.

      Schließlich sah sich Arne von Manteuffel genötigt, den Rückzug zum Achterkastell zu befehlen, das auch gegen eine Übermacht durchaus verteidigt werden konnte.

      „Jetzt könnten wir deinen Vetter gut gebrauchen!“ rief Renke Eggens, der gerade mit einem Belegnagel zugeschlagen hatte.

      Arne nickte, ohne dabei seinen Gegner, einen mindestens sechs Fuß großen, bulligen Soldaten, aus den Augen zu lassen.

      „Ich kann nur hoffen, daß Hasard den Lärm hört“, stieß er hervor, „und daß er uns in diesem verdammten Nebel wiederfindet!“ Sein Degen zuckte hoch, um einen Ausfall seines Gegners abzuwehren. Dann entdeckte er eine winzige Blöße bei dem grobschlächtigen Kerl, der seine Waffe wie einen Zahnstocher handhabte, und stieß blitzschnell zu.

      Der Pole sank auf die Planken.

      2.

      Die Seewölfe hatten längst begriffen, was sich auf der „Wappen von Kolberg“ abspielte. Obwohl sie das Schiff nicht sehen konnten, sagte ihnen das laute Gebrüll genug. Auch waren sie sich darüber im klaren, daß es sich bei der Galeerenbesatzung um Polen handeln mußte. Nils Larsen und Stenmark hatten das schon mitgekriegt, als die Galeere an der Bordwand der „Isabella“ entlanggeschrammt war.

      Die dichten Nebelschwaden begannen sich stellenweise aufzulösen, wodurch die Sicht langsam etwas besser wurde. Dennoch konnten weder der Seewolf noch Ben Brighton etwas durch ihre Spektive erkennen. Selbst Dan O’Flynn, der die schärfsten Augen an Bord СКАЧАТЬ