Is Justified True Belief Knowledge? / Ist gerechtfertigte, wahre Überzeugung Wissen?. Edmund L. Gettier
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Читать онлайн книгу Is Justified True Belief Knowledge? / Ist gerechtfertigte, wahre Überzeugung Wissen? - Edmund L. Gettier страница 5

СКАЧАТЬ wahre Überzeugung, auseinandersetzte und diese auf der Basis zweier neuartiger Gegenbeispiele zu widerlegen suchte. Der Aufsatz wurde von Analysis, damals wie heute eine der führenden Philosophiezeitschriften, gedruckt – und obwohl Gettier außerhalb seines Instituts ein vollkommen Unbekannter war und über keine nennenswerte Reputation verfügte, gaben nahezu alle Erkenntnistheoretiker ihm umgehend recht und die damalige Standardtheorie des Wissens auf. Seither sprechen wir, wenn es um die Natur von Wissen geht, ganz selbstverständlich von GettierfällenGettierfälle und dem GettierproblemGettierproblem, und längst ist es eine philosophische Binsenweisheit, dass Wissen nicht gerechtfertigte, wahre Überzeugung ist. Gettier selbst bekam derweil seine Entfristung und damit seinen festen Arbeitsplatz und veröffentlichte anschließend nie mehr etwas.

      [31]Die Geschichte ist beinahe zu schön, um falsch zu sein – und tatsächlich stimmt sie bis auf wenige Details.8 Nicht ganz richtig ist etwa, dass Gettier nach seinem Dreiseitenaufsatz nie mehr etwas veröffentlichte; es gibt außerdem eine Buchbesprechung9 von dreieinhalb Seiten und manchen Quellen zufolge10 darüber hinaus noch einen von Hector-Neri Castañeda ins Spanische übertragenen und nur in dieser Sprache publizierten Text. Wie dem auch sei: Gettier dürfte der einzige namhafte Philosoph unserer Zeit sein, dessen komplettes Œuvre man (entsprechende Sprachkenntnisse vorausgesetzt) in einer guten halben Stunde durcharbeiten kann.

      Ein anderes unrichtiges Detail betrifft den Stellenwert der von Gettier angegriffenen Position, Wissen sei gerechtfertigte, wahre Überzeugung (wir werden diese Position von jetzt an GWÜ-Analyse nennen). Schon der erste Satz in Gettiers Text deutet an, dass diese Theorie keineswegs mehr oder weniger philosophisches Allgemeingut gewesen sein kann: Wenn Gettier von einer ganzen Reihe damals unternommener Versuche berichtet, notwendigeBedingung, notwendigeund hinreichende BedingungenBedingung, notwendige und hinreichendeBedingung, hinreichende für Wissen zu finden, [32]dann doch wohl deshalb, weil es eben keine allgemein akzeptierte Wissensdefinition gab. Und die beiden Philosophen, auf die er sich (von einem eher zögerlichen Verweis auf Platon abgesehen) tatsächlich beruft, Roderick Chisholm und Alfred J. Ayer, entwickeln und begründen ihre Varianten der GWÜ-Analyse in ihren jeweiligen Texten sorgfältig, statt sich einfach damit zu begnügen, diese Theorie bloß zu erwähnen, wie man es mit etwas allgemein Bekanntem täte, an das man den Leser freundlicherweise kurz erinnert. Mit anderen Worten: Auch wenn viele Erkenntnistheoretiker zu jener Zeit unter Wissen vage etwas Ähnliches verstanden haben dürften wie das, was Gettier angreift, gab es doch nicht die eine ausgearbeitete und allgemein akzeptierte Standardtheorie.

      Im vorliegenden Text werden wir uns zunächst eng an Gettiers Aufsatz orientieren und dabei zuerst die GWÜ-Analyse und dann Gegenbeispiele dazu – sowohl Gettiers eigene als auch solche mit vergleichbarer Struktur – untersuchen (Abschnitte 1 und 2; in Abschnitt 2 wird uns dabei noch ein drittes unrichtiges Detail der obigen Geschichte begegnen).

      Im Anschluss werden wir Positionen vorstellen, denen zufolge wir durch die Art und Weise, wie Gettier seine Überlegungen präsentiert, auf ein falsches Gleis gesetzt werden bei unserem Vorhaben, die Natur von Wissen zu entschlüsseln (Abschnitt 3).

      Schließlich werden wir verschiedene Wissenskonzeptionen, die sich in enger Anlehnung an Gettiers Beispiele entwickelt haben, unter die Lupe nehmen, um zu sehen, was eventuell an die Stelle der von Gettier verworfenen GWÜ-Analyse treten könnte (Abschnitt 4).

      [33]Die immense Bedeutung von Gettiers Aufsatz für die zeitgenössische Erkenntnistheorie wird dabei nach und nach deutlich werden.

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