Ich hab mal einen Killer gekannt: 4 Action Krimis. Alfred Bekker
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Название: Ich hab mal einen Killer gekannt: 4 Action Krimis

Автор: Alfred Bekker

Издательство: Автор

Жанр: Зарубежные детективы

Серия:

isbn: 9783956179785

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      Eva Daniels nickte. „Ja. Für unsere Gäste tun wir alles. Das ist das Motto unseres Chefs. Ich hatte wegen dem Typen extra die Maschine angeworfen und was war das Ende vom Lied? Er meckerte auch noch an dem Cappuccino herum, den ich ihm dann auf den Tisch gestellt hatte. Eigentlich hätte er froh sein sollen, überhaupt noch so etwas zu bekommen! Da schreibt man die individuelle Gästebetreuung schon riesengroß und bekommt dann trotzdem noch eins übergebraten. Aber so ist unser Job nun einmal.“

      „Wenn wir auftauchen, sind auch nicht unbedingt immer alle begeistert“, meinte Milo.

      „Sie Ärmster! Vielleicht spendiert Ihnen der Chef ja einen Drink auf Kosten des Hauses, damit Sie möglichst schnell verschwinden. Sonst denkt hinterher noch jemand, dass hier mit Ihnen gehandelt würde oder etwas in der Art.“

      „Versuchen Sie sich zu erinnern!“, forderte ich jetzt von der Zeugin. „War da vielleicht noch irgendetwas, was Ihnen bei den beiden Gästen aufgefallen ist? Haben Sie etwas von dem Gespräch mitbekommen?“

      „Nur, dass der Ältere ziemlich sauer darüber war, dass der Jüngere offenbar nicht so ganz pünktlich zu der Verabredung gekommen ist. Ach ja, da ist doch noch etwas!“

      „Heraus damit.“

      „Keine Ahnung, ob das wirklich wichtig ist, aber...“

      „Ob etwas wichtig oder unwichtig ist, sehen wir selbst oft erst später, wenn der Fall abgeschlossen ist“, erwiderte ich.

      Sie seufzte. „Da war ein Typ, der sich nach den Beiden erkundigt hat.“

      „Wirklich nach beiden?“, vergewisserte ich mich, denn das war ein Punkt, der entscheidend sein konnte.

      „Nein, genau genommen nur nach dem Älteren!“

      „Also Fabiano“, schloss Milo.

      „Was hat er genau gefragt?“

      „Er kam ein paar Minuten, nachdem die Beiden schon aus dem Lokal waren und schien hier jemanden zu suchen. Ich habe ihn gefragt, ob ich ihm helfen könnte und da hat er mir gesagt, dass er mit einem Kerl sprechen wolle, auf den genau die Beschreibung dieses Mannes passte, der trotz der vorgerückten Stunde noch einen Cappuccino bestellt hatte.“

      „Was haben Sie dem Kerl gesagt?“

      „Dass der Typ, den er sucht, gerade zur Tür hinaus gegangen ist. Er ist dann einfach gegangen und hat zugesehen, dass er die Gesuchten einholte.“ Sie stockte. „Wenn ich gewusst hätte, was für eine Tragödie sich da abgespielt hat!“ Stumm und tief betroffen schüttelte sie den Kopf.

      Ich hakte nach. „Können Sie den Mann beschreiben?“

      „Groß, gelocktes dunkles Haar, schätzungsweise Anfang dreißig.“

      „Das ist doch schon mal was.“

      „Außerdem trug er eine Jacke mit der Aufschrift MAUI SPORTS – in großen Buchstaben.“

      „Ich schicke Ihnen so schnell wie möglich einen Zeichner vorbei!“, versprach ich. Vielleicht hatten wir zumindest einen der Täter schon gefunden.

      10

      Am nächsten Morgen saßen wir zusammen mit einigen Kollegen im Büro unseres Chefs. Mister Jonathan D. McKee leitete das FBI Field Officer New York im Rang eines Assistant Director in Charge.

      Seine Sekretärin Mandy hatte ihren berühmten Kaffee serviert und ein angenehmes Aroma verbreitete sich im Büro unseres Chefs.

      Ich nippte an meinem dampfenden Becher.

      Mister McKee machte ein sehr ernstes Gesicht.

      „Wir tappen bis jetzt ziemlich im Dunkeln, was diesen Fabiano/Carter-Fall angeht“, stellte er fest. „Wir wissen noch nicht einmal, unter welchem Namen Jack Fabiano in den letzten Jahren gelebt hat. Oder hat sich das inzwischen etwas Neues ergeben?“ Mister McKee ließ den Blick in der Runde schweifen, zu der außer Milo und mir auch die Agenten Clive Caravaggio und Orry Medina sowie unsere Kollegen Jay Kronburg und Leslie Morell gehörten. Darüber hinaus war auch Nat Norton, unser Experte für Betriebswirtschaft anwesend. Er hatte zwischen Agent Max Carter, einem Innendienstler aus der Fahndungsabteilung und Sam Folder Platz genommen. Dave Ontario von der Scientific Research Division, auf dessen Erkenntnisse über Brandons Computer wir sehnsüchtig warteten, hatte sich bereits telefonisch bei Mister McKee gemeldet und erklärt, dass es im Moment noch nichts Neues gäbe.

      „Unter dem Namen J. Edgar Fabian gibt es ein Konto bei der Grand National Bank“, erklärte uns Nat Norton. „Es wurde kurz bevor Fabiano unter diesem Namen die Wohnung erwarb, eingerichtet und seitdem gehen von dort aus sämtliche laufenden Zahlungen ab, die damit in Zusammenhang stehen. Unter anderem die Heizkosten. Es gibt keinen Telefonanschluss, was nicht verwundert, denn nach Auskunft der Agenten, die dort waren, machte die Wohnung ja auch nicht den Eindruck, als hätte Fabiano jemals für längere Zeit gelebt.“

      „Konnten Sie herausfinden, woher die Einzahlungen auf dieses Konto stammten?“, hakte Mister McKee nach. „Schließlich ist er ja die ganzen Jahre über wohl zumindest soweit gedeckt gewesen, dass die Kosten für die Wohnung bezahlt werden konnten.“

      Nat nickte. „Richtig. Es gingen ziemlich unregelmäßig Beträge ein, die in etwa den Ausgaben entsprachen und im Laufe der Zeit einen leichten Überschuss ergaben. Das gegenwärtige Guthaben beträgt 1256 Doller und 43 Cent. Die Einzahlungen kamen bis vor zwei Jahren von einem Konto in Zürich, danach von einer Firma auf den Cayman Islands.“

      „Das bedeutet: Da verliert sich die Spur erst einmal“, stellte Mister McKee fest.

      „Leider ja. Aber ich versuche natürlich diesen spärlichen Geldstrom weiter zurückzuverfolgen, was nicht so ganz einfach ist. Je kleiner die Summe, desto schwieriger ist das, wie Sie sich denken können.“ Nat zuckte die Achseln. „Im Moment sehe ich ehrlich gesagt die Chancen nicht so rosig. Übrigens gibt es da noch interessantes Details am Rande...“

      „Ich höre“, sagte Mister McKee.

      Nat blickte auf seine Unterlagen, die aus einem Wust von Computerausdrucken bestanden.

      „Bei der gleichen Bank, bei der das Konto eingerichtet war, hat Fabiano auch Aktiendepot eingerichtet. Mit 20 000 Dollar hat er sich an einem Aktienfond namens TronicFond beteiligt, der wohl speziell auf Werte in der Elektronik-Branche ausgerichtet ist. Das stand des Fondkontos schwankte stark. Zuletzt betrug die Einlage 20 000 Dollar, die vor drei Monaten ausgezahlt wurden. In bar.“

      „Dann brauchte er dringend Geld!“, schloss Clive Caravaggio. СКАЧАТЬ