Deep Purple. Jürgen Roth
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Название: Deep Purple

Автор: Jürgen Roth

Издательство: Bookwire

Жанр: Изобразительное искусство, фотография

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isbn: 9783854454144

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СКАЧАТЬ erzählt Gitarrist Tony Tacon, der seine Gitarre übrigens seinem Schulkameraden Nick Simper abgekauft hatte. Ein Kumpel mit einem Tandem fuhr Tony rüber nach Heston, wo Gillan inzwischen wohnte. Er fand ihn in einem Süßwarenladen und bot ihm an, Sänger in seiner Band zu werden, die sich nun, im Oktober 1962, nach der Luxuslimousine Jowett Javelin nannte. „Javelin“ heißt auf deutsch Speer – wir erinnern uns: das bevorzugte Sportgerät des jungen ­Ritchie Blackmore.

      Tacon verschaffte seinem neuen Vokalisten, der jetzt Jess Gillan und manchmal Jess Thunder hieß, auch gleich einen Job als Wartungsmechaniker bei einer Firma, die Eismaschinen herstellte, und Gillan wiederum brachte seine neue Band im Programm für deren Weihnachtsfeier unter. Das Set bestand anfangs aus Nummern von Elvis, Buddy Holly, Eddie Cochran, den Shadows, aber auch Howlin’ Wolf und jeder Menge anderer US-Blues-Musiker. „Die Leute in Amerika, meine Verwandten dort“, sagte Gillan Ende der Neunziger in einem Interview für die Webseite Classic Rock Revisited, „hatten von den Blues-Musikern, die ich liebte, noch nie etwas gehört, weil weiße Radiosender so was einfach nicht spielten – und andersrum genauso. Aber wir kümmerten uns nicht darum, was für eine Hautfarbe jemand hatte. Das Zeug kam raus, wir kauften die Platten und dachten: ‚Wow, das ist super!‘ Also spielten wir weißen Jungs dieses Zeug, weil es uns was sagte. Man sollte nicht vergessen, daß wir gerade eine sehr intensive und heftige Konfrontation namens Zweiter Weltkrieg hinter uns hatten, bei der unser Land in Stücke gebombt worden war. Als ich aufwuchs, gab es alle möglichen Rationierungen. Es gab pro Familie für eine ganze Woche nur eine bestimmte Menge Butter. Speck, Eier, Brot – alles war streng rationiert, ebenso Zucker und Benzin. Daher verstanden wir ziemlich gut, wovon diese schwarzen Typen sangen, wir konnten uns damit absolut identifizieren. Sich in dieser schönen, einfachen Form ausdrücken zu können, die im Grunde nur auf drei Akkorden beruht, auf zwölf Schlägen pro Takt – das konnte jeder ganz leicht spielen, und es gab einem die Möglichkeit, sein Herz auszuschütten.“

      Bald indes hielt die Beatlemania auch im Programm der Javelins Einzug und inspirierte die Band, sich selbst kompositorisch zu versuchen. Es gab sogar einen richtigen Agenten, aber weil alle beteiligten Musiker nebenbei anständigen Jobs nachgingen, mußten sie ihre Live-Aktivitäten meistens auf die Wochen­enden beschränken. Gillan alias Thunder jedoch gelang es trotz seinem lachhaften Künstlernamen, das eine oder andere Mädchen im Publikum zu zeit­gemäßen Schreikrämpfen hinzureißen. Und als die Javelins den „Battle of the Bands“-Wettbewerb in Hayes gewannen (gegen die Lokalmatadore The Countdowns, bestehend aus Brian Connolly, Steve Priest, Mick Tucker, später in The Sweet­shop umbenannt) und, nachdem deren erste Single „Come On“ lukrativere Auftritte generierte, den regelmäßigen Gig der Rolling Stones im Jazzclub des Station Hotel in Richmond übernahmen (für dieselbe Gage: zwanzig Pfund), schien er seinem Traum vom Ruhm schon sehr nahezukommen.

      Bloß zogen die anderen, denen ihre beruflichen Verpflichtungen wichtiger waren als das lustige Hobby, nicht recht mit, und so nahm er, nach einigen Gigs mit der Jazz-Blues-Sessionband The Hickies, im Dezember 1964 das Angebot der sechs- bis achtköpfigen Soultruppe Wainwright’s Gentlemen an, die ihn schon eine Weile angebaggert und einen Plattenvertrag zumindest vage in Aussicht hatten. „Sie hatten ein besseres Management als die Javelins, waren aber nicht so gut“, meint Gillan. Dafür spielten sie öfter – fünf Tage die Woche –, verdienten jedoch nicht genug, um es dem Sänger zu erlauben, seinen Job im Tesco-Supermarkt hinzuwerfen.

      Weil ihm beides bald zuviel wurde, war er ganz froh, daß mit Brian Connolly im Mai 1965 schon ein Ersatzmann bereitstand, als er ein Angebot von Episode Six erhielt und sich nun endlich ganz auf die Musik und den erhofften Umweg nach Hollywood konzentrieren konnte. Der erwies sich dann als ein gutes Stück steiniger und verwinkelter als erhofft, und vielleicht hätte Ian Gillan im Frühjahr 1968 doch auf Tony Tacon hören sollen, der ihm erzählte, sein alter Klassenkamerad Nick Simper suche einen Sänger für seine neue Band. Andererseits: Wer weiß, wie ein jüngerer Ian Gillan mit der Erfahrung der plötzlichen Berühmtheit in den USA umgegangen wäre.

      Vorläufig immerhin verhindert seine ebenso großherzige wie schwellköpfige Trotteligkeit eine peinliche Abmahnung wegen mangelnder Arbeitsmoral. John Coletta nimmt es sogar hin, daß der Nachwuchsschützling, bei dessen Einstellungsgespräch er selbst gar nicht dabei war, Wünsche äußert: „John, schau uns mal an“, sagt Gillan mit Glover an der Hand. „Wie sollen wir diesen Job machen, wenn wir so aussehen? Leihst du uns ein paar Kröten für neue Klamotten?“

      Coletta reagiert wie ein Manager. „Ich weiß ehrlich nicht, was für einen Schalter in seinem Gehirn das umgelegt hat“, meint Gillan, der Colettas weitere Äußerungen auf die Querelen mit Tetragrammaton zurückführt: „Gillan, ich wußte schon, als ich dich das erste Mal sah, daß wir mit dir nur Ärger haben werden. Wenn du nicht Obacht gibst, schmeiße ich dich zurück in den Rinnstein, in dem ich dich gefunden habe.“ Das kann er vorläufig nicht, denn zwischen dem Herrn und seinem Meister steht der neue Buchhalter Bill Reid. Der trägt zwar mit Vorliebe Hawaiihemden und Bermudashorts, weiß aber ansonsten, wie man einen solchen Laden zusammenhält. Zumindest im Geiste.

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