Fürstenkinder Staffel 1 – Adelsroman. Helga Torsten
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Название: Fürstenkinder Staffel 1 – Adelsroman

Автор: Helga Torsten

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Fürstenkinder

isbn: 9783740980245

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СКАЧАТЬ fällt der Groschen!« Stoffel sprang jäh auf, als er sich die winzige Blutspur abwischte, die sich an seiner Backe durch Julius’ Liebkosung gebildet hatte.

      »Wir werden krank!«

      »Wieso?« Fragend schaute Vronli auf.

      »Ganz klar: Wir gehen wieder in Onkel Professors Klinik. Da kann uns keiner etwas!«

      »Für immer?« Vronli war zaghaft und ungläubig.

      »Erst mal vorübergehend!« verteidigte Stoffel sein Rückzugsgefecht. »Weißt du, dort ist ja Jasmine. Die hilft uns bestimmt. Und klug ist sie auch. Sie wird doch jetzt bald ein Fräulein Doktor!«

      *

      In der großen Villa an der Elbchaussee war es mittags still.

      Das Personal arbeitete in den unteren Räumen oder legte auch eine Ruhepause ein.

      Frau Franzen zog sich immer bis zur Teestunde zurück.

      Vorsichtig gingen die Kinder die breiten teppichbelegten Stufen zum Treppenhaus hinunter. Noch leiser aber schlich der Kater Julius, der bei jedem Vorsetzen seiner Pfoten beinahe würdevoll mit dem Kopf nickte.

      Mußte man erst den Stoffel ein bißchen kratzen, bevor er darauf verfiel, daß man manchmal vielleicht sogar mit Kranksein weiterkam, obgleich Kranksein sonst alles andere als beliebt bei den Kindern war?

      Aber die Zeit in der Ringling-Klinik war wirklich ganz herrlich gewesen.

      Unten in der großen Empfangshalle nahm Stoffel das Taschentuch und suchte nach der Nummer.

      »Deine Finger kleben ja fest!« behauptete Vronli, die andächtig, wenn auch nicht ganz unkritisch, neben dem Bruder stand.

      »Na, such du doch mal in solch dicken Wälzer eine Nummer. Und jeden Augenblick kann jemand kommen!«

      Stoffel verteidigte seine immer heißer und klebriger werdenden Finger.

      Man konnte gewiß ein Held sein, aber auch Helden schwitzen gewiß mal vor Angst. Man durfte die Angst nur nicht zeigen. Sonst war man eben kein Held.

      Stoffel nahm den Hörer ab.

      »Hallo!«

      Am anderen Ende der Leitung meldete sich eine freundliche Stimme.

      »Den Herrn Professor? Ja, wer…«

      »Christopher von Bassarow«, meldete sich Stoffel jetzt mit ganz energischer Stimme.

      »Einen Augenblick, bitte!«

      Und dann meldete sich die etwas überraschte Stimme Professor Ringlings.

      Er hatte gerade sein Arbeitszimmer verlassen wollen, als der Anruf kam

      Christopher? Christopher Bassarow? War da etwas geschehen?

      »Was gibt’s?« Der gütige alte Herr hatte selbst durch das Telefon eine beruhigende Stimme, die Stimme, von der seine Patienten behaupteten, man würde schon bei ihrem Klang gesund.

      »Wir sind krank!« ertönte es jetzt aus der Villa Bassarow, aber gar nicht kläglich, sondern recht kraftvoll, wenn auch mit einer verhaltenen Angst.

      »Krank seid ihr? Was fehlt euch denn?«

      Aus dem Apparat murmelte eine Kinderstimme, als Jasmine jetzt den Raum betrat.

      Sie wollte noch das schriftlich niedergelegte Ergebnis eines Laborversuches abgeben. Eigentlich hatte sie den Professor gar nicht mehr erwartet.

      »Bleiben Sie mal hier!« Der Mann deckte für einen Augenblick den Apparat mit der Hand ab. »Da sind die kleinen Bassarows.«

      Christopher und Vronli! Jasmine erschrak. Aber seit dem entsetzlichen Unglück mit Harald Brockdorff hatte sie sie nicht mehr besucht, ihnen nur gelegentlich einmal eine Postkarte geschrieben. Sie habe so sehr viel zu tun, schrieb sie, das war alles gewesen.

      Wie durfte sie nur das Haus von Michail von Bassarow betreten, der sich gewiß in ganz absehbarer Zeit mit Charlotte Ringling verloben würde?

      Charlotte Ringling, die Tochter des von Jasmine so sehr verehrten Professors.

      Lautlos mußte sie aus diesem Kreis verschwinden, um nicht irgendwelches Unheil heraufzubeschwören.

      Professor Ringling betrachtete des Mädchens Mienenspiel.

      Sie konnte so schlecht ihr Gesichtchen beherrschen. Man las den Widerstreit jetzt im kommenden und gehenden Blut, das Jasmine einmal totenblaß, einmal hochrot werden ließ.

      Ein süßes kleines Geschöpf!

      Es ist eigentlich gar nicht zu verstehen, daß Bassarow nicht endlich zugreift und dieses Mädchen, das auch die beste Mutter für seine Kinder wäre, an sich bindet, dachte Professor Ringling.

      Na ja – wir Männer!

      »Also«, sprach er jetzt wieder in den Hörer.

      Jasmine stand dicht vor seinem Schreibtisch, streichelte nervös über die soeben hingelegten, eng mit Formeln bedeckten Blätter. »Also, ihr seid krank? Da werde ich wohl mal am besten selbst bei euch hereinschauen. Habe dem Papa ohnehin versprochen, ihn heute nachmittag zu besuchen. Dann bis nachher.«

      Professor Ringling schien ein erleichtertes Aufatmen durch den Apparat gehört zu haben. Aber er hörte auch, daß Jasmine ein wenig schmerzlich aufseufzte.

      »Na, und Sie, Kind, gehen natürlich mit!«

      Der alte, gütige Herr hatte sich nun erhoben.

      »Oder paßt es Ihnen heute nicht? Haben Sie etwas anderes vor?«

      Professor Ringling schaute in Jasmines bleiches Gesicht.

      »Ich möchte nicht mit, Herr Professor«, erklärte sie dann leise, aber sehr fest.

      Professor Ringling schüttelte den Kopf.

      »Sie lieben die Kinder doch so sehr, Jasmine!«

      »Ja, aber…« Jasmine stotterte. »Ich… ich will nicht in die Villa Bassarow.«

      Professor Ringling stand jetzt ganz dicht vor dem Mädchen.

      Seine schlanken Hände umspannten ihre zarten Schultern, die plötzlich in einem inneren Weinen zu zucken begannen.

      »Da ist doch etwas nicht in Ordnung«, sagte er sehr langsam und zwang Jasmine, ihn anzuschauen, ohne auch nur einen Herzschlag lang ausweichen zu können.

      »Fürst Bassarow und Ihre Tochter…«

      Wie hypnotisiert flüsterte es das Mädchen.

      »Charlotte und Michail Bassarow?« Professor Ringlein lachte laut auf. »Das möchte sie wohl, meine gute Charlotte. Aber die Trauben hängen ihr ganz gewiß zu hoch.«

      Der СКАЧАТЬ