Ins weite Blau. Friedrich Holderlin
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Название: Ins weite Blau

Автор: Friedrich Holderlin

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Klassiker der Weltliteratur

isbn: 9783843804646

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      Vom Thron des Ewigen; wie göttlich

      Blickst du herab auf die Menschenkinder.

      Der Wilde gafft mit zitternden Wimpern dich

      O Heldin an, von heiligen Ahndungen

      Durchbebt, verhüllt er schnell sein Haupt und

      Nennet dich Gott, und erbaut dir Tempel.

      Und doch, o Sonne! endet dereinst dein Lauf,

      Verlischt an jenem Tage dein hehres Licht.

      Doch wirbelt sie an jenem Tage

      Rauchend die Himmel hindurch, und schmettert.

      O du Entzücken meiner Unsterblichkeit!

      O kehre du Entzücken! du stärkest mich!

      Daß ich nicht sinke, in dem Graun der

      Großen Vernichtungen nicht versinke.

      Wenn all dies anhebt – fühle dich ganz, o Mensch!

      Da wirst du jauchzen, wo ist dein Stachel, Tod?

      Dann ewig ist sie – tönt es nach ihr

      Harfen des Himmels, des Menschen Seele.

      O Seele! jetzt schon bist du so wundervoll!

      Wer denkt dich aus? daß wann du zu Gott dich nahst

      Erhabne, mir im Auge blinket

      Deine Erhabenheit – daß du, Seele!

      Wann auf die Flur das irdische Auge blickt,

      So süß, so himmlisch dann dich in mir erhebst –

      Wer sah, was Geist an Körper bindt, wer

      Lauschte die Sprache der Seele mit den

      Verwesungen? – O Seele schon jetzt bist du

      So groß, so himmlisch, wann du von Erdentand

      Und Menschendruck entlediget in

      Großen Momenten zu deinem Urstoff

      Umschwebt der Umkreis deiner Gedanken dich

      Wie Edens goldne Ströme, reihen

      Deine Betrachtungen sich zusammen.

      Und o! wie wirds einst werden, wann Erdentand

      Und Menschendruck auf ewig verschwunden ist,

      Wann ich an Gottes – Gottes Throne

      Bin, und die Klarheit des Höchsten schaue.

      Und weg ihr Zweifel! quälendes Seelengift!

      Hinweg! der Seele Jubel ist Ewigkeit! –

      Und ist ers nicht, so mag noch heute

      Tod und Verderben des Lebens große

      Gesetze niedertrümmern; so mag der Sohn

      In seinem Elend Vater und Mutterherz

      Durchbohren; mag ums Brot die Armut

      Tempel bestehlen; so mag das Mitleid

      Zu Tigern fliehn, zu Schlangen Gerechtigkeit,

      Und Kannibalenrache des Kindes Brust

      Entflammen, und Banditentrug im

      Himmelsgewande der Unschuld wohnen.

      Doch nein! der Seele Jubel ist Ewigkeit!

      Jehovah sprachs! ihr Jubel ist Ewigkeit!

      Sein Wort ist ewig, wie sein Name,

      Ewig ist, ewig des Menschen Seele.

      So singt ihn nach, ihr Menschengeschlechte! nach

      Myriaden Seelen singet den Jubel nach –

      Ich glaube meinem Gott, und schau’ in

      Himmelsentzückungen meine Größe.

       Die Demut

      Hört, größre, edlere der Schwabensöhne!

      Die ihr vor keinem Dominiksgesicht

      Euch krümmet, welchen keine Dirnenträne

      Das winzige, geschwächte Herzchen bricht.

      Hört, größre, edlere der Schwabensöhne!

      In welchen noch das Kleinod Freiheit pocht,

      Die ihr euch keines reichen Ahnherrn Miene,

      Und keiner Fürstenlaune unterjocht.

      Geschlecht von oben! Vaterlandeskronen!

      Nur euch bewahre Gott vor Übermut!

      O! Brüder! der Gedanke soll uns lohnen,

      In Hermann brauste kein Despotenblut.

      Beweinenswürdig ist des Stolzen Ende

      Wann er die Grube seiner Größe gräbt,

      Doch fürchterlich sind seine Henkershände,

      Wann er sich glücklich über andre hebt.

      Viel sind und schön des stillen Mannes Freuden,

      Und stürmten auch auf ihn der Leiden viel,

      Er blickt gen Himmel unter seinen Leiden,

      Beneidet nie des Lachers Possenspiel.

      Sein feurigster, sein erster Wunsch auf Erden

      Ist allen, allen Menschen nützlich sein,

      Und wann sie froh durch seine Taten werden,

      Dann will der edle ihres Danks sich freun.

      O! Demut, Demut! laß uns all dich lieben,

      Du bists, die uns zu einem Bund vereint,

      In welchem gute Herzen nie sich СКАЧАТЬ