Название: Der Diwan
Автор: Mohammad Schemsed-Din Hafis Hafis
Издательство: Bookwire
Жанр: Языкознание
Серия: Klassiker der Weltliteratur
isbn: 9783843803373
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Wenn der alte Vater Scheich
Selber in die Schenke gehet!
Ei so lasset mit dem Wirte
Uns gemeine Sache machen!
Denn so wars von Ewigkeiten
In das Schicksalsbuch geschrieben.
Sieh, ein Windhauch in die Locken
Hat die Welt für mich verfinstert!
Dieses also ist der Nutzen,
Den mir deine Locken bringen.
Ruhe hatte sich mein Herz
In dem Netze aufgefangen,
Sieh, da rollten auf die Locken,
Und entflohen war die Beute.
Wüsste der Verstand, wie selig
Herzen in den Locken ruhen,
O! es würden die Verständ’gen
Unsrer Bande wegen närrisch.
Einen Vers vom Schönheitskoran
Hat mir dein Gesicht enthüllet.
Deshalb atmen meine Verse
Hohe Schönheit, reine Anmut.
Können meine Feuerseufzer
Und die Gluten meines Busens,
So die ganze Nacht durch brennen,
Nicht dein steinern Herz bewegen!
Sieh, Hafisens Seufzer-Pfeile
Sind zum Himmel aufgeflogen,
Haben Mitleid mit demselben,
Fürchte dich vor meinen Pfeilen.
XI.
Wer überbringet das Gesuch
Den Freunden des Sultanes?
Vom Bettler wende nicht den Blick,
Für deine Herrschaft dankbar.
Ich flücht’ vom Nebenbuhler, der
Des Teufels ist, ich flüchte
Zu meinem Gott, vielleicht dass Er
Durchs Feuer ihn verzehret.
Du steckst die ganze Welt in Brand,
Wenn deine Wangen leuchten,
Sag an, was hast du denn davon,
Dass du nicht milder herrschest?
Geliebte, was für Formen sind
Dem Liebenden erschienen!
Welch ein Gesicht, dem Monde gleich,
Und Wuchs, gleich der Zypresse!
Ich hoffe ganze Nächte lang,
Dass mit dem Hauch des Morgens
Mir eine Kunde kommen wird
Von meinen trauten Freunden.
Wenn deine schwarzen Wimpern dir
Zum Blutvergießen winken,
So denke, dass sie Schelme sind,
Lass dich ja nicht verführen.
Es blutet längst mein armes Herz
Durch deine Zauberaugen.
O meine Teure, blicke her,
Wie du mich hast ermordet!
Hafis! wenn jetzt im Trennungsstand
Dein Herz sich schon verblutet,
Was harret sein, wenn einst Genuss
Dasselbe soll beglücken.
XII.
Wo ist, was recht und gut ist, wo?
Wo ich Betrunkener, wo?
Ha! Welch ein Unterschied ist nicht
Im Weg von wo zu wo!
Wie reimet sich die Trunkenheit
Mit der Schamhaftigkeit?
Wo ist das Wort des Predigers,
Schalmei’ngetöne, wo?
Die Zelle und das Gleisnerkleid
Verließ schon längst mein Herz;
Wo ist der wackre alte Wirt
Und reiner Nektar, wo?
Ach! des Genusses Tag ist hin,
Gesegnet sei er mir!
Wo ist die süße Schmeichelei
Des Liebchens Zürnen, wo?
Ach! Was versteht vom Angesicht
Des Freunds, des Feindes Herz!
Wo ist ein ausgelöschtes Licht,
Und Sonnenschimmer, wo?
Weil deiner Türe Schwellenstaub
Des Auges Schminke wird,
So sage, wo ich bleiben soll
Vor dieser Türe, wo?
Betrachte nicht ihr Apfelkinn!
Im Wege liegt ein Brunn,
Wohin mit dieser Last mein Herz?
Wo wirst du halten, wo?
XIII.
Ich und mein Herz, du weißt, wir bleiben getrennt vom Geliebten.
O wie lange noch raubt feindliches Los mir mein Glück!
Meine Wimpern, sie sollen den Fuß mit Tränen vergolden,
Welcher mir Kunde СКАЧАТЬ