Der Diwan. Mohammad Schemsed-Din Hafis Hafis
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Название: Der Diwan

Автор: Mohammad Schemsed-Din Hafis Hafis

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Klassiker der Weltliteratur

isbn: 9783843803373

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СКАЧАТЬ Enthaltsamkeit, sondern auch den Glauben abschwor.

      3Der süßeste der Kalendere, nämlich der Scheich Sanaan; wie deuchte es ihm so süß, statt der Kutte und des Rosenkranzes den gelösten Gürtel des Mädchens zu halten.

      4Ein Text des Korans, wodurch das Paradies geschildert wird. Hafis sagt, dass er diesen Vers bisher auf die Wohnung des Geliebten gedeutet habe. Der arabische Text heißt: Tedschra tahtiha elenhar, d.i. unterhalb fließen Ströme. Der Morgenländer kennt in seinem brennenden Klima keine größere Wollust als Schatten und Quellen. Quellen und Schatten sind ihm das Vorbild paradiesischer Fluren. Nur bemerke man die geheimnisvolle Beziehung, die der Dichtergenius Mohammeds in die poetische Beschreibung seines Paradieses legt. Es ist kein gewöhnlicher Garten, von Bächen bewässert, sondern eine von dem Lebenshauche unsichtbarer Wasser beständig getränkte und frisch aufblühende Flur. Oben grünet das Leben und unten fallen die Ströme, deren Geräusch den Seligen mystische Worte zuspricht.

      LII.

      Ohne deinen Wangenglanz

      Ist kein Tag für mich geblieben,

      Nichts als eine finstre Nacht

      Ist für mich zurückgeblieben.

      Von dem vielen Tränennass,

      So bei unsrer Trennung strömte,

      Ist mein Auge ohne Licht

      (Gott behüte dich!) geblieben.

      Als dein Bild aus meinem Aug’

      Scheidend wanderte, da sprach es:

      Mir ist leid um diesen Ort,

      Dass er leer und wüst geblieben.

      Dein Genuss hielt meinen Tod

      Fern bis jetzt von meinem Haupte,

      Jetzt da wir getrennet sind,

      Ist er nicht mehr fern geblieben.

      Sieh! es nahet sich die Zeit,

      Wo einst sagt mein Nebenbuhler:

      Nah an deiner Tür ist krank

      Der Verwiesene geblieben.

      Was kann’s nützen, dass der Freund

      Herzukommen sich bemühet,

      Wenn in meinem Körper einst

      Ist kein Odemzug geblieben.

      Ach! ich weiß wohl, dass Geduld

      Deiner Trennung Schmerzen lindert,

      Aber zur Geduld ist mir

      Keine Kraft zurückgeblieben.

      Ob des Weinens und des Klagens

      Kann Hafis nun nicht mehr lachen,

      Dem, der Trauerkleider traget,

      Ist kein Freudenkleid geblieben.

      LV.

      Der Liebe Weg ist unbegrenzt,

      Die Seele wird dort aufgeopfert,

      Sonst ist kein Mittel.

      Erschreck’ mich nicht mit der Vernunft,

      Bring Wein; denn nichts hat sie als Wächterin

      Uns hier zu schaffen.

      Wenn du dein Herz der Liebe gibst,

      Ists gute Zeit und gute Dinge

      Brauchen nicht Rat erst.

      Dein Auge frag, wer mich erschlug,

      Mein süßes Kind! dies kömmt nicht meinem

      Schicksal zu Schulden.

      Wie für den Neumond brauchts für Sie

      Ein scharfes Auge, denn nicht jeder

      Schauet den Mondkreis.1

      Benütz’ die Trunkenheit mit Klugheit,

      Der Weg dazu ist, wie ein Schatz, nicht

      Jeglichem offen.

      Hafisens Träne rührt dich nicht,

      Bestaunenswürdig ist dein Herz, es

      Weicht nicht dem Marmor.

      1Um den neuen Mond, der den Monat der Faste anfängt und beschließt, zu beobachten, werden auf erhabenen Orten besondere Beobachtungen angestellt. Aber es braucht gute Augen, um denselben, sobald er sichtbar ist, wahrzunehmen; so ist es auch nicht jedem gegönnt, deinen Neumond, das ist deine Schönheitsform im Neulichte, zu schauen.

      LVII.

      Ein Wörtlein hörte ich, das Jakob einst gesagt,

      Der Schmerz der Trennung von dem Freund wird nicht gesagt,

      Was uns der Prediger vom jüngsten Tag erzählt,

      Hat er als Gleichnis nur vom Tag der Flucht gesagt.

      Wer gibt mir Kunde von dem fortgereisten Freund,

      Der Ost hat alles so verwirret angesagt.

      Vertreibt den alten Gram mit Wein, mit altem Wein,

      Dies macht das Herz vergnügt, so hat der schlaue Greis gesagt.1

      O weh! Der Freunde Feind, der liebelose Mond,

      Hat ohne Müh’ den Freunden Lebewohl gesagt.

      Ich will getrost, selbst Nebenbuhlern dankbar sein,

      Mein Herz, gewohnt an Schmerz, hat Arznei’n entsagt.

      Vertrau nicht auf den Wind, selbst wenn er günstig bläst.2

      Dies Sprichwort hat zu Salomon der Ost gesagt.

      Gibt dir das Schicksal Frist, verlasse nicht den Weg,

      Wer sagt, dass eine Metze dem Betrug entsagt?3

      Du frag nicht um Warum und Wie, ein treuer Knecht

      Vollzieht ein jedes Werk, das ihm sein Sultan sagt.

      Wer sagt, es sei Hafis von dir zurückgekehrt?

      Ich nicht. Wer’s sprach, hat aus Verleumdung es gesagt.

      1Der СКАЧАТЬ