Der Diwan. Mohammad Schemsed-Din Hafis Hafis
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Название: Der Diwan

Автор: Mohammad Schemsed-Din Hafis Hafis

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Klassiker der Weltliteratur

isbn: 9783843803373

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СКАЧАТЬ Stein der Reue schlug des Herzens Glas entzwei;

      Es kocht wie Wein und ist wie’s Wirtshaus abgebrannt.

      Lass das Vergangne, komm zurück, mein Auge hat1

      Die alten Kleider ausgezogen und verbrannt.

      Hafis, lass diese Kosereien, trinke Wein!

      Durch Kosen ist die Kerze, da ich schlief, verbrannt.

      1Um dieses kühne Bild ganz zu fassen, ist es notwendig zu wissen, dass im Persischen der Augapfel merdümi tscheschm, d.i. der Augenmann oder Augenmensch heißt, als ob im Auge der ganze Mensch sich darstellte. Nun sagt Hafis: mein Augenmensch hat die alten Kleider ausgezogen und verbrannt, statt: ich habe den alten Menschen ausgezogen. Wo die Perser einen Mann sehen, dort der Grieche ein Mädchen, der Engländer nichts als eine Kugel, der Franzose eine Pflaume und der Deutsche einen Apfel.

      XLVII.

      Der Weise hat im Glanz des Weins

      Verborgenes erkannt,

      Denn es wird jedermanns Natur

      Durch diese Perl’ erkannt.

      Den Wert der Rose hat allein

      Die Nachtigall erkannt;

      Nicht jeder, der ein Blättchen liest,

      Hat auch den Sinn erkannt.

      Die beiden Welten bracht’ ich dar

      Dem vielerfahrnen Herz;

      Es hat nur deiner Liebe Wert,

      Den Rest für nichts erkannt.

      Die Rose und den Wein verkehrt

      Durchs Anschaun in Rubin,1

      Wer nur den wahren Wert des Hauchs

      Der Seligkeit erkannt.

      Vorbei ist nun die falsche Scham

      Vom Angesicht des Volks,

      Seitdem mich im Verborgenen

      Der Wächter hat erkannt.2

      Du, der vom Buche der Vernunft

      Die Liebe lernen willst,

      Ich fürchte, du hast diesen Punkt

      Nicht, wie du sollst, erkannt.

      Bring Wein! denn mit der Rose prahlt

      Kein Mensch auf dieser Welt,

      Der die Verwüstungen des Winds

      Im Herbste hat erkannt.

      Der Schöne meinte: dass für jetzt

      Nicht Zeit zur Ruhe sei;

      Deshalb hat er dem armen Geist,

      Verläng’rung zuerkannt.3

      Hafis hat diese Perlenschnur,

      So die Natur ihm gab,

      Für unleugbare Wirkungen

      Der Held Assafs erkannt.4

      1Der wahre Glaube bewegt Berge, wer den Wert überirdischer Dinge erkennt, kann durch bloßes Anschauen Rosen und Steine in Rubinen verwandeln.

      2Was brauche ich mich noch vor den Leuten zu schämen, seitdem mich der Wächter im Verborgenen ertappt hat.

      3Mein Geliebter hat mich auf die Hoffnung des Genusses angewiesen.

      4Assaf, der Weise Salomons, worunter hier der Wesir Hadschi Kawameddin, Hafisens Mäzen, verstanden wird.

      Der Blick seiner Huld verwandelt Staub in Perlen, wie durch Elixier der Chemiker Ton in Gold.

      L.

      Die Nachtigall hat in dem Mund

      Ein Rosenblatt gehalten,

      Und über dieses Blatt Genuss

      Der Reden viel gehalten.

      Ich sprach zu ihr: Was soll dies Lied,

      Dies Klagen vom Genusse?

      Sie sprach: es hat mein Liebchen mich

      Mit Hoffnung hingehalten.

      Wenn die Geliebte mich verschmäht,

      So darf es mich nicht wundern;

      Des Bettlers Umgang hat der Schah

      Zur Unehr’ sich gehalten.

      Der Freundin Schönheit bleibet stets

      Den Bitten unzugänglich,

      O glücklich, wer von Schönen hat

      Ein bessres Los erhalten.

      Steh auf! dass wir die Seele vor

      Des Meisters Pinsel opfern,

      Der die Gemälde dieser Welt

      So meisterlich gehalten.1

      Wenn du den Pfad der Liebe gehst,

      Denk nicht auf bösen Namen,

      Sein Kleid hat Scheich Sanaan2

      Zum Weinglas hingehalten.

      Wie däuchte ihm die Zeit so süß,

      Dem Süßesten der Kalendere,3

      Als er statt Kutt’ und Rosenkranz

      Den Gürtel musste halten!

       Ein Eden, unter dessen Flur 4

      Die Ströme sich ergießen.

      Es hat Hafis bisher dein Dach

      Fürs Paradies gehalten.

      1Preise den Schöpfer, der das Bild der Schöpfung so herrlich gemalet hat.

      2Der Scheich Sanaan, ein alter, gar frommer und im Rufe der Heiligkeit stehender Mann, wallfahrtete mit siebenhundert Jüngern nach Mekka; erblickte aber unglücklicherweise auf dem Wege ein junges griechisches СКАЧАТЬ