Perry Rhodan 120: Die Cyber-Brutzellen (Silberband). Clark Darlton
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Читать онлайн книгу Perry Rhodan 120: Die Cyber-Brutzellen (Silberband) - Clark Darlton страница 27

Название: Perry Rhodan 120: Die Cyber-Brutzellen (Silberband)

Автор: Clark Darlton

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Perry Rhodan-Silberband

isbn: 9783845331195

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СКАЧАТЬ er wieder allein war und sich erinnerte, dass er nach Hause gehen wollte, entsann er sich, dass er offenbar für einige Stunden das Gedächtnis verloren hatte. Er beschloss, sich an den Medoteil seiner Hauspositronik anzuschließen und einen Allgemeintest vorzunehmen.

      »Was ist mit dir?«, fragte Amby, als Bruke Tosen am nächsten Tag das Raumhafengebäude betrat. Sie hatte auf ihn gewartet, weil sie vergeblich versucht hatte, ihn über Interkom in seiner Wohnung zu erreichen.

      »Was soll mit mir sein?« Ambys ängstlich forschender Blick ärgerte ihn.

      »Bist du krank?«

      »Ich habe mich testen lassen. Alles in Ordnung. Und nun habe ich zu tun, in fünf Minuten beginnt mein Dienst.«

      »Ich habe heute Geburtstag und wollte dich fragen, ob du ...«

      »Tut mir leid, ich habe keine Zeit.« Bruke wurde bewusst, wie schroff er die freundlich gemeinte Einladung zurückwies. Er wollte es wiedergutmachen, aber Amby eilte bereits davon.

      »Verdammt«, murmelte er und blickte ihr nach. Am liebsten hätte er sie zurückgerufen oder wäre ihr nachgelaufen. Ein Blick auf die Uhr mahnte ihn indes, dass er nur mehr wenige Minuten hatte, und er war nie zu spät zum Dienst gekommen.

      »Du bist netter zu Primas als zu Amby«, sagte eine tiefe Stimme hinter ihm, als er sein Büro betrat. Überrascht drehte Bruke Tosen sich um.

      Goron blickte ihn vorwurfsvoll an. »Ich weiß, es geht mich nichts an«, gestand der Arkonide ein. »Doch es tut mir weh, wenn ich mit ansehen muss, dass einer meiner Freunde sich wie ein Narr benimmt.«

      »Mache ich das?«

      »So ist es, Bruke. Amby würde alles für dich tun, und du siehst sie nicht einmal. Stattdessen lässt du dich mit Sintha-Lee ein und merkst nicht einmal, dass sie sich über dich lustig macht. Dieses Weib ist eiskalt.«

      »Was weißt du von Sintha-Lee?« Tosen fühlte sich in der Defensive.

      »Sie ist Xingar hörig.« Goron lächelte traurig. »Ich will dich nur warnen. Glaub ihr nicht, oder du läufst in eine Falle, in der du umkommen wirst. Ich denke immer wieder daran, was du vor einigen Tagen zu mir gesagt hast: Mehandor lassen sich ihr Handelsmonopol nicht so ohne Weiteres streitig machen. Sie können warten, wenn es sein muss, jahrzehntelang. Eines Tages schlagen sie dann zu und holen sich zurück, was sie glauben, verloren haben. Dafür ist ihnen jedes Mittel recht.«

      »Ich verbiete dir solche Äußerungen«, sagte Tosen schneidend scharf. »Sintha-Lee ist keine Kämpferin des Patriarchen, falls du so etwas andeuten wolltest. Und nun raus!«

      Goron wandte sich um und verließ das Büro. Bruke Tosen ging zum Fenster. Die XIN-I war noch da, sie wurde entladen.

      Der Importkontrolleur rief über die Hauptpositronik die Einfuhrdaten des Walzenraumers ab.

      Nach zwanzig Minuten stand für ihn fest, dass die Daten manipuliert worden waren. Die Ladung war freigegeben worden, obwohl mit großer Wahrscheinlichkeit einige Positionen darunter waren, die auf der Verbotsliste standen.

      Sie sind bestochen, erkannte Tosen. Alle haben sich in den Dienst der Springer gestellt. Ich scheine der Einzige zu sein, der ehrlich ist.

      Es wäre sinnlos gewesen, Beschwerde einzulegen. Damit hätte er höchstens seinen Arbeitsplatz riskiert und sich selbst in den Bereich der vorzeitigen Pensionierung gerückt. Und das mit einundvierzig Jahren.

      Er war an einem Scheideweg angelangt. Ihm blieb keine andere Alternative, als sich ebenfalls bestechen zu lassen oder sich aufzulehnen. Wählte er die zweite Möglichkeit, musste er sich direkt an den Bürgermeister wenden. Andernfalls bestand die Gefahr, dass seine Proteste auf dem Dienstweg versickerten.

      Er nahm Primas auf die Schulter, legte ein Atemschutzfilter an und ging auf die Landebahn hinaus. Aus den Hangars schwebten Lastencontainer herab. Primas hob den Kopf und schnüffelte, obwohl der nächste Container noch fast fünfzig Meter entfernt war.

      »Was ist los?«, fragte Tosen erstaunt. »Wenn du auf diese Entfernung etwas aufspürst, dann muss der Container bis oben hin voll sein mit verbotener Ware.«

      »He, Bruke!«, rief eine bekannte Stimme hinter ihm.

      Er drehte sich in der Überzeugung um, dass Formier gekommen sei, um ihn von der Ladung der XIN-I abzulenken, und er war entschlossen, sich um keinen Preis weglocken zu lassen.

      Formier reichte ihm eine kleine Metallkapsel. »Das wurde eben für dich abgegeben. Ein Junge soll es gebracht haben.«

      Der Kollege ging weiter, ohne sich um ihn zu kümmern.

      Tosen zögerte lange, bis er die Kapsel öffnete. Er fand einen positronisch versiegelten Brief darin, wollte ihn wieder in die Tasche schieben und ihn später lesen, doch die Neugierde gewann die Oberhand. Also kehrte er ins Büro zurück und schob den Brief ins Lesegerät. Eine zierliche Handschrift wurde projiziert.

      »Irgendwie haben sie herausgefunden, wo ich bin. Bitte, hilf mir. S-L.«

      Bruke Tosen meldete sich bei seinem Vorgesetzten und bat ihn, den Dienst für heute sofort beenden zu dürfen. Er erhielt die Erlaubnis und stürmte aufs Dach des Gebäudes, auf dem stets mehrere Taxigleiter standen. Er startete eine der Maschinen und brachte sie innerhalb weniger Sekunden auf Höchstgeschwindigkeit.

      Ein Springer lässt sich nichts wegnehmen, ging es ihm durch den Kopf.

      Der Tag war klar, ein leuchtend blauer Himmel spannte sich über dem Land. Tosen konnte die Vulkane sehen, die auf einigen Inseln dem Kontinent vorgelagert waren.

      Bruke sah plötzlich größte Schwierigkeiten für sich, falls Sintha-Lee etwas zugestoßen war. Er hatte den Bungalow gemietet. Er hatte Schwierigkeiten nicht nur mit dem Springer, sondern auch mit den Kollegen gehabt.

      Ihm wurde übel bei dem Gedanken, was geschehen würde, wenn ein Verdacht auf ihn fiel. Alle standen aufseiten Xingars, der ihnen ein ansehnliches Bestechungsgeld bezahlte.

      Das Haus stand über einem Steilhang. Von hier reichte der Blick weit übers Meer. Tosen landete auf der Rückseite. Eine Kunststoffkuppel hob sich aus dem Boden, stülpte sich über den Gleiter und öffnete gleichzeitig einen Durchgang zum Haus. Während er ausstieg, geriet er in eine Strahlendusche, die alle Schadstoffe der Atmosphäre beseitigte. Bruke nahm das Atemschutzfilter ab und warf es in den Gleiter. Jämmerlich heulend schloss sich Primas ihm an.

      Er betrat das Gebäude und stieß die Tür zum Salon auf. Sintha-Lee lag bäuchlings vor dem wandbreiten Fenster, die Arme zu beiden Seiten ausgestreckt. Ihr aufgelöstes Haar sah aus wie ein Bündel von Blutfäden.

      Als er neben ihr niederkniete, räusperte sich jemand hinter ihm. Tosen fuhr herum und sah Olof Xingar und zwei weitere Springer. Ihr erster Schlag traf ihn, ohne dass er sich wehren konnte. Er wurde quer durch den Raum gewirbelt und hatte Schwierigkeiten, wieder auf die Beine zu kommen, bevor Olof sich erneut auf ihn stürzte. Diesen Angreifern hatte er wenig entgegenzusetzen.

      Eine feuchte Schnauze stieß ihn immer wieder an, und eine Zunge leckte über seine Nase. Benommen sehnte er sich nach nichts anderem, als weiterhin im Dämmerzustand zu bleiben und die Entspannung zu genießen. Die Zunge ließ ihn nicht in Ruhe, bis er die Augen öffnete.

      Bruke Tosen wollte sich aufrichten, sank aber СКАЧАТЬ