Perry Rhodan 120: Die Cyber-Brutzellen (Silberband). Clark Darlton
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Читать онлайн книгу Perry Rhodan 120: Die Cyber-Brutzellen (Silberband) - Clark Darlton страница 22

Название: Perry Rhodan 120: Die Cyber-Brutzellen (Silberband)

Автор: Clark Darlton

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Perry Rhodan-Silberband

isbn: 9783845331195

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      »Warte!«, sagte der Importkontrolleur. »So einfach ist das nicht, Olof Xingar.«

      Der Springer blieb stehen und drehte sich zu ihm um. »Nicht? Was gibt es denn noch?«

      »Was passiert ist, sehe ich als Versuch eines Totschlags an«, antwortete Tosen. »Das kann nicht ohne Folgen bleiben.«

      Der rothaarige Händler rammte beide Hände in die Hosentaschen. Er musterte den Kontrolleur, als sehe er ihn zum ersten Mal.

      Tosen war mittelgroß und etwa vierzig Jahre alt. Er wirkte sehr kräftig, aber auch ein wenig fettleibig. Die Schultern pflegte er nach vorn zu schieben, sodass seine Haltung immer ein wenig gebeugt erschien. Er hatte dünnes, weizenblondes Haar, das er über der rechten Schläfe scheitelte. Die wasserblauen Augen wirkten erstaunt und befremdet, und mit der kleinen spitzen Nase verliehen sie dem Gesicht den Ausdruck eines Uhus. Die anderen Beamten und auch die Händler nannten ihn fast nur die Eule.

      Alle begegneten ihm zumeist mit einer gewissen Hochachtung, da er auf seinem Fachgebiet ein absoluter Könner war. Das Verhalten des Springers veranlasste Tosen deshalb zu allerlei Spekulationen.

      »Totschlag?«, fragte der Händler und lächelte ungläubig. »Mann, Bruke, das ist nicht dein Ernst. Das Stahlstück ist mir versehentlich runtergefallen. Wenn ich es gewollt hätte, dann hätte ich dich auch getroffen, verlass dich darauf.«

      Das war deutlich, eine klare Kriegserklärung. Bruke Tosen fühlte, wie es ihn kalt überlief.

      Immer wieder kam es vor, dass die Xingar-Sippe Waren auf Jarvith-Jarv umzuschlagen oder einzuführen versuchte, die auf der Verbotsliste standen. Der Patriarch war darüber hinaus ein hochpolitischer Mann, der mit ungemeiner Härte gegen die Kosmische Hanse kämpfte. Er dachte gar nicht daran, sich mit dem Verlust von Märkten abzufinden, die über mehr als zweitausend Jahre fest in den Händen der Springer gewesen waren. Für ihn – wie für viele andere Mehandor – war es ein Schock gewesen, dass die Kosmische Hanse auf diesen Märkten sehr erfolgreich agierte.

      Tosen seufzte und nahm die Atemschutzmaske ab, als sich das Schleusenschott hinter ihm geschlossen hatte. »Hör auf mit dem Unsinn!«, forderte er. »Zeig mir lieber, was ihr einführen wollt.«

      Ein sanfter Gong übertönte die leise Unterhaltung im Speiseraum des Luxusliners.

      »Wir nähern uns dem Ende der Reise«, ertönte eine Frauenstimme. »In Kürze landen wir auf Jarvith-Jarv, dem vierten Planeten der Sonne Jarvith, die nahezu im Zentrum der Magellanschen Wolke steht.«

      Gruude Vern griff zur Serviette und tupfte sich die Lippen ab. Seine grauen Augen taxierten die junge Frau, die ihm gegenübersaß und sich auf einen kurios anmutenden Kampf mit einem exkaltischen Schalentier eingelassen hatte. Sie schob die Delikatesse mit einem entsagungsvollen Seufzer von sich.

      »Darf ich dir behilflich sein?«, fragte Vern höflich und zog den Teller an sich. Während sie ihn noch unsicher musterte, setzte er zwei Messer an und brach die Schale des Tieres mühelos auf. Verführerisch breitete sich der Duft des weißen Fleisches aus.

      »Jarvith-Jarv ist ein erdgroßer Planet mit äquatorialem Meeresgürtel. Dieser wird nur durch eine Landbrücke vom Nordkontinent zum Südkontinent unterbrochen«, fuhr die Lautsprecherstimme fort. »In der Mitte dieser Landbrücke liegt das Kontor der Kosmischen Hanse. Jarvith-Jarv hat eine Gravitation von 1,24 Gravos, eine mittlere Temperatur von 35 Grad und eine Eigenrotation von 28 Stunden. Es herrscht üppige Treibhausatmosphäre, von der innerhalb der Ansiedlungen jedoch wenig zu bemerken ist. Außerhalb der Gebäude muss jeder Atemschutzfilter tragen, da die Atmosphäre schädliche Stoffe enthält.«

      Amby Törn hörte nicht hin. Sie kannte ihre Heimat und widmete sich lieber dem schmackhaften Fleisch des Schalentiers.

      »Fauna und Flora von Jarvith-Jarv ähneln Terra im Mittleren Tertiär. Das Land ist vulkanisch geprägt. Der Planet hat einen Mond, der wegen seiner Form, einer Art Doppelkugel, als Erdnuss bezeichnet wird.

      Das Handelskontor ähnelt allen Niederlassungen dieser Art, die Stadt ist hufeisenförmig um den Raumhafen angelegt. In Jarvon leben etwa 48.000 Einwohner. Wichtigstes Handelsgut ist Schwemmasche. Wir wünschen einen angenehmen Aufenthalt auf Jarvith-Jarv.«

      Die Stimme verstummte. Ein weiterer Gong zeigte an, dass das Raumschiff soeben landete.

      Gruude Vern lachte leise. »Wichtigstes Handelsgut ist Schwemmasche«, wiederholte er spöttisch. »Die haben keine Ahnung.«

      »Trotzdem ist es so«, bestätigte Amby Törn. »Was könnte Jarvith-Jarv sonst verkaufen?«

      Vern beugte sich vor. Er griff nach dem mit Diamanten besetzten Stern, der an einer Kette vor seiner Brust baumelte. »Weißt du, weshalb ich hier bin?«

      »Woher sollte ich?«

      »Jarvith-Jarv hat eine Schwerkraft von 1,24 Gravos«, antwortete er augenzwinkernd. »Sie ist sogar etwas höher: 1,2446 Gravos.«

      »Ja ... und?«

      Der schlanke Mann lehnte sich in seinem Sessel zurück und strich sich mit den Fingerspitzen über den Oberlippenbart. Er hatte sich während der viertägigen Reise um Amby bemüht, jedoch nichts erreicht. Nun redete er wortreicher als sonst. »Auf Terra ist eine Sportart wiederbelebt worden, die über Jahrhunderte hinweg völlig vergessen war: American Football.«

      »Davon weiß ich nichts.«

      »Ein Sport, der stahlharte Männer erfordert, Kämpfer, die bis zum Letzten gehen.«

      »Und die willst du auf Jarvith-Jarv finden?« Amby Törn lachte.

      »Die Bestimmungen legen fest, dass die Sportler nicht von Welten kommen dürfen, die mehr als 1,25 Gravos haben. Die Überlegenheit dieser Kämpfer wäre zu groß. Ich hoffe, dass ich hier einige Talente entdecke.«

      »Verrückt«, entgegnete sie und erhob sich. »Trotzdem viel Erfolg.«

      Sie trafen einander in der Hauptschleuse wieder. Amby Törn wartete mit geschwätzigen Touristen darauf, das Schiff endlich verlassen zu können. Einige von ihnen beschwerten sich lauthals darüber, dass sie warten mussten. Dabei hatten sie Zeit. Die Tempelruinen der ausgestorbenen Ureinwohner von Jarvith-Jarv standen seit Jahrtausenden in einer vulkanfreien Ebene im Norden. Sie würden auch in ein paar Stunden noch dort sein.

      Gruude Vern reagierte ebenfalls ungeduldig. »Warum steht der Antigravtunnel nicht?«, fragte er. »Das könnte längst erledigt sein.«

      »Du bist auf Jarvith-Jarv«, sagte Amby Törn, als sei damit alles erklärt.

      »Ja – und?«, fragte Vern.

      Die bildhübsche Frau deutete auf die Sichtscheibe im Schleusenschott. »Drüben im Hafengebäude sitzt der Mann, der den Tunnel aufbauen soll.«

      Vern sah einen alten Arkoniden in blauer Prunkuniform. Der Weißhaarige saß an einem Tisch, trank Tee und unterhielt sich mit zwei anderen Männern. »Er macht nicht die geringsten Anstalten, den Tunnel zu errichten«, schimpfte Vern.

      »Das ist Goron«, sagte Amby belustigt. »Er entstammt jener Arkonidenfamilie, die Jarvith-Jarv vor mehr als vier Jahrhunderten besiedelt hat. Diese Familie hat hier immer allein gelebt und den Planeten als ihr Eigentum betrachtet. Vor etwa zweihundert Jahren aber hat das Oberhaupt СКАЧАТЬ