Perry Rhodan: Pan-Thau-Ra (Sammelband). Andreas Brandhorst
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Читать онлайн книгу Perry Rhodan: Pan-Thau-Ra (Sammelband) - Andreas Brandhorst страница 75

Название: Perry Rhodan: Pan-Thau-Ra (Sammelband)

Автор: Andreas Brandhorst

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Perry Rhodan-Taschenbuch

isbn: 9783845331966

isbn:

СКАЧАТЬ Jahre vergangen – und er hatte fünfunddreißigtausend pennen wollen.

      DOLSON: Fünfunddreißigtausend Jahre? Das ... hieße, er wäre im planetarischen Frühling Flakes aufgewacht!

      YUN: Bist ein cleveres Kerlchen, Spezialist.

       Kapitel 33

      Der Schutzschirm des Trümmerschiffs gab unter der Vielzahl der Energiefinger nach, die sich in seine Substanz gruben. Er warf riesige Blasen. Sie lösten sich vom Hauptschirm, drifteten einige Augenblicke lang ins All und zerplatzten.

      Es war, als steuerte die BANDIKOT direkt in eine Sonne.

      »Talina! Du bringst uns um!«, brüllte Lifkom Tremter. Er hob die Arme schützend vor den Kopf. Ein absurder Gedanke kam ihm: Er würde als Letzter sterben. Millisekunden nach der BANDIKOT und den Oxtornern, solange die Funktionen seines Anzugs den entfesselten Energien standhielten.

      Dann setzte der Schirm des Trümmerschiffs aus. Er zersprang, eine überdimensionale, mehrere Kilometer durchmessende Seifenblase, geformt aus purer Energie. Die BANDIKOT bäumte sich auf, als die Schockwelle das Schiff erfasste. Ihr geschundener Rumpf kreischte in einem Schrei auf, von dem der Terraner überzeugt war, dass es der letzte sein würde. Oxtorner brüllten wie Tiere vor Schmerz, als sie erneut durch die Zentrale gewirbelt wurden. Ihre vielfach gebrochenen Glieder flogen hin und her, erinnerten an Kleiderfetzen, mit denen der Wind spielte.

      Talina gab Vollschub. Sie musste Energie für diesen Moment gehortet haben. Der Kreuzer machte einen Satz, direkt auf den bloß daliegenden, von den furchtbaren Narben früherer Kämpfe zerfurchten Rumpf des Trümmerschiffs.

      Sie mussten zerschellen! Zerschellen oder zusammen mit dem Trümmerschiff zu einer Gaswolke eruptieren. Glühend und ... Dunkelheit setzte ein. Die Strahlenfinger der Schlacht verschwanden. Lifkom sah nur Schwärze, unmittelbar vor der BANDIKOT in unergründlicher Dichte, im übrigen Sichtfeld mit fernen Sternen gesprenkelt.

      »W-wir leben!«

      »So ist es, mein kluger terranischer Freund.« Talina strahlte, als hätte sie eines der großen Spiele auf Oxtorne gewonnen. Als seien die letzten Minuten nur ein Albtraum gewesen, den sie als unnütze Erinnerung abgestreift hatte, um der Welt von Neuem ins Auge zu sehen, wie es einer Oxtornerin gebührte: mit weit geöffneten, neugierigen Augen. Spielerisch. Furchtlos.

      Lifkom zitterte. Auf seiner Netzhaut tanzten die verblassten Energiefinger der Schlacht einen Tanz, von dem er wusste, dass er ihn nie wieder vergessen würde. Auch nicht, wenn er, gegen jede Wahrscheinlichkeit, die BANDIKOT lebend verlassen und auf Terra an Altersschwäche sterben sollte.

      »Wie kann das sein? Wir waren mitten in der Todeszone ...«

      »Sind wir jetzt nicht mehr.«

      »Ich ... ich ...«

      »Es war ganz einfach.« Talina blieb ganz auf die Steuerung konzentriert. Sie manövrierte den Kreuzer mit minimalen Schubstößen der absoluten Schwärze entgegen, die das Trümmerschiff verkörperte. »Ich musste mich nur in den Kommandanten dieses Trümmerkahns versetzen.«

      »Aber wir wissen nichts über diese Fremden!«

      »Müssen wir auch nicht. Sie steckten in der Klemme, sie wollten leben, mehr war nicht nötig. Dieser Riesenkasten hatte keine Chance. Ein Oxtorner- oder Terranerraumer hätte jedenfalls keine gehabt. Aber dann ist mir eingefallen, was diese Fremden uns voraus haben: Sie springen aus dem Stand in den Hyperraum. Ich dachte mir, was würde ich an seiner Stelle tun? Ganz einfach. Ich würde den Schirm aufgeben, meine Energie horten und mich dann wegkatapultieren. Genau das hat der Fremde gemacht – und er hat uns, ohne es zu wissen, huckepack mitgenommen.«

      »Aber zwischen der Abschaltung des Schirms und dem Sprung sind mehrere Sekunden vergangen.«

      »Verdammt lange Sekunden sogar. Dachte schon, es erwischt ihn noch. Auf der anderen Seite« – Talina klopfte auf das Pult – »hatten wir dadurch genug Zeit, mit unserer etwas ramponierten BANDIKOT nahe genug an ihn heranzukommen, um mitzuspringen.«

      »Und wenn er ...«

      »Wenn, wenn, wenn ... denkt ihr Terraner an überhaupt nichts anderes?« Ein sanfter Stoß setzte sich im Rumpf des Kreuzers fort. Talina sah von den Kontrollen auf. »Willkommen in Trümmerland – auf einen angenehmen Aufenthalt! Einen kurzen!«

      Die künstliche Schwerkraft setzte aus, die ohnehin düstere Notbeleuchtung ließ weiter nach.

      »Wir müssen Energie sparen«, beschied ihm Talina. »Jedes Watt, das wir nicht vergeuden, könnte uns retten. Und außerdem sollten wir unseren Trümmerfreund nicht durch Leuchtfeuer auf seinen Ortern darauf aufmerksam machen, dass er Besuch hat. Ich schätze, im Augenblick ist man drüben mit Zusammenkehren beschäftigt. Aber das wird nicht ewig andauern. Also los!«

      Sie sahen nach den Verletzten, die jetzt überall in der Schwerelosigkeit der Zentrale trieben. Lifkom deaktivierte den Schwerkraftneutralisator seines Anzugs. Es war unumgänglich, wollte er nicht Gefahr laufen, dass seine energetischen Emissionen sie verrieten. Leichtigkeit überkam ihn, und mit ihr ein Gefühl von Stärke, das ihm für kurze Zeit neue Hoffnung einflößte. Sie erhielt einen Dämpfer, als er feststellen musste, dass die Fortbewegung in der Schwerelosigkeit ihren eigenen Gesetzen folgte. Gesetzen, mit denen er nicht vertraut war. Und sie verflog endgültig, als er es endlich geschafft hatte, an einen der verletzten Oxtorner heranzumanövrieren.

      Oxtorner waren unscheinbare Recken. Kaum größer als gewöhnliche Terraner, verrieten sie lediglich eine übergroße Schulterbreite samt dazu passendem Brustkorb, sowie übergroße Füße – unauffällige Merkmale in einem Zeitalter, in dem sich Menschen auf tausenden von Welten niedergelassen und sich ihren Umweltbedingungen angepasst hatten. Äußerlich zählten die Oxtorner zu den unscheinbaren Verzweigungen des Menschen. Was Oxtorner auszeichnete, waren ihre »inneren« Qualitäten. Sie waren schwer, wogen ein Vielfaches von Terranern. Unter normalen Umständen wäre es Lifkom unmöglich gewesen, einen Oxtorner auch nur einen Zentimeter weit in eine beliebige Richtung zu bewegen. In der Schwerelosigkeit dagegen ... der Terraner erreichte den Bewusstlosen und schob ihn sanft an. Der Körper rührte sich nicht von der Stelle. Lifkom drückte stärker. Diesmal bewegte sich etwas: Er selbst.

      Was war los? Lifkom drehte den Kopf und sah zu Talina, die mit der Eleganz eines Fischs im Wasser durch die Schwerelosigkeit glitt und einen Verletzten nach dem anderen barg und mit Plastikbändern an einer Seite der Zentrale fixierte. Die Zentrale füllte sich mit träge dahintreibenden Kugeln aus Blut, die hinter den Verletzten zurückblieben.

      Was machte er falsch? Die Antwort kam ihm, als er beobachtete, wie Talina sich mit drei Verletzten gleichzeitig abmühte und wie er selbst eben scheiterte. Masseträgheit, erinnerte er sich aus seiner längst vergangenen Schulzeit. Ganz gleich, welche Schwerkraft herrschte, ein Körper behielt immer seine Masse. Masse, die es nicht mochte, bewegt zu werden. Und Masse, an der es ihm, dem Terraner, im Vergleich zu den Oxtornern entschieden mangelte.

      In der Zeit, in der es ihm gelang, den einen Verletzten an den Sammelplatz zu bugsieren, hatte Talina die übrigen eingesammelt. Sie ging mit keinem Wort darauf ein.

      »Lifkom, kümmere dich um sie. In Ordnung? Ich sehe mich im übrigen Schiff um.«

      Sie verschwand durch das Hauptschott der Zentrale, ohne seine Antwort abzuwarten. Lifkom blieb mit knapp zwei Dutzend Verletzten zurück. Fünf Toten und 17 Verletzten, wie sich nach einer ersten Zählung ergab. Fünfmal blickte der Terraner in gebrochene Augen, СКАЧАТЬ